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Den Einbrechern auf der Spur

nh; 16. Jan 2018, 23:40 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Die Oberbergische Polizei führt heute den gesamten Tag über Kontrollen an verschiedenen Standpunkten in Oberberg durch. Hier wurden Fahrzeuge kontrolliert, die auf der L 336 von Wiehl in Richtung Gummersbach unterwegs waren.
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Den Einbrechern auf der Spur

nh; 16. Jan 2018, 23:40 Uhr
Oberberg - Mit großem Personaleinsatz ging die Oberbergische Polizei gegen mobile Einbrecherbanden vor - Bei den Kontrollen an fünf verschiedenen Standorten wurden zahlreiche Ordnungswidrigkeiten geahndet (AKTUALISIERT).
Von Nils Hühn

Aus einem Streifenwagen heraus nahm der sogenannte „Späher“ die Verkehrsteilnehmer auf der L 336 zwischen Gummersbach und Wiehl ins Visier. Wenn der Polizeibeamte meinte, dass ein Fahrzeug oder die Insassen überprüft werden sollten, gab er dies weiter. Einige Hundert Meter weiter, in Höhe der dortigen Tankstelle, wurde das Fahrzeug dann herausgewunken und einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterzogen. „Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, welches Auto kontrolliert werden muss“, erklärte Kriminalrat Stefan Hebbel, Leiter der Direktion Kriminalität im Oberbergischen Kreis.
Dass in den kontrollierten Fahrzeugen tatsächlich Einbrecher sitzen und samt ihrer Beute von der Polizei erwischt werden, glauben die Beamten selbstverständlich nicht. Aber durch den Kontrolltag, der wie eingangs erwähnt an fünf Stellen im Oberbergischen Kreis durchgeführt wurde, will die Polizei Kenntnisse darüber erlangen, wie mobile Einbrecherbanden vorgehen und sich bewegen. „Wir wollen aber auch Präsenz zeigen“, so Hebbel. In Wiehl-Alperbrück fand eine dieser Kontrollen statt, „weil Wiehl ein Brennpunkt bei den Einbrüchen ist“, erläuterte der Kriminalrat. Zwar geht er davon aus, dass wie 2016 auch im Jahr 2017 die Einbruchsquote weiter rückläufig ist, „sie liegt aber immer noch auf einem hohen Niveau.“


[Jedes Auto, das der Späher seinen Kollegen meldete, wurde angehalten und kontrolliert. In diesem Fall eine junge Frau in einem roten VW Golf mit Bergheimer Kennzeichen. Bei der Kontrolle gab es keine Auffälligkeiten.]  



An verschiedenen Kontrollstellen in Engelskirchen, Gummersbach-Windhagen, Wiehl-Heckelsiefen und Wiehl-Alperbrück überprüften die Beamten zwischen 10 und 17 Uhr zahlreiche Fahrzeuge und Personen. Zusätzlich zu den genannten Kontrollstellen waren bis in die Abendstunden Raumstreifen in Wiehl-Brächen und Drabenderhöhe, Gummersbach-Steinbrück und Dieringhausen sowie in Waldbröl und Lindlar unterwegs. Ergänzend hielten mehrere Zivilstreifen in den genannten Gebieten Ausschau nach verdächtige Personen. Insgesamt kamen so im Laufe des Tages 319 Fahrzeug- und 411 Personenkontrollen zusammen.

Ausgewählt hatte die Polizei die Kontrollgebiete anhand der fortlaufenden Auswertung der Einbruchszahlen, die sich wie in den Vorjahren häufig entlang der Autobahn konzentrieren. Auch wenn der Polizei dabei keine Einbrecher ins Netz gingen, stellen derartige, wiederkehrende Kontrollaktionen einen wichtigen Ansatz dar, um Einbrechern das Leben in Oberberg schwer zu machen. Durch den aufgebauten Kontrolldruck sollen reisende Täter dazu veranlasst werden, gar nicht erst im Oberbergischen tätig zu werden, so die Hoffnung der Polizei.

Positiv waren zumeist auch die Rückmeldungen der Verkehrsteilnehmer, die in den Kontrollstellen angehalten wurden, auch wenn dabei der ein oder andere Verstoß gegen das Verkehrsrecht zu Tage kam. Bei 50 Verkehrsteilnehmern war die Kontrolle mit einem Verwarnungsgeld oder einer Ordnungswidrigkeitenanzeige verbunden.

Bei einer Kontrolle eines mit drei Schrottsammlern besetzten Kleinlasters aus Recklinghausen stellte sich heraus, dass diese keine entsprechende Erlaubnis besaßen, so dass eine Sicherheitsleistung fällig war. Zudem bestand gegen einen der Männer ein Haftbefehl. Durch die Zahlung der Geldstrafe konnte der Mann eine Inhaftierung aber abwenden. Bei einer Personenkontrolle in der Gummersbacher Innenstadt fanden Beamte zudem eine geringe Menge Betäubungsmittel - eine Strafanzeige war die Folge.

Neben Kontrollen stand aber auch die Beratung zum Thema Einbruchsschutz auf dem Programm. Die Berater der Kriminalpolizei machten mit der mobilen Beratungsstelle in Waldbröl und Bergneustadt halt und informierten dort anhand von mitgebrachten Anschauungsstücken über technische Schutzeinrichtungen.





[Weiße Transporter wurden in Wiehl-Alperbrück besonders häufig unter die Lupe genommen.]
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