Archiv

Ex-Lindlarer besiegelt historischen Sieg

lo; 23. Oct 2016, 19:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Rico Brochhaus (re.) setzt sich gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Leon Teschendorf durch.
ARCHIV

Ex-Lindlarer besiegelt historischen Sieg

lo; 23. Oct 2016, 19:00 Uhr
Oberberg - Hohkeppel gewinnt die Erstauflage des Gemeindederbys gegen den TuS Lindlar - VfR kann Niederlagen-Serie nicht stoppen - Last-Minute-Eigentor beschert SVF einen Punkt - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
Eintracht Hohkeppel – TuS Lindlar 4:2 (2:2).

Historischer Erfolg für Eintracht Hohkeppel: Im ersten Pflichtspiel-Duell mit dem Gemeinderivalen behielten die Schützlinge von Coach Peyman Rabet die Oberhand. Leider war das Ambiente durch das Schmuddelwetter getrübt, pünktlich zum Anpfiff öffnete der Himmel seine Schleusen. Ein neuer Zuschauerrekord rückte deshalb in weite Ferne. Rund 400 Hartgesottene fanden den Weg ins Waldstadion. Kaum waren die Regenschirme geöffnet, ging Lindlar in Führung. Nach einer Freistoßflanke herrschte ein Durcheinander im Strafraum. Moritz Stellberg zeigte sich reaktionsschnell und brachte die Kugel per Kopf Richtung Gehäuse. Sascha Nußbaum war noch dran, doch das Leder trudelte über die Linie.


[Salih Tatar (li.), hier im Duell mit Ali Tokgöz, feierte ein traumhaftes Startelf-Comeback.]

In der zwölften Minute antworteten die Hausherren auf den Rückschlag. Tobias Kapellen wehrte einen flach geschossenen Freistoß von Carsten Gülden zur Seite ab. Salih Tatar hatte den Braten gerochen, holte sich den Abpraller und markierte aus spitzem Winkel das 1:1. Ein tolles Startelf-Comeback für den Stürmer, der sich vor mehr als einem Jahr eine Knieverletzung zuzog und erst in dieser Saison wieder fit meldete. Den Torinstinkt hat er nicht verloren, wie er bei seinem Treffer unter Beweis stellte.

Die Mannschaften wirkten nervös und besonders bei gegnerischen Standardsituationen anfällig. Spielerisch lief beiderseits wenig zusammen. Carsten Gülden jagte einen Freistoß aus 25 Metern an die Querstange – Kapellen schaute dem Kracher verdutzt hinterher (18.). Den ersten Ansatz eines gelungenen Angriffs brachten dann die Lindlarer im Ziel unter. Marc Bruch traf mit dem Außenrist ins lange Eck – 1:2. Aber erneut konnte der TuS den Vorteil nicht zu seinen Gunsten nutzen. Jonas Stiefelhagen besorgte in Goalgetter-Manier – Ballannahme per Brust, Volleyschuss, Tor – den neuerlichen Ausgleich.


[Jonas Stiefelhagen mit dem 2:2 - Trainer Peyman Rabet war zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig begeistert.]

Weitere Offensiv-Attraktionen lieferte der ersten Durchgang nicht, dafür ging Runde zwei mit einem Paukenschlag los. Kasra Ghareh Chaee hatte auf der linken Seite alle Zeit der Welt, den ebenso sträflich ungedeckten Stiefelhagen zu bedienen. Nur 120 Sekunden nach Wiederbeginn lag der Aufsteiger erstmals vorne. Anschließend ging es in einem zweikampfbetonten, aber insgesamt fairen Derby etwas rustikaler zur Sache. Negativer Höhepunkt war ein rüdes Foul von Marco Theisen an Ali Tokgöz, der nach der Attacke ausgewechselt werden musste. Der Verursacher war mit Gelb bestens bedient. Zuvor hatte TuS-Trainer Uli Bartsch bereits den angeschlagenen Kapitän Justin Ebert vom Feld genommen.  



