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Orkantief 'Friederike' stürmte in Oberberg

Red; 19. Jan 2018, 16:15 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Orkantief 'Friederike' wirft bereits die ersten Bäume um. Hier auf dem Südring in Bergneustadt.
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Orkantief 'Friederike' stürmte in Oberberg

Red; 19. Jan 2018, 16:15 Uhr
Oberberg - Feuerwehr verzeichnete über 600 Einsätze - Baum stürzte auf Auto, Fahrerin erlitt schwere Verletzungen - Etliche Straßen gesperrt - RB 25 fährt wieder - OA-Ticker mit allen wichtigen Informationen.





















16:15 Uhr: Die Unwetterschäden zwischen Köln und Lüdenscheid sind beseitigt. Die RB 25 fährt wieder in beide Richtungen. Allerdings rechnet die Deutsche Bahn mit Verspätungen und Teilausfällen.

14:45 Uhr: Stellvertretend für alle ehrenamtlichen Rettungskräfte, die gestern im Einsatz waren, sprach OA mit Klaus Jürgen Kohl von der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach, Löschzug 3. Hier geht es zum Bericht.

14:35 Uhr: Eigentlich sollten die Züge wieder zwischen Ründeroth und Lüdenscheid mittlerweile fahren. Wie die Deutsche Bahn nun mitteilte, fallen die Züge weiterhin aus. Zwischen Köln und Ründeroth ruhte der Zugverkehr ohnehin seit gestern Nachmittag. Wann die RB 25 wieder geregelt unterwegs ist, steht noch nicht fest.

13:55 Uhr: „Ich möchte mich im Namen aller Oberberger bei den vielen Einsatzkräften, deren Familien und Arbeitgebern bedanken. Durch ihre fleißigen Hände ist eine zeitnahe Rückkehr zur gewohnten Infrastruktur erst denkbar“, so Landrat Jochen Hagt.

13:50 Uhr: „Nur weil das Sturmtief aktuell hier nicht mehr wütet, ist die Gefahr für den Wanderer oder Personen im und am Wald nur beschränkt gebannt. Es kann auch weiterhin zum Herabfallen von großen Ästen oder Entwurzeln angeschlagener Bäume kommen“, warnt Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling. Die Sicherungs- und Aufräumarbeiten werden auch im Oberbergischen noch einige Tage in Anspruch nehmen.

13:45 Uhr: Über 600 Einsätze verzeichnete die Leitstelle des Oberbergischen Kreises, die von den 89 Löschgruppen der 13 Feuerwehren abgearbeitet wurden. Zusammen mit den 550 Feuerwehrleuten waren auch das THW und das DRK im Einsatz.
   

[Bild: Roman Hümbs --- In Lindlar-Hartegasse stürzte ein Baum in eine Stromleitung, wodurch der Ort rund zweieinhalb Stunden ohne Strom war.]
  
13 Uhr: Die AggerEnergie vermeldet, dass 99,8 Prozent aller Haushalte wieder mit Strom versorgt sind. „Es gibt noch vereinzelt Haushalte, die noch nicht wieder an das Stromnetz angeschlossen werden konnten“, so eine Unternehmenssprecherin. Umgestürzte Bäume hätten zum einen die Freileitungen beschädigt und zum anderen die Anfahrt für die Techniker erschwert. Schnellstmöglich sollen die restlichen Haushalte wieder mit Strom versorgt werden.

12:40 Uhr: Mit Hochdruck sind die Straßenmeistereien des Landesbetriebs Straßen.NRW dabei, die Bäume von den Straßen zu beseitigen. „Im Laufe des Tages werden nahezu alle Sperrungen wieder aufgehoben“, konnte Sprecher Johannes Szmais mitteilen. Die L 299 zwischen Lindlar-Loxsteeg und Köttingen wird allerdings bis auf unbestimmte Zeit gesperrt bleiben, weil dort so viele Bäume auf der Landesstraße liegen. Noch bis Sonntag bleiben die K 17 zwischen Reichshof-Denklingen und Eiershagen sowie die K 32 zwischen Morsbach-Überholz und Holpe gesperrt.

