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Freud und Leid: TVO hält Klasse, CVJM steigt ab

or; 19. Apr 2015, 18:47 Uhr
Groß war die Erleichterung in Oberbantenberg --- Bilder: Michael Kleinjung.
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Freud und Leid: TVO hält Klasse, CVJM steigt ab

or; 19. Apr 2015, 18:47 Uhr
Oberberg - Während die Oberbantenberger Frauen sich durch ein 32:28 retten, steigt der CVJM Oberwiehl nach der Niederlage in Frechen ab - Strombach ballert sich zum Abschlusssieg (AKTUALISIERT).
TV Oberbantenberg - Weidener TV 32:28 (15:16).

„Den Klassenerhalt haben sie sich verdient. Je mehr Abstiegskampf war, desto mehr ist die Mannschaft zusammenrückt“, lobte Simone Naaf nach dem abschließenden klassensichernden Sieg ihr Team. Nach zwischenzeitlichen großen Problemen im personellen und spielerischen Bereich sowie einem ergebnismäßigen Auf-und-Ab sicherten die TVO-Frauen doch noch den direkten Klassenerhalt und schickten durch das 32:28 den Weidener TV in die Verbandsliga.


["Ich wusste gar nicht, dass sie auch die Kreisläufer anspielen kann", lobte ihre Trainer Anna-Lena Bolder mit einem leichten Schmunzeln.]  

In der kleinen und tribünenlosen Drabenderhöher Halle (ausgerechnet die Trainingshalle des Stadtrivalen Oberwiehl) entwickelte sich vor rund 120 Zuschauern früh ein intensives und spannendes Spiel. Über 3:1 und 4:2 führten die Gastgeberinnen, den Gästen aus dem Aachener Land gelang erst beim 6:6 wieder der Ausgleich. „Wir haben sechsmal frei verpölt und Annika hat sechsmal gehalten. Das war ein Traum, sie hat die Mannschaft im Spiel gehalten“, konnte Naaf sich in dieser Phase bei ihrer Keeperin Annika Mikus bedanken. Da die TVO-Fehler sich aber fortsetzten, konnte der WTV sich doch noch auf 7:10 absetzen und diese Führung bis zur Halbzeitpause auch halten.



Beim 18:18 hatte der TVO aber nach dem Wiederanpfiff schnell wieder ausgeglichen und legte dann auch ein, zwei Tore vor. „Nach 45 Minuten bauen die ab, da kann man den Wecker nach stellen“, sah Simone Naaf, dass Weiden zum 24:24 wieder ausglich. Doch angeführt von der jetzt groß aufspielenden Anna-Lena Bolder ging Oberbantenberg erneut in Führung und bog beim 29:25 auf die Siegerstraße ein. Die Schlussminuten gingen dann fast schon im Oberbantenberger Jubel unter, der zweite Klassenerhalt in Folge wurde abschließend noch gebührend gefeiert. Aus einer insgesamt guten Leistung hob die Trainerin neben Bolder und Mikus noch Maja Alberts hervor, die das Spiel auf der Rückraummitteposition klug lenkte.


[Mission completed - Die TVO-Mädels bejubeln den finalen Sieg.]  

„Das ist eine Robin-Hood-Mannschaft“, bilanzierte Simone Naaf den Saisonverlauf. Von den Teams, die unter dem TVO in der Tabelle stehen, wurde einzig Weiden zweimal geschlagen. Alle anderen habe man immer wieder selber im Geschäft gehalten, so Naaf. „Dieses Jahr hat die Mannschaft von der Individualität gelebt. Zusammenspiel und Flexibilität musste man erstmal reinbringen“, verwies sie noch einmal auf den schwierigen Saisonstart und die teilweise großen personellen Probleme. „Vom Grundsatz her bleibt die Mannschaft zusammen, da wird Edu richtig viel Spaß mit haben“, glaubt sie an einer souveräne kommende Saison.

TV Oberbantenberg: Maria Eisenbach (7), Lisa Gebauer (6/2), Anna-Lena Bolder (5), Jessica Scheurer (4/1), Nicole Frackiewicz und Julia Kreter (je 3), Carina Hartmann (2), Anna Bickenbach und Alina Schmidt (je 1).
  

HSV Frechen - CVJM Oberwiehl 37:25 (17:9).


Wenig erfolgreich verlief die Oberwiehler ‚mission impossible‘ beim Mittelrheinmeister etwas Zählbares mitzunehmen. Zwar begann das Spiel noch ganz nach dem Geschmack der CVJM-Frauen mit einer offensiven Frechener Deckung. Aber spätestens beim 1:3 hatte HSV-Trainer Horst Spyckermann von seiner 3:2:1-Abwehr-Idee erst einmal genug und stellte auf die 6:0-Variante um. Prompt begann das alte Wiehler Leid, die Mannschaft produzierte zu viele technische Fehler, verlor die Bälle im Angriff überhastet und kassierte Gegenstöße. „Der Halbzeitstand war zu hoch, er entsprach nicht der Leistung“, ärgerte CVJM-Trainer Carsten Mundhenk sich über die vielen Fehler.

