Oberberg - Quaddeln, Rötungen, Schwellungen, Juckreiz: Eine Nesselsucht mit ihren unschönen Symptomen tritt oft aus heiterem Himmel auf.

In vielen Fällen beruhigt sich die Haut innerhalb von 24 Stunden ganz von alleine wieder. Oft klagen Betroffene aber über wochenlang anhaltende Nesselsuchtepisoden.

Was steckt hinter einer Nesselsucht?

Eine Nesselsucht, die in der Fachsprache Urtikaria genannt wird, kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Die Zahl der Patienten ist hoch – jeder vierte Mensch leidet mindestens einmal im Leben an der Hauterkrankung, erfährt man auf www.nesselsuchtinfo.de, einem informativen Internetportal rund um die Erkrankung.

Die Hauterkrankung kann beispielsweise als Begleiterscheinung der Virusinfektion Herpes auftreten. Bei Patienten mit lang andauernden Episoden wird oft auch eine chronische bakterielle Infektion festgestellt, etwa eine Mandel- oder Nebenhöhlenentzündung. Mit Abklingen der Infektion verschwindet ebenso die Hautreaktion wieder.

In wieder anderen Fällen sind Hautkrankheiten wie eine Schuppenflechte oder Neurodermitis verantwortlich. Auch psychische Belastungen können zur Entstehung einer Nesselsucht beitragen. Dabei bildet sich oftmals ein Teufelskreis, da der störende Juckreiz zu Stress führt und der Stress wiederum das Krankheitsbild verschlimmert.

Lebensmittelallergien können Nesselsucht hervorrufen

Einige Menschen reagieren auch auf bestimmte Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelzusätze mit einer Nesselsucht. Folgende Bestandteile unserer Lebensmittel rufen das Krankheitsbild beispielsweise hervor:
- Konservierungsstoffe
- Geschmacksverstärker
- Spritzmittel
- Farbstoffe

Im Fall einer Allergie treten Hautrötung und Quaddelbildung meist innerhalb der ersten Stunde nach Verzehr des entsprechenden Nahrungsmittels auf. Vorsicht – selbst der bloße Hautkontakt kann bereits die unangenehmen Hautreaktionen auslösen.

Wenn eine Allergie hinter der Nesselsucht steckt, sollten die Auslöser – insofern sie bekannt sind – möglichst ganz vom Speiseplan gestrichen werden. Nur so lassen sich neue Schübe effektiv verhindern.

Tipps zum Umgang mit Nesselsucht

Egal, was der Auslöser ist – mit einer Nesselsucht umzugehen, ist oft nicht leicht. Von einigen Betroffenen wird der Juckreiz gar als unerträglich beschrieben. Die folgenden Tipps können beim Umgang mit der Hauterkrankung helfen:
- Die Fingernägel kurz schneiden – so werden Kratzverletzungen verhindert.
- Kühlen mit Gelpacks lindert den Juckreiz.
- Entspannungstechniken helfen, gelassen zu bleiben.
- Mit einem Nesselsucht-Tagebuch kann man den/die Auslöser finden.
- Ablenkung hilft, nicht an den Juckreiz zu denken.
- Der Austausch mit anderen Betroffenen bringt Infos und tut gut.

Wichtig: Halten die Beschwerden mehrere Tage an oder treten sie wiederholt auf, ist ein Arztbesuch auf jeden Fall ratsam.