12:25 Uhr: Sebastian, Xavier, Herwart, Burglind und jetzt Friederike. Die Sturmsaison begann am 14. September 2017 extrem früh und seitdem häufen sich schwere Stürme. Was ist der Grund dafür? Diplom-Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst erklärt: „Die Ursache dafür ist, dass seit dem Herbst eine Westwetterlage vorherrschend war. Dabei ziehen Tiefdruckgebiete in rascher Abfolge vom Nordatlantik meist von Island kommend über die Nordsee nach Südskandinavien und beeinflussen mit ihren Ausläufern Mitteleuropa.“

Voraussetzung für eine aktive Sturmsaison ist also eine Westwetterlage, die über einen längeren Zeitraum stabil bleibt. „Dies war auch Anfang der 90er Jahre der Fall, wo es in diesem Zeitraum ebenfalls zahlreiche große Stürme gab“, so Herold weiter. Mit Beginn des neuen Jahrtausends hat die Zahl der Westwetterlagen und damit auch die Anzahl der Stürme deutlich abgenommen. Erst in der jüngeren Vergangenheit ist wieder eine Zunahme zu verzeichnen. „Ob sich dieser Trend fortsetzen wird, oder ob es sich dabei nur um eine kurze Episode handelt, ist allerdings noch ungewiss“, so der Experte. Friederike ist nun schon wieder Vergangenheit und es herrscht Ruhe nach dem Sturm. Die derzeitige mittelfristige Wetterentwicklung deutet erst einmal auch auf keinen weiteren großen Sturm hin.


[Bilder Feuerwehr Engelskirchen --- Reichlich Arbeit hatten alle 88 Feuerwehreinheiten im Oberbergischen Kreis.]

11:45 Uhr: Der Stromversorger BELKAW, der im Oberbergischen Kreis Lindlar versorgt, teilt mit, dass der Strom im Gemeindegebiet nahezu wiederhergestellt ist. In den drei Bereichen Unterhürholz, Oberwurtscheid und Schneppensiefen gibt es immer noch keinen Strom. „Hier müssen wir immer noch Bäume aus den Freileitungen schneiden“, erklärte Unternehmenssprecher Igor Hradil. Schnellstmöglich sollen aber auch diese Orte ans Stromnetz angeschlossen sein.

11:30 Uhr: Gute Nachrichten von der RB 25: Die Deutsche Bahn teilte soeben mit, dass die Züge zwischen Lüdenscheid und Ründeroth wieder in beide Richtungen fahren. Zwischen Köln-Hansaring und Ründeroth fallen die Züge weiter aus.

11:20 Uhr: Auf der Strecke der RB 25 finden aktuell Kontrollfahrten statt. Allerdings bleibt die Strecke bis auf weiteres gesperrt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, sei noch nicht absehbar, wann der Zugverkehr der Oberbergischen Bahn wiederaufgenommen wird.

11:10 Uhr: Das Regionalforstamt Bergisches Land hat keine 24 Stunden nach „Friederike“ eine Zwischenbilanz gezogen. „Die Schadensmenge hat sich verdreifacht. Burglind und Friederike haben zusammen 75.000 Kubikmeter Holz geworfen“, so Amtsleiter Kay Boenig. „Jetzt geht die Arbeit wieder von vorne los“, erklärt Boenig, dass zunächst die Wege freigeräumt werden müssen. Bis März muss das Holz aus dem Wald sein, damit der Borkenkäfer sich nicht einnistet. Sollte kein weiterer Sturm kommen, ist dies möglich, auch wenn die Mengen gewaltig sind. „Ich bete jeden Tag, dass es das endlich war“, so Boenig, der aber auch betonte, dass es jeden Winter Stürme gebe, die für viel Arbeit sorgen. Auf internationale Holzabnehmer sei man noch nicht angewiesen. „Das Holz kann man problemlos am heimischen Markt absetzen und die lokale Holzwirtschaft kann es weiterverarbeiten“, so Boenig.


[Bild: Feuerwehr Engelskirchen.]

10:35 Uhr: Am Jahrestag von Orkan „Kyrill“ sorgte erneut ein Orkantief namens „Friederike“ für verbreitet Orkanböen in einem Streifen über der Mitte Deutschlands. Friederike war einer der stärksten Stürme seit „Kyrill“ vor elf Jahren, so der Deutsche Wetterdienst. In Wuppertal wurden Windspitzen von 125 km/h gemessen. Absoluter Spitzenreiter war der Brocken, wo 203 km/h gemessen wurden, womit die Böen stärker waren als bei Kyrill. Einen Wert für Oberberg hat der DWD nicht.

10:15 Uhr: Die Oberbergische Polizei verzeichnete durch Orkan „Friederike“ elf Unfälle und 65 Gefahrenstellen. „Für die Polizisten auf der Straße war das Einsatzaufkommen gut zu bewältigen“, so Pressesprecher Michael Tietze. Lediglich in der Leitstelle gingen unzählige Notrufe ein, weshalb dort zusätzliches Personal eingesetzt wurde, um alle Anrufe schnellstmöglich zu bearbeiten.
  
