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Mit dem „Feuerwehrmann“ zur Mannschaft der Stunde

bv; 27. Mar 2017, 16:43 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Im Hinspiel gegen Magdeburg warb der VfL noch obenauf.
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Mit dem „Feuerwehrmann“ zur Mannschaft der Stunde

bv; 27. Mar 2017, 16:43 Uhr
Gummersbach – Sead Hasanefendic sitzt beim Auswärtsspiel des VfL Gummersbach in Magdeburg erstmals auf der VfL-Bank - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
SC Magdeburg – VfL Gummersbach (Mittwoch, 20:45 Uhr, GETEC-Arena Magdeburg).

Wenn die beiden Altmeister VfL Gummersbach und SC Magdeburg die Klingen kreuzen, dann werden speziell bei den älteren Handballfans Erinnerungen an legendäre Spiele auf internationaler Ebene wach. Der VfL und der Traditionsclub von der Elbe standen sich schließlich vor dem Mauerfall öfters in denkwürdigen Europacupspielen gegenüber - mit wechselnden Erfolgen. Zuletzt jubeln konnten die Blau-Weißen 1991, als man im ersten und letzten Endspiel um die gesamtdeutsche Meisterschaft die Oberhand behielt. Diese legendären Partien sind allerdings Vergangenheit, und die Gegenwart erinnert - zumindest aus Sicht des VfL Gummersbach - nicht mehr an diese glorreichen Zeiten. Im Gegenteil: Spätestens nach der bitteren 23:30-Heimschlappe am vergangenen Mittwoch gegen den MT Melsungen schrillen die Alarmglocken rund um die SCHWALBE arena, denn die Mannschaft um Kapitän Christoph Schindler steckt jetzt mitten im Abstiegskampf.


Und auch in Gummersbach konnten sich die VfL-Verantwortlichen den Mechanismen im Sport nicht widersetzen und wollten mit der Entlassung von Trainer Emir Kurtagic ein Zeichen setzen. Jetzt soll es „Feuerwehrmann“ Sead Hasanefendic (Bild) bis Saisonende richten. Die jetzige Mission, die Klassenerhalt heißt, beginnt für den neuen Coach, der bekanntlich seinen Wohnsitz immer noch in Gummersbach hat, am kommenden Mittwoch ausgerechnet bei der „Mannschaft der Stunde“ in der DKB-Handball-Bundesliga. So erwartet auch VfL-Geschäftsführer Frank Flatten keine Wunderdinge vom neuen Trainer: „Magdeburg hat einen Riesenlauf und ist klarer Favorit, aber Sead wird sicherlich auch viele Gespräche führen und versuchen, der Mannschaft Impulse zu geben.“ Nach zwei Einheiten am heutigen Montag und dem Abschlusstraining am Dienstag, begibt sich der VfL-Tross anschließend in Richtung Magdeburg.

Der SC Magdeburg ist nach misslungenem Saisonstart mittlerweile in der Bundesliga mit 33:15 Punkten auf den 5. Tabellenplatz geklettert. Im EHF-Cup steht die Mannschaft von Cheftrainer Bennet Wiegert, dessen Stuhl zu Saisonbeginn bedenklich wackelte, der mittlerweile aber beim SCM fest im Sattel sitzt, bereits im Viertelfinale. Aber vor allem in der Bundesliga sorgten die Magdeburger, die seit 14 Spielen in Folge ungeschlagen sind, zuletzt für eine positive Schlagzeile nach der anderen. So musste nicht nur Rekordmeister THW Kiel durch die 26:27-Niederlage in der GETEC-Arena seine letzten Titelhoffnungen begraben, auch der Titelfavorit und Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt kam an der Elbe nicht über ein 26:26 hinaus.

Die Magdeburger gehen also mit breiter Brust in das Traditionsduell mit dem VfL, wobei sie ihr ohnehin schon großes Selbstvertrauen zuletzt noch durch einen klaren 36:24-Erfolg im EHF-Cup beim dänischen Vertreter KIF Kolding stärkten. In diesem Match waren einmal mehr Rechtsaußen Robert Weber (7/3) und der dänische Olympiasieger Michael Damgaard (6), der sich seit Wochen in einer bestechenden Form präsentiert, die erfolgreichsten SCM-Werfer.



Großen Anteil an dem klaren Auswärtserfolg hatte aber auch Torhüter Dario Quenstedt, der zusammen mit dem dänischen Nationaltorhüter Jannick Green eines der besten Torhütergespanne in der HBL bietet. An das Hinspiel gegen den SCM hat man in Gummersbach freilich gute Erinnerungen. Zur Erinnerung: Am 24. September 2016 vernagelte VfL-Keeper Matthias Puhle nach ausgeglichener erster Halbzeit nach Wiederbeginn regelrecht sein Gehäuse, so dass der VfL einen 10:0-Lauf hinlegte.

Und auch Sead Hasanefendic hat gute Erinnerungen an Magdeburg: Im Frühjahr 2015, als er beim TuS N/Lübbecke ebenfalls als „Feuerwehrmann“ eingesprungen war, saß er in der Magdeburger GETEC-Arena zum ersten Mal auf der Trainerbank des TuS - und legte mit einem sensationellen Sieg den Grundstein für den späteren Klassenerhalt der Nettelstedter.
  
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