Lindlar war in der Folgezeit optisch überlegen, entfache jedoch keinen Sturmlauf. Äußerst selten stellte man die Eintracht-Defensive vor ernsthafte Herausforderungen. Nußbaum riss bei einem Versuch von Marius Mukherjee rechtzeitig die Fäuste hoch und machte eine Chance von Anton Zeka zunichte (73., 80.). Der entscheidende Patzer geschah allerdings auf der anderen Seite: Vor dem 4:2 durch den ehemaligen TuS-Kicker Severin Brochhaus stimmte die Zuordnung bei einem Freistoß nicht. Gülden und Stiefelhagen hätten das Ergebnis zum Schluss in die Höhe schrauben können (87., 80.).


[Marc Bruch erzielte das 1:2 und ließ Coach Uli Bartsch von einem Sieg träumen.]

Während Bartsch und Co. nach der vierten sieglosen Begegnung in Serie eher den Blick in den Rückspiegel werfen müssen, rückt Hohkeppel dank der Optimalpunktzahl aus den letzten drei Partien auf den dritten Platz vor.              
                               
Torschützen
0:1 Moritz Stellberg (5.), 1:1 Salih Tatar (12.), 1:2 Marc Bruch (21. Justin Ebert), 2:2 Jonas Stiefelhagen (36.), 3:2 Jonas Stiefelhagen (47. Kasra Ghareh Chaee), 4:2 Severin Brochhaus (83. Carsten Gülden).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Tobias Mibis, Severin Brochhaus, Marco Theisen, Hakan Gürsoy, Jendrik Müller (81. Daniel Lekscha), Carsten Gülden, Kasra Ghareh Chaee, Leon Teschendorf (84. Leon Fröhlich), Salih Tatar (84. Kevin Theisen), Jonas Stiefelhagen.

TuS Lindlar
Tobias Kapellen; Luca Jansen, Moussa Daffe, Daniel Steiner, Rico Brochhaus, Moritz Stellberg, Marius Mukherjee, Ali Tokgöz (63. Lukas Cendlewski), Justin Ebert (56. Daryousch Argomand-Khageh), Anton Zeka, Marc Bruch.



[Das 1:1 von Salih Tatar.]

Stimmen zum Spiel

Peyman Rabet (Eintracht Hohkeppel): Weil Fabian Reudenbach und Robin Theisen nicht einsetzbar waren, hat Hakan Gürsoy als Linksverteidiger gespielt. Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Genauso wie Salih Tatar. Ich bin froh, ihn wieder im Kader zu haben. Die Gegentore waren total unnötig. In der Pause haben wir kleinere Änderungen vorgenommen und uns danach gesteigert. Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. Meine Jungs sind als Einheit aufgetreten und haben kämpferisch überzeugt.

Uli Bartsch (TuS Lindlar): Wir haben zweimal geführt und zu schnell die Gegentreffer bekommen. Das 3:2 unmittelbar nach der Pause war aus unserer Sicht ganz bitter. Hohkeppel hat vorne die Qualität, diese Fehler eiskalt auszunutzen. Bei uns hat das Engagement absolut gestimmt. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft. Mit Justin Ebert und Ali Tokgöz haben wir weitere Ausfälle zu beklagen. Das ist mehr als ärgerlich.         


[Marc Bruch im Zweikampf mit Hakan Gürsoy (li.).]

Viktoria Köln II – VfR Wipperfürth 3:1 (1:0).

Trotz einer erneut engagierten Leistung sprang für das Schlusslicht nichts Zählbares heraus. Die Gäste benötigten etwa zehn Minuten, um sich auf die Viktoria-Reserve einzustellen. Anschließend gestalteten sie die Partie ausgeglichen. In der 35. Minute gingen die Gastgeber in Front. „Das 1:0 kam überraschend“, fand Co-Trainer Sergej Zimmerling, der den privat verhinderten Chefcoach Norbert Scheider an der Seitenlinie vertrat. Chancen auf den Ausgleich ergaben sich durchaus: Wael Majouj vergab eine Kopfballgelegenheit. Julian Dewald scheiterte am Torwart. „Es war nicht so, dass der Gegner total überlegen war“, betonte Zimmerling. Dennoch gelang es dem Aufsteiger, kurz nach der Halbzeit auf 2:0 davonzuziehen.

