Archiv

Jugendherberge Lindlar wird Flüchtlingsunterkunft

nh; 2. Jul 2015, 15:30 Uhr
Bild: Michael Gauger --- Hier sollen ab Oktober bis zu 160 Flüchtlinge untergebracht werden.
ARCHIV

Jugendherberge Lindlar wird Flüchtlingsunterkunft

nh; 2. Jul 2015, 15:30 Uhr
Oberberg - Im Rahmen der steigenden Flüchtlingszahlen in NRW reagiert das Land und macht die Jugendherberge Lindlar ab Oktober zur Notunterbringung für bis zu 160 Flüchtlinge - Wipperfürther Jugendherberge dient als Reserve (AKTUALISIERT).
Das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch die Bezirksregierung Arnsberg, hat die Gemeinde Lindlar darüber informiert, dass es die Jugendherberge Lindlar ab Oktober mit 160 Plätzen zur vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen nutzen wird. In der Jugendherberge in Wipperfürth besteht die Möglichkeit von "Optionsbelegungen". In der Mitteilung an die Gemeinde Lindlar heißt es, dass die Aufnahme von asylsuchenden Personen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, zu der sowohl das Land Nordrhein-Westfalen als auch die Kommunen gemeinschaftlich berufen sind.


Aufgrund der stetig steigenden Flüchtlingszahlen aus den Krisengebieten dieser Welt befasst sich das Land Nordrhein-Westfalen damit, für die Monate mit den zu erwartenden höchsten Flüchtlingsströmen (Oktober bis Januar 2016) zusätzliche Notunterbringungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Kapazitäten der fest geplanten Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes werden voraussichtlich nicht ausreichen, um die für die zweite Jahreshälfte zu erwartenden enormen Flüchtlingsströme unterbringen zu können. Das Land Nordrhein-Westfalen hat nunmehr Rahmenverträge mit den DJH Landesverbänden Westfalen-Lippe und Rheinland geschlossen. Die DJH Landesverbände stellen dem Land Nordrhein-Westfalen für den Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. Januar 2016 insgesamt 1.826 Plätze zur Unterbringung von Asylbegehrenden in 13 Jugendherbergen zur Verfügung.

Die Jugendherberge Lindlar gehört zu sechs Jugendherbergen, die vom Land als so genannte Festbelegung ab dem 1. Oktober in Anspruch genommen werden. Laut Aussage der Bezirksregierung gegenüber Bürgermeister Dr. Georg Ludwig soll die Belegung vorübergehend erfolgen; ob es bei den vier Monaten bleibt, hängt jedoch von der Bedarfsentwicklung ab - konkret von der Zahl der Flüchtlinge, die Nordrhein-Westfalen erreichen. Die Bezirksregierung hat weiterhin mitgeteilt, dass sie beabsichtige, Sicherheit und Ordnung in eigener Zuständigkeit zu regeln. Auch mit Blick auf Personal und Kosten werde die Maßnahme vom Land Nordrhein-Westfalen betreut.

„Alle weiteren Schritte werden ausführlich zwischen Bezirksregierung und Gemeindeverwaltung abgestimmt. Wie in anderen Kommunen bereits praktiziert, wird es auch in Lindlar eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung mit der Bezirksregierung und dem Jugendherbergsverband zu dem Thema geben“, erklärte Dr. Georg Ludwig. Ein Termin für die Veranstaltung steht noch nicht fest. Um eine umfassende Information zu gewährleisten, wird diese voraussichtlich nach den Sommerferien stattfinden. Die Gemeinde plant auch eine gesonderte schriftliche Information der Bürger in angrenzenden Wohngebieten. Die Gemeinde Lindlar betreut derzeit rund 160 Flüchtlinge und Asylsuchende in eigener Zuständigkeit. Bisher hat die Gemeinde auch in der Jugendherberge verschiedentlich Flüchtlinge untergebracht.


  
WERBUNG