Archiv

1,4 Millionen Euro fehlen im 'Säckle'

Red; 25. Oct 2016, 10:41 Uhr
Archivbild
ARCHIV

1,4 Millionen Euro fehlen im 'Säckle'

Red; 25. Oct 2016, 10:41 Uhr
Morsbach – Gestern wurde in Morsbach der Haushaltsplan 2017 eingeführt – Bürgermeister Bukowski: Finanzsituation verbessert sich stetig.
Die Gemeinde Morsbach plant für 2017 ein Haushaltsdefizit von gut 1,4 Millionen Euro. Darüber informierte Bürgermeister Jörg Bukowski den Rat in seiner gestrigen Sitzung. Davon betragen fast 450.000 € den Zahlerbeitrag in den kommunalen Stärkungspakt des Landes. Von ordentlichen Gesamtaufwendungen in Höhe von 28,8 Millionen Euro entfallen alleine 16,8 Millionen Euro auf die sogenannten Transferaufwendungen, also nicht beeinflussbare Aufwendungen. 12,1 Millionen Euro werden an den Oberbergischen Kreis für seine Dienstleistungen überwiesen. Zwei Millionen Euro gehen an die Gewerbesteuerumlage und den Solidarbeitrag „Fonds Deutsche Einheit“. Weitere 1,5 Millionen Euro entfallen auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Daneben stehen Personalaufwendungen von fast 3,9 Millionen Euro und Abschreibungen, also der jährliche Werteverzehr des Anlagevermögens, in Höhe von gut 2,5 Millionen Euro. „Es ist insgesamt festzustellen, dass sich unsere Finanzsituation stetig verbessert hat. Dabei gibt es zwei „Aber“: erstens die große Abhängigkeit vom anhaltenden Erfolg unserer Gewerbetreibenden in der Gemeinde und zweitens Rahmenbedingungen, die Bund und Land setzen“, schlussfolgerte Bukowski.

Der Haushaltsplanentwurf enthält die vor zwei Jahren abgesprochene Erhöhung der Grundsteuer B um jährlich zehn Prozentpunkte, also effektiv um rund zwei Prozent pro Jahr. Bei einer Steuerbelastung von 500 € im Jahr bedeutet das also eine Steigerung um 10 € jährlich. „Damit wird der gesamte Gemeindehaushalt finanziert, der ebenfalls jährliche Kostensteigerungen, beispielsweise allgemeine Teuerungsrate oder tarifliche Gehaltssteigerungen, abzudecken hat“, so der Bürgermeister.



Bukowskis erklärtes Ziel ist es, im Jahr 2020 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. „Nach dem heutigen Planungsstand wird das gelingen, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der Solidarbeitrag „Fonds Deutsche Einheit“ zum Ende 2019 ausläuft und nicht durch andere für uns belastende Programme abgelöst wird“ erklärte er.

Der Haushaltsplan für die kommenden vier Jahre enthält eine Gemeindeentwicklungsplanung, die überwiegend im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (kurz: IHK) umgesetzt werden soll. Dazu gehören die Umgestaltung des Bahnhofs und Bahnhofsumfelds sowie die Erneuerung des Schul- und Sportzentrums an der Hahner Straße. Mehr Aufenthaltsqualität insbesondere im Bereich Bachstraße, Milly-la-forêt-Platz und dem Kurpark für alle Generationen sind weitere Ziele (OA berichtete).

Bei all den Investitionen im Zentralort dürften jedoch die übrigen Ortschaften nicht vergessen werden, so Morsbachs Bürgermeister. Im Rahmen des Möglichen sollen auch hier Akzente gesetzt werden: „Auch mit Blick auf unser Leitbild haben wir in diesem Haushalt zusätzliche Mittel für die zahlreichen Kinderspielplätze in den Außenorten vorgesehen, so dass in den kommenden drei Jahren Bezuschussungen von 10.000 € jährlich möglich sind. Hierzu sollen die Dorfgemeinschaften angesprochen werden, um das Leben auf dem Dorf noch attraktiver zu machen.“

„Das, was uns als Kommune letztlich ausmacht, sind die Menschen, die hier leben“, schloss Bukowski seine Rede zur Einbringung des Haushaltsplans 2017. Er dankte allen ehrenamtlich Engagierten, den Kollegen im Rathaus sowie dem Kämmerer und seinem Fachbereich Finanzen für die Aufarbeitung der umfangreichen Haushaltsdaten.
WERBUNG