In der Kabine appellierte er noch einmal an seine Spielerinnen sicherer zu spielen und vor allem das Rückzugsverhalten zu verbessern. Die Ansprache zeigte Wirkung und Oberwiehl verkürzte auf bis zu vier Tore. „Vom Spielerischen her sah es ganz gut aus, aber die letzten zehn Minuten sind wir an uns selber gescheitert“, musste der Trainer mitansehen, wie der Meister das Ergebnis souverän in die Höhe schraubte. „Wir haben die Punkte in anderen Spielen gelassen. Dass man aber nach zwei Aufstiegen als Nachrücker mal absteigen kann, ist zwar ärgerlich, aber wir sind eine sehr junge Mannschaft und man hatte uns weniger Chancen zugesagt“, kommentierte Carsten Mundhenk den Abstieg seines Teams nach nur einem Jahr in der Belletage des HVM. „Wir haben viel gelernt, vieles mitgenommen und werden eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen“, übergibt er nach drei Saisons als Trainer ein bestelltes Feld an seinen Nachfolger Michael Sohn.


CVJM Oberwiehl: Annalena Bauer (7/2), Hannah Haase (5/1), Thea König (4/1), Henrike Denk und Tahnee Ranke (je 2), Yasemin Adam, Franziska Burgert, Annika Marenbach, Denise Szakacs und Alexandra Suhr (je 1).
  

SG Ollheim/Straßfeld - TV Strombach 36:40.

„Unsere Abwehr stand eigentlich gut.“ Mit dieser Aussage überraschte TVS-Trainer Florian König nach 60 torreichen und teils wilden Minuten beim Saisonabschlusssieg seines Teams. Schnell stellte sich heraus, dass ein hohes Tempo nach vorne das einzige Mittel für die Spielgemeinschaft darstellte um erfolgreich zu sein. „Wir hatten die erste Welle nicht im Griff“, zählte der Trainer alleine zehn schnelle Gegentore im ersten Durchgang. Einige Fehler zu viel luden den Gegner aber auch zu Gegenstößen ein. So konnten die Gastgeberinnen stets eine knappe Führung halten.

Die in der Halbzeitpause ausgegebene Marschroute den Gegner in den Positionsangriff zu zwingen, setzte die König-Sieben dann auch direkt gut um. Nach 40 Minuten betrug der Vorsprung der Gäste drei Tore.

Zum Knackpunkt des Spiels wurde dann eine kuriose Szene rund 15 Minuten vor dem Ende. Vanessa Schwab bekam von den hektisch agierenden Schiedsrichtern die Rote Karte gezeigt nachdem sie am Arm ihrer Gegenspielerin gezogen hatte. Direkt danach gab es für eine ähnliche Aktion eine Zeitstrafe gegen Judith Lünsdorf. Da es ihre dritte war, hatte auch sie Feierabend. Den anschließenden Siebenmeter konnte Ollheim nicht verwandeln, Nadja Grau und die SGO-Spielerin gingen dem Abpraller hinterher, den Kampf um den Ball werteten die Unparteiischen erneut als ein schwerwiegendes Foul und disqualifizierten die dritte Strombacher Spielerin binnen weniger Sekunden. Da vorher bereits Viktoria Schmitt eine Zeitstrafe kassiert hatte, standen jetzt zwei TVS-Frauen sechs Ollheimerinnen gegenüber. „Wir haben nur ein Tor kassiert und waren kurz danach auf sechs Tore weg“, sah Florian König einen am Ende sicheren Sieg.

29 der 40 Tore erzielten Erika Lehel, Viktoria Schmitt und Lena Steuck. Entsprechend hatte König für diese Spielerinnen ein Sonderlob parat. „Wir sind froh, dass wir Platz drei verteidigen konnten. Damit haben wir unser internes Ziel erreicht und können eigentlich auch zufrieden sein mit der Saison“, bilanzierte er eine Spielzeit, in der aber für sein Team auch deutlich mehr drin gewesen ist. Etwas kürzer treten wird in der kommenden Saison Vanessa Schwab, die nach ihrem Studienabschluss auch ins Ausland will. Auch bei Torhüterin Kimberly Hausmann ist noch nicht klar, in welchem Umfang sie zur Verfügung stehen wird.

TV Strombach: Erika Lehel (12), Viktoria Schmitt (11), Lena Steuck (6), Katalin Kleinhofer (3), Nadja Grau (3/2), Viviana Wels (2), Vanessa Schwab (2/2) und Stefanie Bruss (1).
  


[Maria Eisenbach hat sich durchgetankt.]


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