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Lindlar erhält Klarstellung seitens des Erzbistums

Red; 21. Nov 2014, 17:06 Uhr
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Lindlar erhält Klarstellung seitens des Erzbistums

Red; 21. Nov 2014, 17:06 Uhr
Lindlar – Der Kölner Erzbischof Woelki kritisierte öffentlich, dass das Erzbistum der Gemeinde helfen wolle, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen, von den zuständigen Behörden aber keine Reaktion gekommen sei - Pressesprecher des Erzbistums stellt Aussagen klar (AKTUALISIERT).
Wegen einer missverständlichen Äußerung des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki steht die Gemeinde Lindlar in Kontakt mit dem Erzbistum Köln. Dies teilte der Bürgermeister der Gemeinde, Dr. Georg Ludwig, heute mit. Grund ist ein missverständliches Statement, das der Erzbischof gestern in einem TV-Interview getätigt hat. Hier erklärte er, dass das Erzbistum der Gemeinde das Alte Pfarrer-Braun-Haus als Flüchtlingsunterkunft angeboten hat. Da das Haus noch bis März als Seniorenwohnheim genutzt worden und völlig intakt sei, wolle man so der Gemeinde dabei helfen, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Woelki kritisierte, dass das Erzbistum nun bereits seit fünf Wochen darauf wartet, dass jemand von den zuständigen Behörden das Haus begutachtet, man bislang aber noch keine Rückmeldung erhalten habe.


„In seinem gestrigen Statement kann der Kardinal nur die Bezirksregierung gemeint haben, nicht die Gemeinde Lindlar“, stellt Ludwig heute klar. Denn Fakt sei, dass die Gemeinde bereits seit längerem wegen einer Nutzung des Alten Pfarrer-Braun-Hauses als Flüchtlingsunterkunft in Kontakt mit der Kirche steht, aber die zuständige Bezirksregierung diesbezüglich seit Wochen keine Rückmeldung gegeben habe. Nach Angaben Ludwigs hat das Erzbistum der Bezirksregierung im vergangenen Oktober die Nutzung des Gebäudes vorgeschlagen. „Das Haus ist in Kirchenbesitz, die Gemeinde hat darauf keinen Zugriff und müsste beispielsweise zunächst die eigenen Turnhallen mit Flüchtlingen belegen, bevor sie Liegenschaften beschlagnahmt“, erklärt Ludwig.

Noch in der vergangenen Woche hätte die Zivilgemeinde bei der Kirche nach dem Sachstand gefragt und der Kirchengemeinde ihre Unterstützung angeboten. „Bei einer Nutzung des Alten Pfarrer-Braun-Hauses würde es sich um eine Maßnahme des Landes handeln, nicht der Zivilgemeinde Lindlar, die ihrerseits ja selbst derzeit für mehr als 100 Flüchtlinge verantwortlich ist“, erklärt Ludwig. Die Gemeinde hatte eine umgehende Richtigstellung vom Erzbistum verlangt.

Im Laufe des Tages trudelte im Rathaus ein Schreiben aus Köln ein. Hier die Stellungnahme des Pressesprechers des Erzbistums im Wortlaut:

"Die Kritik von Kardinal Woelki in der gestrigen WDR-Lokalzeit Köln an den zuständigen Genehmigungsbehörden für die Flüchtlingsunterbringung ist von manchen offenbar auf die Stadt Lindlar bezogen worden. Deshalb legen wir Wert auf die Feststellung:

Für den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ist die Hilfe für Flüchtlinge ein Herzensanliegen. In der WDR-Lokalzeit Köln vom 20. November hat er dies erläutert und in diesem Zusammenhang davon berichtet, dass das Erzbistum Köln in Lindlar das Pfarrer-Braun-Haus für die Unterbringung von Flüchtlingen bereitgestellt habe; nun warte das Erzbistum seit fünf Wochen auf die erforderliche Tauglichkeitsprüfung des Hauses durch die zuständigen Behörden. Diese Kritik wurde offenbar bedauerlicherweise von manchen auf die Stadt Lindlar bezogen. Deshalb möchten wir hervorheben, dass in diesen Fragen die Regierungspräsidien die zuständigen Behörden sind. Wir sind sehr dankbar, dass Pfarrgemeinde und Stadt in Lindlar in der Flüchtlingsfrage zusammenwirken."
  
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