Gummersbach – Dank einer Kooperation zwischen der Stadt und Eaton Industries konnte die Feuerwehr Gummersbach einen neuen Tagesalarmstandort einrichten – Mannschaftswagen ist direkt an der Firma stationiert.

Wenn es brennt, zählt jede Minute. Und wie viele Minuten es dauern darf, bis die Feuerwehr nach der Alarmierung am Ort des Geschehens eingetroffen ist, regeln die kommunalen Brandschutzbedarfspläne, die Höchstwerte für die sogenannte Hilfsfrist – die Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen der Feuerwehr – vorgeben. „Diese einzuhalten ist vor allem tagsüber, wenn auch die freiwilligen Feuerwehrleute an der Arbeit sind, schwierig“, weiß Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Arbeiten zu viele Feuerwehrleute zu weit von ihrem Feuerwehrgerätehaus entfernt, um ihre Kameraden im Einsatz unterstützen zu können, müssen nicht selten benachbarte Einheiten nachalarmiert werden – wertvolle Zeit, die verloren geht.

„Gerade im ländlichen Raum ist das Einhalten der Hilfsfristen tagsüber eine Herausforderung. Umso dankbarer und glücklicher bin ich heute, dass das Netz der Feuerwehr-Alarmstandorte in Gummersbach heute wieder ein Stück dichter wird“, freute sich Helmenstein, dass heute ein zweiter Tagesalarmstandort in Gummersbach an den Start ging. Möglich wurde die Einrichtung des neues Standortes dank einer Kooperation zwischen der Stadt Gummersbach und der Firma Eaton Industries, auf deren Gelände in Gummersbach-Niedernhagen heute der neue Tagealarmstandort in Betrieb genommen wurde.

Sieben Eaton-Mitarbeiter sind Mitglieder unterschiedlicher Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und bilden gemeinsam die neue Alarmgruppe. Deren Ausrüstung wird am Firmenstandort gelagert, wo ihnen auch ein Umkleideraum zur Verfügung steht. Mit einem auf dem Firmenparkplatz stationierten Mannschaftswagen kann die Gruppe im Alarmfall sofort, und ohne Umwege über die Feuerwehrgerätehäuser, ausrücken. Alarmiert werden kann die Gruppe bei größeren Einsätzen, zum Beispiel wenn bei einem Gebäudebrand auch Menschenleben in Gefahr sind, von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten rücken die Kameraden mit ihren eigentlichen Einheiten aus. Im Einsatz wird die „Eaton-Gruppe“ in den Stadteilen Reininghausen, Mühlenseßmar, Becke, Niedernhagen, Frömmersbach, Lantenbach, Unnenberg, Breidenbruch, Aggertalsperre, Genkeltalsperre, Deitenbach, Bruch, Brink und Helberg sein. „Ein großes Stück mehr Sicherheit für die Bürger im Raum der Aggertalsperre“, freute sich Helmenstein.

Mit der Kooperationsanfrage, berichtete Stadtbrandinspektor Detlef Hayer, sei man bei Eaton und Werksleiterin Jesiele Lima auf offene Türen gestoßen. Als Dank überreichten Helmenstein und Hayer die Plakette „Partner der Feuerwehr“ und einen Stoff-Feuerwehrmann an die Werksleiterin. „Die Entscheidung für einen Tagesalarmstandort fiel uns nicht schwer, denn die Sicherheit in der Region und unserer Nachbarschaft liegt uns am Herzen“, so Lima, die sich selbst für den Brandschutz bei Eaton engagiert und entsprechende Lehrgänge besuchte. Auch, dass die Fertigung notfalls einmal still steht, wenn die Feuerwehrmänner im Einsatz sind, nimmt man bei Eaton gerne in Kauf. „Ein Menschenleben kann man schließlich nicht mit Gewinnen aufrechnen – wenn wir einen Beitrag zum Schutz von Menschenleben leisten können, ist das Gewinn genug“, so Lima.