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'Hexer' Puhle entnervte Lübbecker Angreifer

bv; 30. May 2015, 00:26 Uhr
Bilder: Alexander Arnold --- Da hat Simon Ernst gut lachen; erst den Vertrag verlängert und dann eine gute Leistung gezeigt.
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'Hexer' Puhle entnervte Lübbecker Angreifer

bv; 30. May 2015, 00:26 Uhr
Gummersbach - VfL-Schlussmann Vater des Sieges gegen die Ostwestfalen - RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Bernd Vorländer

Nach dem knappen Sieg gegen den Gast aus N-Lübbecke hat der VfL den achten Tabellenrang in der Handball-Bundesliga gefestigt. Die Situation am Tabellenende hat sich nach dem deutlichen Sieg von GWD Minden gegen Magdeburg zugespitzt. Trotz der Niederlage dürfte der TuS N-Lübbecke durch sein, da man gegenüber Minden das wesentlich bessere Torverhältnis hat.

VfL Gummersbach - TuS N-Lübbecke 29:27 (13:16).

Die beste Nachricht vernahmen die 4.132 Fans, soweit sie es mit dem VfL Gummersbach hielten und das waren die allermeisten, bereits vor dem Anpfiff. Da gab Hallensprecher Dirk Müller bekannt, dass der im Saisonverlauf immer besser werdende Simon Ernst seinen bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2018 verlängert hat.


[Auch Gästecoach Sead Hasanefendic beglückwünschte Matthias Puhle zu seiner starken Leistung.]

Eine wichtige Personalie, die auch zeigt, dass junge deutsche Spieler bei den Blau-Weißen eine sportliche Perspektive sehen. So war Ernst denn auch während der 60 Minuten einer der Aktivposten der Gastgeber, tankte sich bei engen Spielständen durch und erzielte wichtige Tore. Der VfL fand jedoch zunächst nur schwer in die Partie, weil man in der Deckung immer wieder Lücken ließ und das Team von Gästetrainer Sead Hasanefendic, der früher sechs Jahre lang auf der Gummersbacher Bank Platz genommen hatte, gut mitspielte. Jens Schöngarth, Vuko Borozan und Ex-VfL-Akteur Drago Vuckovic konnten sich immer wieder geschickt in Szene setzen und so entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel, in dem sich kein Team Vorteile erarbeiten konnte. 6:6 stand es nach 14. Minuten, Raul Santos machte mit einem seiner insgesamt fünf verwandelten Siebenmeter das 10:10 (20.).


Inzwischen war auch Mattthias Puhle zwischen die VfL-Pfosten gewechselt und hatte Carsten Lichtlein abgelöst. Von beiden wird noch zu reden sein. Nur einmal konnten sich die Zuschauer in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte an einer VfL-Aktion erfreuen, als Santos mit einem Dreher TuS-Torhüter Nikola Blazicko überwand (26.) Danach häuften sich die individuellen Fehler und in Überzahl klassierte Gummersbach zwei Gegentreffer. beim 13:16 wurden die Seiten gewechselt.


[VfL-Manager Frank Flatten jubelte nach dem Sieg.]

Den VfL-Torhütern muss jedenfalls in der Pause ein Zaubertrank gereicht worden sein. Lichtlein hielt Anfang der zweiten 30 Minuten zwei Strafwürfe, Puhle entwickelte sich für den Gegner zu einer unüberwindbaren Mauer. Lübbecke verzweifelte geradezu an dem blonden Hünen im VfL-Kasten. Ganz gleich, wo die Rot-Schwarzen hinwarfen, Puhle war schon da. Eine Weltklasseleistung des 29-Jährigen. Der VfL entwickelte aufgrund der starken Torhüterleistung mehr Selbstbewusstsein, legte einen 8:1-Lauf hin und ging unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Fans mit 21:17 in Front. Nach 42 Minuten schien die Messe gelesen, doch weit gefehlt. Einige Konzentrationsschwierigkeiten und die bekannten Abwehrschwächen brachten die Gäste erneut in die Spur, die sich langsam heranpirschten und durch Vuckovic (54.) das 25:25 schafften. Durch einen Kraftakt und drei Treffer von Kühn, Schröder und Santos zog man wieder auf 28:25 davon und brachte den Sieg schließlich ins Ziel.

Der Jubel war bei Spielern und Publikum riesengroß. Fazit: Kein schönes Spiel, aber spannend, mit Licht und Schatten bei den Blau-Weißen, einem diesmal sehr treffsicheren Mark Bult und einem großartigen Matthias Puhle im Tor, der den Erfolg festhielt.

Stimmen:

Emir Kurtagic (Trainer VfL Gummersbach): „Das war heute keine leichte Aufgabe gegen einen starken Gegner. Zeitweise haben wir in der Abwehr keinen Zugriff bekommen. In der Phase nach der Pause haben wir aber sehr stark gespielt. Da war ich schon sehr stolz auf meine Jungs. Wir stehen am Anfang einer großen Entwicklung. Wir müssen jetzt die Euphorie mitnehmen in die neue Saison."

Frank Flatten (Manager VfL Gummersbach): „Ich kann mich nur bei allen Fans bedanken. Wir waren seit November sechsmal ausverkauft. Das sagt alles. Ich hoffe, dass jetzt auch der Dauerkartenverkauf für die neue Saison weiter so gut läuft."

Sead Hasanefendic (Trainer TuS N-Lübbecke): "Ich bin glücklich, dass ich als Trainer diese neue Halle erleben durfte. Glückwunsch an den VfL, der eine sehr gute Entwicklung nimmt und nächste Saison vielleicht noch weiter oben angreifen kann. Wir sind leider nicht für eine couragierte Leistung belohnt worden, weil wir mehrere hundertprozentige Chancen gegen die sehr guten VfL-Torhüter vergeben haben. Der VfL hat mit viel Leidenschaft gespielt, wir waren einige Mal nicht präzise genug.



[Jubel auf der VfL-Bank bei Keeper Carsten Lichtlein.]

VfL Gummersbach

Carsten Lichtlein (1.-17.)
Matthias Puhle (18.-60.)

Raul Santos (9/5)
Mark Bult (6)
Julius Kühn (4)
Andreas Schröder (4)
Simon Ernst (4)
Alexander Becker (1)
Florian von Gruchalla (1)
Gunnar Stein Jonsson
Joakim Larsson
Tobias Schröter
Magnus Persson (n.e.)

TuS N-Lübbecke

Nikola Blazicko
Malte Semisch (zu drei Siebenmetern eingewechselt)

Jens Schöngarth (7)
Drago Vuckovic (6)
Vuko Borozan (5)
Christian Klimek (3)
Gabor Lamnghans (2/1)
Richard Wöss (2/2)
Tim Rehmer (1)
Ramon Tauabo (1)
Ales Pajovic

Zuschauer: 4.132 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Philipp Dionges/Daniel Kirsch

Siebenmeter: 5/6 – 5/3 (Remer (2) und Langhans scheitern an Lichtlein)

Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Larsson – Langhans, Vuckovic, Schöngarth)

Beste Spieler: Matthias Puhle, Mark Bult, Simon Ernst - Jens Schöngarth, Drago Vuckovic

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