Bilder: Michael Kleinjung --- Rund 3.000 Besucher genossen den warmen Samstagabend beim Rathausplatz Open-Air in der Feste.
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Bürgermeister am Schlagzeug rockte in der Feste
Bergneustadt Beim Rathausplatz Open-Air feierten gestern Abend rund 3.000 Menschen über mehrere Stunden bei bester Stimmung, auch wenn der Schlussakkord gründlich daneben ging.
Schon seit Wochen fieberten die Bergneustadter ihrem Open-Air-Spektakel entgegen. Sollten doch die beste BAP-Tribute-Band MAM, PlanetS und Driem Beus, mit Bürgermeister Wilfried Holberg persönlich am Schlagzeug, für einen unvergesslichen Sommerabend sorgen. Aber nicht nur die Neustädter zog gestern es bei bestem Wetter auf den Rathausplatz, auch aus den anderen oberbergischen Kommunen reisten die Menschen in Scharen in die Feste. So erlebten rund 3.000 Menschen die mittlerweile 17. Auflage des Traditionsfestivals Powered by Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und AggerEnergie. Veranstaltet wurde das Konzert von der Stadt Bergneustadt in Zusammenarbeit mit Stuffis Werbung & Marketing.[Bürgermeister Holberg:Hier rockt der Chef selbst beim Rathausplatz Open-Air.]
Bereits der Operner war ein Kracher. Man konnte zahlreiche Gesichter im Publikum sehen, die man sonst beim Rathaus Open-Air ehr selten antrifft. Darunter sogar Jürgen Knabe, Superintendent des Kirchenkreises an der Agger. Es war auch schon eine Besonderheit, dass Bürgermeister Wilfried Holberg persönlich als Drummer der Neustädter Oldie Band Driem Beus das Rathausplatz Open-Air rockte. Gemeinsam mit Michael Bielecke, Udo Lesemann und der brillanten Stimme von Frontman Bernd Furich zelebrierte sie authentisch Rock n Roll-Klassiker und Hits der 1970er, 80er und 90er Jahre, wie California Girls von den Beach Boys oder Unchain my Heart von Joe Cocker.
Im Anschluss durfte während des Bühnenumbaus der 17-jährige Bergneustädter Newcomer und Teilnehmer des letztjährigen Neustädter Bandcontests, Ben Krause, einige seiner Lieder präsentieren. Dabei begleitete er sich selbst auf der Gitarre und hatte seine eigene Anhängerschaft im Publikum. Es war ein überwältigender Anblick aus dem oberen Stockwerk des Rathauses über die vielen, dicht gedrängten Menschen hinweg zur Bühne, wo MAM in die Dämmerung hinein den Höhepunkt des Abends setzte.
[Sänger Klaus Drotbohm und Gitarrist Oliver Küster von "MAM" lieferten BAP vom feinsten.]
Die in der ersten Liga der BAP-Szene etablierte Band mit Klaus Drotbohm als Gitarrist und Frontsänger ließ mit Hits der 80er-Jahre wie Kristallnaach, Verdamp lang her und Müsli Män echtes BAP-Feeling aufkommen. Schloss man die Augen, hatte man das Gefühl, Wolfgang Niedecken stehe persönlich auf der Bühne, denn stimmlich war Drotbohm kaum vom Original zu unterscheiden. Bereits 2014 hatte die Band beim Neustädter Rathausplatz Open Air schon einmal starke Akzente setzen können.
[Feurig präsentierte sich Frontfrau Patta Hirch von den Planet´S.]
Der Übergang zu den PlanetS als letzten Hauptakt ging allerdings gründlich daneben und sorgte für Unmut. Trotz lang anhaltendem Soundcheck, der instrumental und verbal über die Köpfe der Zuschauer hinweg zwischen Bühne und Technik ausgetragen wurde, bekam man den Ton erst nach den ersten Liedern so einigermaßen in den Griff. Trotz der gesanglich sehr guten Frontfrau und Bandleaderin Patta Hirsch hatte Frontsänger Sascha Brandt, sonst Sänger der U2-Tribute-Band, stimmlich nicht seinen besten Tag. Einige Konzertbesucher machten sich nach den ersten Songs dann doch lieber auf den Heimweg. Schade, denn die Titelauswahl hätte für einen stimmungsvolleren Ausklang durchaus gepasst.