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Eine Schlammschlacht, die ist lustig

db; 17. Jun 2012, 14:42 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Das Highlight für viele Besucher: Die „Dirty Deeds 79“.
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Eine Schlammschlacht, die ist lustig

db; 17. Jun 2012, 14:42 Uhr
Wiehl – Über 3.000 Besucher feierten bei der „Summer Rock Night“ mit den Hits von Supertramp, Dire Straits und AC/DC.
Von Daniel Beer

Jeder Hobbygärtner würde sofort in eine Schockstarre verfallen. Als der letzte Zuschauer das Festgelände im Schatten der Erzquell Brauerei in Bielstein verlassen hatte, war fast kein Fleckchen grüner Rasen mehr zu erkennen. Hier hatten zuvor fast 3.500 Menschen rund fünf Stunden ausgelassen gefeiert – und standen schon früh tief im Matsch. Alles hoffen und flehen hatte nichts genützt, denn Petrus zeigte sich unbeeindruckt und schickte den ganzen Tag strömenden Regen über die Wiehlauen.


[Gut eingepackt: Die Zuschauer feierten ausgelassen.]

Dennoch war die „Summer Rock Night“ für alle Besucher ein großer Spaß und die Stimmung großartig. „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“, erklärte Annette Noss, die schon seit vielen Jahren zum Brauerei Open Air kommt. So wie sie dachten die meisten Gäste. Regencapes in allen erdenklichen Farben dominierten das Bild. Nach zwei Jahren Auszeit waren alle über die Rückkehr der traditionsreichen Veranstaltung froh und ließen sich die Stimmung nicht verderben. „Die Leute freuen sich auf eine große Party“, sagte Brauerei-Mitarbeiterin Anke Pack.

Den Anfang machten „Dreamer“, die den Sound von Supertramp mit  Hits wie „School“, „Give a little bit“ oder „Breakfast in America“ wieder aufleben ließen. Und während der Regen unaufhörlich hernieder prasselte, stimmten die gut gelaunten Jungs „Hide in your shell“, frei übersetzt „sich in sein Schneckenhaus zurückziehen“, an. Doch das Publikum dachte gar nicht daran, sich zu verkriechen und feierte sich einfach warm. „Das Publikum ist der Hammer. Und das bei diesem Wetter“, waren die Saarbrücker begeistert von der Atmosphäre. Unter großem Jubel kehrten sie dann auch noch einmal für die Zugabe zurück auf die Bühne.

    

Sogar Brauerei-Chef Dr. Axel Haas hatte Sakko und Lackschuhe gegen Regenmantel nebst Gummistiefeln getauscht und sich mitten ins Getümmel gestürzt. Mit zufriedenem Lächeln ließ er den Blick über die Menschenmassen schweifen. Gerüchten zufolge hatten sich einige Damen sogar auf High Heels in den Schlamm gewagt. Ob sie es ohne fremde Hilfe nach Hause schafften oder noch immer feststecken, ist nicht bekannt.     

Als dann die „Brothers in Arms“ die Bühne betraten, schloss auch der Himmel endlich seine Schleusen. Entsprechend euphorisch klatschten und sangen die durchnässten Zuschauer bei den Klassikern der Kultband Dire Straits mit. Die vier Musiker aus Mannheim spielten Hits wie „Money For Nothing“, „Walk of Life“ und natürlich das namensgebende „Brothers in Arms“.

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Für viele Zuschauer kam aber erst mit den „Dirty Deeds 79“ das Highlight des Abends. Die Bonner sind alte Bekannte und spielten schon 2004 in Bielstein als Vorgruppe von „Status Quo". Sie haben sich der australischen Rock-Band AC/DC verschrieben. „Ich freue mich auf das gesamte Konzert“, sagte Thomas Vigrs, der die Originale auch schon selbst auf der Bühne erlebt hat. Wie viele trug er ein T-Shirt mit den vier Buchstaben und dem Blitz in der Mitte. Aber auch echte „Ditry Deeds“-Fans waren dabei. „Die sind richtig, richtig gut“, jubelte eine Zuschauerin. Bei den berühmten Klassikern „Highway to Hell“, „TNT“ oder „Hells Bells“, gepaart mit dem schlammigen Boden und einem Glas Bier in der Hand, war die Festivalstimmung perfekt.

Weiter geht es mit der „Summer Rock Night“ am 25. August. Dann kommt Wolfgang Niedecken mit seiner Kultband BAP. Noch sind Karten erhältlich. Und bis dahin hat sich hoffentlich auch der Boden wieder erholt. 
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