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„Ich bin dankbar für mein Leben“

Red; 29. Jan 2015, 19:38 Uhr
Oberberg Aktuell
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„Ich bin dankbar für mein Leben“

Red; 29. Jan 2015, 19:38 Uhr
Wiehl - Die kleinwüchsige Inge Kesterke spendet 1.000 € für das Ometepe-Projekt in Nicaragua - Monika Höhn hat die Lebensgeschichte der Oberbantenbergerin in einem Buch dokumentiert.
Seit vielen Jahren ist die 1,05 Meter große Inge Kesterke dem Ometepe-Projekt freundschaftlich verbunden. Sie feiert mit, wenn eine nicaraguanische Delegation nach Deutschland kommt und empfängt  die Teilnehmer wie alte Freunde in ihrer Wohnung, wo sie die Latinos  mit Kartoffelsalat und Würstchen bewirtete.  Die nicaraguanischen Freunde konnten sich so einen Eindruck verschaffen, wie eine kleinwüchsige, über 70-jährige Frau in eine Eigentumswohnung in Oberbantenberg ihren Alltag meistert.

Es waren nachhaltige Eindrücke, die die Gäste mit nach Hause nahmen. Dass Kesterke in der Lohnbuchhaltung der Firma Kampf in Mühlen 35 Jahre lang gearbeitet hat, dass sie problemlos und unfallfrei ihr Auto zu anderen kleinwüchsigen Freunden quer durch Deutschland  fährt, das alles konnten die Menschen aus Ometepe kaum begreifen. Bei den meisten  Ometepe-Abenden ist sie dabei und verkauft Bücher. Und auch dem Evangelischen Kirchenkreis An der Agger ist sie bekannt durch gemeinsames Reisen.  In dem Buch „…ein bisschen kleiner – aus dem Leben kleinwüchsiger Menschen“ hat die Autorin Monika Höhn ihre Lebensgeschichte und die vieler anderen Kleinwüchsigen dokumentiert.


[Coverfoto: Dirk Adolphs.]

Monika Höhn und Inge Kesterke besuchten gemeinsame Lese-Veranstaltungen und die Schülerinnen des Berufskollegs Gummersbach, vor allem die aus dem Hotelfachbereich,  hatten die Möglichkeit, Kesterke persönlich nach ihrem Leben zu befragen. So ergab es sich, dass der Bundesverband der Kleinwüchsigen vor einigen Jahren seinen ersten Kongress im Residenz-Hotel veranstaltete und sich die angehenden Hotelfachkräfte gut auf die kleinwüchsigen Teilnehmer einstellen konnten.

Trotz einiger Schicksalsschläge - Kesterkes  kleinwüchsiger Sohn verstarb vor wenigen Jahren, ebenso ihr  Mann; vor wenigen Tagen wurde ihre Mutter mit 101 Jahren beerdigt - sagt sie: „ Ich habe alles und möchte etwas abgeben. Ich bin dankbar für das Leben – trotz alledem.“ Sie spendet 1.000 € für die Behindertenstation auf Ometepe.
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