10:10 Uhr: Wegen des Sturmtiefs blieb das Museum und Forum Schloss Homburg am Donnerstag geschlossen, ist aber ab heute wieder für Besucher geöffnet. Es gelten die regulären Öffnungszeiten: Noch bis März ist das Schloss von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr geöffnet.

8:30 Uhr: Die AggerEnergie meldete, dass alle Störungen an den Mittelspannungsleitungen gestern gegen 18:10 Uhr behoben waren und es somit nicht mehr zu flächendeckenden Stromausfällen kam, allerdings mussten sich die Techniker später noch um Störungen an einzelnen Hausanschlüssen kümmern. Auch die Mitarbeiter der Belkaw waren im Dauereinsatz, unter anderem in der Gemeinde Lindlar. „Von der Vielzahl der über den ganzen Tag hindurch durch das Sturmtief verursachten Stromausfällen konnte das Gros bis zum frühen Abend beseitigt werden“, erklärte ein Sprecher. An einigen Stellen wurden Notstromaggregate eingesetzt. 



[Bild: Feuerwehr Engelskirchen --- Auf der RB 25-Strecke mussten immer wieder Hindernisse beseitigt werden, wie hier in Engelskirchen. Die Deutsche Bahn hatte den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen gestern frühzeitig komplett eingestellt. Die Oberbergische Bahn wird auch heute nicht fahren.]

8:15 Uhr: Wie die Deutsche Bahn mitteilt, ist der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen weiterhin erheblich gestört. Auf der RB 25-Strecke zwischen Lüdenscheid und Köln wird am heutigen Freitag in beide Fahrtrichtungen kein Zug verkehren.         

Freitag, 8:05 Uhr: Wie die Stadt Gummersbach gestern Abend mitteilte, werden folgende Straßen im Stadtgebiet voraussichtlich noch bis heute gesperrt sein: Ahestraße (Niederseßmar), Ahlefelder Straße (Niederseßmar), Homertstraße (Wörde Richtung Schusterburg), Käthe-Strobel-Weg (Schusterburg Richtung Oberrengse), L 321 (Strombach Richtung Gummeroth)  Am Rosberg (Wasserfuhr), In der Hülsbach (Hülsenbusch), Verbindung Strombach nach Lobscheid, Verbindung Hardt-Hanfgarten nach Liefenroth, Verbindung Gimborn nach Recklinghausen



[Bild: Rebecca Schube --- In Gummersbach-Erlenhagen knickte ein Baum um und beschädigte eine Stromleitung, der Ort war sechs Stunden lang ohne Strom, wie Leserin Rebecca Schube berichtete. Pferde, die in einem angrenzenden Stall standen, mussten wegen der erhöhten Brandgefahr evakuiert werden.]

17:10 Uhr: Wenngleich sich die Lage etwas entspannt hat, sind die Helfer weiterhin im Einsatz, um vielerorts Gefahrenstellen zu beseitigen. Auch in den Abendstunden bleibt es windig. Verkehrsteilnehmer sollten wachsam sein, zumal für die Nacht Schneefall erwartet wird und die Straßen glatt werden könnten.

16:55 Uhr: In Gummersbach-Waldesruh wurde gegen 12:30 Uhr der Renault Twingo einer 62-jährigen Gummersbacherin während der Fahrt auf der L 323 von einem umstürzenden Baum getroffen. Die Frau musste ins Gummersbacher Krankenhaus gebracht werden; den Schaden an dem Auto schätzt die Polizei auf etwa 8.000 €. Von den heftigen Winden von der Straße geweht wurde in Hückeswagen-Wegerhof eine Autofahrerin aus Hückeswagen. Die 30-Jährige war mit einem VW Crafter gegen 14:25 Uhr in den Straßengraben gedrückt worden und zog sich hierbei leichte Verletzungen zu. Sie wurde per Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert,  an dem VW entstand ein Schaden in Höhe von rund 5.000 €.   



[Bilder: Linda Manz --- Auch auf dem Gelände des Reitsportvereins Schwarzenberg in Engelskirchen-Kaltenbach hinterließ "Friederike" Spuren - "Die Pferde kamen zum Glück mit dem Schrecken davon", berichtete die 2. Vorsitzende Linda Manz.]

