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Überdurchschnittliche Qualität in Gummersbach

Red; 18. Nov 2015, 12:05 Uhr
Bild: privat --- Due Gummersbacher Chefärzte freuten sich über die Auszichnung. Von links: Dr. Markus Sieber, Prof. Dr. Stefan Saad, Dr. Peter Vacha, Dr. Jost Schnell, Dr. Anja Weishap, Dr. Holger Harald Migdal und Dr. Stefan Brettner.
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Überdurchschnittliche Qualität in Gummersbach

Red; 18. Nov 2015, 12:05 Uhr
Gummersbach - Zehn Jahre Brustzentrum Oberberg: Zum Jubiläum gab es für das vom Land Nordrhein-Westfalen anerkannte Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Gummersbach viel Lob.
Für überdurchschnittliche Qualität bei der Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs erhielt die Zentrumsleiterin, Chefärztin Dr. Anja Weishap, vom Westdeutschen Brustzentrum ein Gütesiegel. Zweimal im Jahr vergleicht das Zentrum die Patientendaten aus Gummersbach mit 200 anderen Krankenhäusern. Die Auszeichnung bildete am Samstag den Auftakt des Oberbergischen Krebstages, der über die Behandlung von unterschiedlichen Tumorerkrankungen informierte.

Die Mediziner boten seltene Einblicke für die Besucher. Dr. Alexander Adam öffnete die Türen zur Pathologie, wo er mit seinen 16 Mitarbeitern zum Beispiel Gewebeproben noch während einer laufenden Operation in Minutenschnelle analysiert. Auch die Befunde von Darm- und Magenspiegelungen kommen aus diesem Labor. 100.000 Einzelproben werden jährlich in der Pathologie am Gummersbacher Kreiskrankenhaus untersucht, zwei Drittel davon sind bösartig. Im Brustzentrum wurden Biopsien demonstriert, während die Radiologie und die Strahlenheilkunde für interessierte Besucher Führungen anboten.


Dr. Jost Schnell, Oberarzt an der Lungenklinik in Köln Merheim, der seit vier Jahren auch Patienten im Kreiskrankenhaus Gummersbach operiert, informierte über Perspektiven nach der Diagnose Lungenkrebs. Ursache Nummer eins für Lungenkrebs sei das Rauchen. „Raucher haben ein 28mal höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken als Nichtraucher“, sagte der Chirurg. Laut Lungenkrebsregister NRW gab es im vergangenen Jahr unter den 70- bis 74-Jährigen 1.864 Neuerkrankungen, 1.452 Patienten starben an Lungenkrebs. Hoffnung machten „revolutionäre Behandlungsmethoden“ mit Medikamenten, die Krebszellen eindämmen könnten. Dennoch: „Heilung ist damit nicht möglich.“

Wie das „Loslassen“ eines sterbenskranken Menschen gelingen kann, schilderte der Leiter der Onkologie und Palliativmedizin am Kreiskrankenhaus Waldbröl, Dr. Stefan Brettner. Hoffnung machte Prof. Dr. Stefan Saad Patienten, die unter Darmkrebs leiden. Der Spezialist auf dem Gebiet der Darmchirurgie stellte eine in Gummersbach entwickelte schonende Operationsmethode vor, bei der ein Teil des Darms ohne große Schnitte mittels Mini-Instrumenten operiert wird.

Möglichkeiten, Schmerzen mit Naturheilkunde und Aromatherapie zu verringern, erläuterten die Schmerzexpertinnen des Krankenhauses. Das Haarkompetenzzentrum stellte eine neue Methode vor, Haarausfall nahezu perfekt zu kaschieren, und Vertreter der Palliativstation, von Selbsthilfegruppen, Sanitätshäusern, Herstellern von Hilfsmitteln für Stomapatienten informierten im persönlichen Gespräch über Möglichkeiten, die Lebensqualität trotz der Diagnose Krebs zu verbessern. Inzwischen ist auch der Rat der Chefärzte unter dem Titel „meet the expert“ fester Bestandteil des Krebstages.
  
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