Archiv

Politik und Verwaltung einig: Neues Theater vom Tisch

bv; 23. Mar 2017, 18:12 Uhr
ARCHIV

Politik und Verwaltung einig: Neues Theater vom Tisch

bv; 23. Mar 2017, 18:12 Uhr
Gummersbach - Einsicht in der Gummersbacher Ratssitzung in die finanziellen Zwänge - Was wird aus der Gummersbacher Kulturlandschaft?
Wer anfangs in der gestrigen Gummersbacher Ratssitzung nicht so deutlich hingehört hatte, konnte versucht sein, die mit Verve vorgetragenen Ausführungen der Gummersbacher Verwaltungsspitze zu einem Theaterneubau könnten tatsächlich in einen blitzenden Kulturtempel münden. Technisch ist ein Bau auf dem Steinmüllergelände machbar, bezahlbar ist er nicht, wenn man nicht in einer fiskalischen Tragödie enden will. Das machte Bürgermeister Frank Helmenstein denn auch mehrfach unmissverständlich deutlich. Und die Gummersbacher Politik sah das ähnlich. Dieses Risiko könne man nicht eingehen, hieß es seitens der Christdemokraten.

Man habe immer deutlich gemacht, dass es ein Theater nicht um jeden Preis geben könne, so der Vorsitzende des Kulturausschusses, Rainer Sülzer (CDU). Nunmehr müsse man nach intelligenten Alternativen Ausschau halten, etwa in der Halle 32. Einen kleinen Hoffnungsschimmer malte er dann aber doch noch an den Horizont. „Wenn die Fesseln des Stärkungspakts gelöst sind, könnten sich die Vorzeichen für eine Investition in ein Theater anders darstellen“, hoffte Sülzer auf die Zukunft.

Für die Sozialdemokraten sind die Theater-Pläne endgültig vom Tisch. Weder ein neues Theater noch die Sanierung des Bühnenhauses komme in Frage, so SPD-Fraktionschef Thorsten Konzelmann. „Das ist einfach nicht zu verantworten.“ Der Kulturstandort Gummersbach sei mit dieser Entscheidung nicht dem Untergang geweiht. Allerdings wird man in Gummersbach in den kommenden Monaten noch zahlreiche Fragen beantworten müssen. Etwa, wie ein Alternativprogramm inhaltlich aussehen kann und wo es stattfinden soll. Schließlich wollen die Theatergänger auch frühzeitig wissen, wo sie ab dem Jahr 2019 ihre kulturellen Bedürfnisse stillen können.

Darüber hinaus gilt es für die Stadt-Verantwortlichen zu klären, was denn mit dem Bühnenhaus ab 2019 geschehen soll. Bleibt es noch geraume Zeit stehen oder wird es zeitnah abgerissen, um die dann freiwerdende Fläche dem Ensemble des Lindengymnasiums anzugliedern?

WERBUNG