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Heizungen im Vergleich

Externer Beitrag; 21. Dec 2016, 16:05 Uhr
Bild: privat.
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Heizungen im Vergleich

Externer Beitrag; 21. Dec 2016, 16:05 Uhr
Oberberg - Erdgas, Heizöl, Strom und Pellets - das sind vier der derzeit gängigsten Brennstoffe beziehungsweise Heizmethoden.
Wir möchten die Vier im Folgenden genauer vorstellen, sie im Hinblick auf Kosten und Nutzen miteinander vergleichen und die Frage klären, wann sich welche Heizmethode besonders gut eignet.

Die beliebteste Heizmethode: Heizen mit Erdgas

Zwar gehört Erdgas zu den fossilen Brennstoffen, aber es gilt nach wie vor als der beliebteste Brennstoff für Heizungen. Im Gegensatz zu anderen fossilen Energieträgern entstehen bei Erdgas etwa 25 Prozent weniger CO2-Emissionen. Mittels moderner Brennwertgeräte lassen sich sowohl Emissionen als auch Heizkosten auf ein sehr niedriges Niveau bringen. Aufgrund der Differenz zwischen dem unteren und oberen Heizwert (Brennwert) funktioniert der Brennwerteffekt bei Erdgas besonders gut, was die Investition in eines der vergleichsweise günstigen Heizsysteme auch heute noch als wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Investition erscheinen lässt. Gasheizungen sind vor allem bei den Anschaffungskosten vergleichsweise günstig. Im Schnitt wird für einen neuen Kessel für ein Einfamilienhaus 6.000 € gezahlt. Durch den Vergleich verschiedener Anbieter und dem Wechsel ihres Gasanbieters können Verbraucher ggf. ebenfalls noch sparen.


Auf dem Rückzug: Die Ölheizung

Von den hier betrachteten Heizmethoden stellt die Ölheizung sowohl die älteste als auch die mittlerweile bedenklichste dar, was den Klimaschutz anbelangt. Doch auch trotz der Tatsache, dass sich die Ölheizung auf dem Rückzug befindet, werden nach wie vor neue Geräte angeboten, die einen zweiten Blick lohnen. Das gilt auch hier wieder für moderne Brennwertgeräte, mit deren Hilfe sich auch beim Heizen mit Öl einiges an Kosten einsparen lässt.

Der mittlerweile offensichtlichste Nachteil beim Heizen mit Öl ist der Brennstoffpreis. Zwar mag es hin und wieder kurzfristige Schwankungen beim Kursverlauf geben, der langfristige Trend kennt aufgrund der natürlichen Knappheit dieses Rohstoffs nur eine Richtung: aufwärts. Je nachdem, welche Ausstattung und welche Leistung benötigt wird, beläuft sich der Preis einer neuen Ölheizung auf Beträge zwischen 4.000 und 8.000 Euro.

Ineffizient, jedoch nicht ohne Nutzen: Die Elektroheizung

Wenn es um mangelnde Effizienz geht, kann keine der sonstigen hier vorgestellten Heizsysteme die elektrische Heizung übertreffen. Lediglich 50 Prozent der aufgenommenen elektrischen Energiemenge wird auch tatsächlich in Wärme umgewandelt, weswegen sie die Heizung mit dem mit Abstand schlechtesten Wirkungsgrad ist. Dennoch hat auch das Heizen mit Strom noch seine Daseinsberechtigung.

Die Elektroheizung war vor allem in den 50er- und 60er-Jahren in der Variante als Nachtspeicherheizung weit verbreitet. Dabei wurden die damals noch deutlich günstigeren Nachtstromtarife genutzt, um die Heizung aufzuladen. Hintergrund dieses Vorgehens war es, die Stromkraftwerke auch zu Nachtzeiten besser auszulasten. Die gespeicherte Wärme wurde dann über den Tag verteilt wieder gleichmäßig abgegeben. Heutzutage gilt die Nachtspeicherheizung jedoch als veraltet und wegen des oftmals darin verbauten Asbests auch als problematisch.

Elektroheizgeräte lassen sich besonders gut dort einsetzen, wo es kein zentrales Heizsystem gibt und nur selten sowie auf kleinem Raum geheizt werden muss. Typische Beispiele sind Gartenhütten oder der Wintergarten. Die meisten der heute angebotenen Modelle sind mobil und können daher ganz nach Bedarf den Einsatzort wechseln.

Nachhaltige Alternative: Die Pelletheizung

Die Pelletheizung stellt die fortschrittlichste unter den hier dargestellten Heizmethoden dar, denn ihr Brennstoff basiert ausschließlich auf nachwachsenden Rohstoffen, den sogenannten Holzpellets. Dabei handelt es sich um kleine, unter hohem Druck aus Restbeständen der Holzindustrie hergestellte Presslinge, die im Vergleich zu normalem Scheitholz relativ sauber und mit wenigen Rückständen verbrennen. Alternativ können auch Restholzbestände aus der Forstwirtschaft Verwendung finden. Da Holz ein regenerativer Rohstoff ist, der im Zuge seines Wachstums die gleiche Menge CO2 bindet, gilt diese Heizmethode als nahezu CO2-neutral.

Die Pelletheizung stellt neben dem luftgeführten Pellet-Kamin und dem Pellet-Kaminofen mit Wassertasche die Version dar, welche die Aufgaben einer kompletten Zentralheizung übernehmen kann. Vom Energiegehalt her entsprechen 2 Kg Holzpellets etwa einem Liter Öl oder 1 m³ Erdgas. Für die Lagerung von Pellets muss ein eigener Lagerraum neben dem Aufstellraum des Kessels bereitgestellt werden. Steht dieser nicht zur Verfügung, kann auch ein Erdtank angelegt oder die Pellets in Säcken im Außenbereich gelagert werden, wobei sie hier jedoch gegen Feuchtigkeit zu schützen sind.

Bei den Anschaffungskosten ist die Pelletheizung am teuersten, denn hier müssen inklusive Installation zwischen 12.000 und 15.000 € aufgewendet werden. Dank der niedrigen Brennstoffkosten amortisieren sich die Anschaffungskosten jedoch vergleichsweise schnell. Zusätzlich können Pelletheizungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Abfuhrkontrolle gefördert werden.
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