Der VfR hatte eine rasche Antwort parat und kam nur 60 Sekunden später durch Tim Kappe, der nach einem abgefälschten Eckstoß den richtigen Riecher besaß, heran. Kappe verpasste im weiteren Verlauf ein Zuspiel von Björn Pfeiffer um eine Fußspitze, der Schlussmann der Viktoria war bei einem Fernschuss von Dennis Tebelius zur Stelle. Als Wipperfürth in der Schlussphase mit Mann und Maus auf den Ausgleich drückte, nutzten die Kölner einen Konter zur Entscheidung. „Die Mannschaft hat wieder alles rausgehauen, ist aber leider nicht belohnt worden. Wir spielen besser, als es der Tabellenstand und unsere fünf Punkte aussagen“, resümierte Zimmerling. Gianluca Prezioso und Jonas Jansen mussten wegen Verletzungen vorzeitig ausgewechselt werden.      

Tore
1:0 (35.), 2:0 (52.), 2:1 Tim Kappe (53.), 3:1 (90.+3).

VfR Wipperfürth
Jonas Jansen (46. Pascal Görg); Adrian Grümer, Wael Majouj, Felix Schymatzek, Kevin Dewald, Guido Bosbach (52. Marko Wronischewsky), Sinan Ataoglu, Björn Pfeiffer, Julian Dewald, Gianluca Prezioso (44. Dennis Tebelius).



[Moritz Stellberg brachte die Gäste in Führung.]

SV Frielingsdorf – SpVg. Porz 1:1 (0:1).  

In der 90. Minute ergatterten die Frielingsdorfer dank eines Billard-Tores einen Punkt. Letztlich war es ein Porzer, der die Kugel über die Linie bugsierte. „Aufgrund des späten Ausgleichs können wir dem Unentschieden zufrieden sein, aber eigentlich war gegen diesen Gegner mehr drin“, erklärte Spielertrainer Dennis Lüdenbach. Die erste Hälfte verbrachten die Gastgeber nach einer ordentlichen Anfangsphase weitestgehend im Tiefschlaf-Modus. Die Gäste agierten mit einfachsten Mitteln, lagen jedoch völlig verdient vorne. Eine Fehlerkette führte zum 0:1. „Wir haben alles vermissen lassen“, machte Lüdenbach aus seiner Unzufriedenheit keinen Hehl. Zu allem Überfluss war das Match für den Coach wegen einer Wadenverletzung frühzeitig gelaufen.

Björn Meyer erwischte es sogar so schlimm, dass er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Über die Schwere der Sprunggelenksverletzung liegen noch keine Informationen vor. Da Lüdenbach in der Pause einen weiteren Tausch vornahm, war das Wechselkontingent frühzeitig erschöpft. Philipp Fabrizius testete das Reaktionsvermögen des Torwarts und verließ kurz darauf ebenfalls humpelnd das Feld, weshalb es für den SVF in Unterzahl weiterging. Ungeachtet dessen war Frielingsdorf das aktivere Team: Ein Treffer von Geisler fand keine Anerkennung, weil der Schiri Sekundenbruchteile vorher auf Freistoß entschied. Jonathan Schmidt verfehlte den Ball aus kürzester Distanz. Fabrizius kehrte trotz Schmerzen in der Schlussphase aufs Feld zurück und war somit zumindest indirekt daran beteiligt, dass es zu einem Teilerfolg reichte.                 

Tore
0:1 (16.), 1:1 (90. Eigentor).

Besonderes Vorkommnis
Frielingsdorf spielt für rund 20 Minuten in Unterzahl, weil Philipp Fabrizius vom Feld musste und das Wechselkontingent erschöpft war (60.); später kehrte Fabrizius wieder aufs Feld zurück.     

SV Frielingsdorf
Robin Spiegel; Gianluca Fliegner, Johannes Kisseler, Dennis Lüdenbach (30. Michael Scheider), Tim Menzel, Etienne Parmentier, Marvin Cortes (46. Jonathan Schmidt), Tim Weinrich, Philipp Schmidt, Björn Meyer (43. Tim Geisler), Philipp Fabrizius.
  
Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

WERBUNG