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25 und schon Chef - mit der Lizenz zum Kochen

gre; 21. Apr 2019, 11:50 Uhr
Foto: Michelle Grebe.
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25 und schon Chef - mit der Lizenz zum Kochen

gre; 21. Apr 2019, 11:50 Uhr
Gummersbach - Philipp Naumann hat hart gearbeitet, um sich mit der Bergischen Brasserie in der Gummersbacher Hermannsburg den Traum von der Selbständigkeit zu erfüllen.
Von Michelle Grebe

Jung, wild und frei? Jung und wild, das könnte schon stimmen, aber frei? Sobald man selbständig ist, ändert sich das Leben komplett - und das weiß Philipp Naumann. Als er 2010 seine Ausbildung zum Koch im Hotel Stremme in Gummersbach absolvierte, spürte er schnell, welche Freude er empfand, wenn er selbständig und kreativ neue Gerichte "erschaffen" konnte. Heute ist der 25-jährige Gummersbacher Inhaber der Bergischen Brasserie auf dem Steinberg und betreibt zusammen mit sieben weiteren Mitarbeitern seit November 2017 die im Volksmund bekannte "Hermannsburg". Die Örtlichkeit kenne er schon sehr lange, habe dort sogar schon als Kind seinen Geburtstag gefeiert, erinnert er sich.

Als Koch muss man flexibel und bereit sein, sich ständig fortzubilden. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung 2013, arbeitete Naumann weiterhin in seinem Beruf, doch zeitnah kam der Wunsch nach der Selbstständigkeit. Doch ihm fehlte es damals noch an kaufmännischem Wissen. Letzteres eignete sich Naumann durch eine zusätzliche Ausbildung in der Automobilbranche an, um auch in der Buchhaltung fit zu sein. Doch schon während seiner zweiten Ausbildung plante er die Selbstständigkeit. Und im September 2017 war es dann soweit: Philipp Naumann eröffnete die Bergische Brasserie.


Auf die Hermannsburg kam er mehr oder weniger durch einen Zufall. Mit seinem Kegelclub war Philipp Naumann eines Tages dort zu Gast. Auf der Suche nach einer für seine berufliche Existenz geeigneten Lokalität sah der Mittzwanziger die Möglichkeiten, die das Objekt bot - und war sofort Feuer und Flamme. Der Kontakt zum Verpächter wurde hergestellt, schnell fand man eine gemeinsame Grundlage - und das Abenteuer Selbständigkeit konnte beginnen. Doch vor dem ersten Menü wurde umgebaut und ein engagiertes Team zusammengestellt. Gar nicht so einfach, wenn man weiß, dass gerade in der Gastronomie teils händeringend gute Kräfte gesucht werden. Mittlerweile sind acht Mitarbeiter in der Hermannsburg für die Zufriedenheit der Gäste zuständig.

Seit der Eröffnung hat sich eine Stammkundschaft gebildet, vor allem der Biergarten erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Aus den anfänglich zwei Kegelklubs, die sich regelmäßig dort messen, wurden mittlerweile 14. Im Restaurant finden 60 Gäste Platz, bei Veranstaltungen feierten jedoch auch schon 120 Gäste in der Hermannsburg, im Biergarten gibt es noch einmal für 60 Personen Plätze zum Verweilen. Philipp Naumann ist mit seinem Start in die Eigenverantwortlichkeit sehr zufrieden. Jeden Tag steht sehr viel Arbeit an, aber genau so wollte er es. Und seiner Kreativität kann er beim Kochen jetzt so richtig freien Lauf lassen.
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