16:50 Uhr: Die Polizei gibt eine Übersicht über ihre heutigen Einsätze. Demnach ereigneten sich schon vor dem Eintreffen von „Friederike“ zehn Unfälle mit Sachschaden aufgrund von Glätte (zwischen 5:50 und 8:30 Uhr). Ab 10:30 Uhr sorgte dann das Sturmtief für ein erhöhtes Einsatzaufkommen. Bis 16 Uhr ereigneten sich elf Unfälle, außerdem wurden der Polizei 59 Gefahrenstellen gemeldet. In der Gummersbacher Erblandstraße stürzte ein Baum auf einen Wagen, in dem eine Person saß. Diese blieb glücklicherweise unverletzt. Gegen 13:30 Uhr beschädigte ein entwurzelter Baum gleich vier Fahrzeuge, die in der Hüttenbergstraße in Marienheide parkten. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 30.000 €. Auch ein Baum, der in der Dümmlinghauser Straße in Gummersbach umkippte, traf mehrere Autos. In Engelskirchen-Staadt konnte ein Telefonmast den Böen nicht mehr standhalten und fiel um.

16:30 Uhr: Mittlerweile habe sich die Lage deutlich entspannt, sagt Hans-Uwe-Koch, Abteilungsleiter vom Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz beim Oberbergischen Kreis. Dennoch halten die Feuerwehren weiter alle Meldeköpfe besetzt und die Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft. 450 Einsätze sind der Leitstelle bis 16 Uhr gemeldet worden, kreisweit forderte „Friederike“ drei verletzte Menschen.

16:15 Uhr: Die Gemeinde Lindlar informiert: Wegen umgestürzter Bäume und Windbruchs ist die Straße zwischen Lindlar-Altenlinde und Heibach (Verbindung zur L 284) in beide Richtungen voll gesperrt (Foto), ab Lindlar am Ortsausgang. Die Räumung kann erst morgen (19. Januar) beginnen. Sobald die Strecke wieder befahrbar ist, wird die Öffentlichkeit informieren. Gesperrt ist auch der Kutschweg in Schmitzhöhe Richtung Georghausen in beide Richtungen. Die Sperrung kann mehrere Tage dauern, da die Räumdienste schon voll ausgelastet sind.


[Bild: Gemeinde Lindlar --- Mehrere Straßen in Lindlar sind derzeit gesperrt.]

15:45 Uhr: Wie der Landesbetrieb Straßen.NRW mitteilt, sind aktuell zwölf Landes- und Kreisstraßen gesperrt, da die Räumung für die Einsatzkräfte zu gefährlich ist. Hinzu kommen noch zahlreiche kleinere Gemeindestraßen. Aktuelle Sperrungen, die wahrscheinlich bis zum morgigen Freitag oder länger andauern werden: L 302 in Lindlar-Niederhabbach, L 284 in Wipperfürth-Grünenberg, L 299 in Lindlar-Vellingen, L 38 zwischen Waldbröl und Wirtenbach, L 324 zwischen Morsbach-Vogelsberg und der Landesgrenze, L 137 in Bergneustadt-Piene, L 321 zwischen Wiehl-Dahl und Drabenderhöhe und L 312 zwischen Gummersbach-Lobscheid und Strombach sowie die K 5 an der Bevertalsperre, K 17 zwischen Reichshof-Denklinken und Eiershagen, K 60 in Gummersbach-Lieberhausen und K 48 in Wiehl-Morkepütz.  

[Die L38 zwischen Nümbrecht-Wirtenbach und Hahn ist durch umgestürzte Bäume versperrt, wie OA-Leser Ben Pöhlmann mit seinem Bild zeigt.]  
 

15:15 Uhr: Insgesamt 13 Störungen im Mittelspannungsnetz verzeichnete die AggerEnergie im Versorgungsgebiet, das auch Overath umfasst. In Oberberg traten in Engelskirchen, Gummersbach, Marienheide und Reichshof Störungen auf, die gleich zahlreiche Haushalte betreffen. „Teilweise kamen die Techniker aufgrund von gesperrten Straßen nicht dorthin, wo die Störung auftrat“, erklärte Pressesprecher Peter Lenz. Mit Hochdruck wird daran gearbeitet, damit das Mittelspannungsnetz problemfrei läuft. Vier der 13 Störungen konnten komplett behoben werden und bei drei Störungen teilweise. Die zahlreichen Störungen im Niederspannungsnetz werden im nächsten Schritt behoben. Von diesen Störungen sind meist einzelne Haushalte betroffen, da die Stromzufuhr per Oberleitung zum eigenen Haus durch einen umgestürzten Baum behindert wird.  


[Bild: Sabine Westerink --- In Wiehl Brächer Heide stürzte dieser Baum auf einen Gartenzaun.]

15 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat für den Norden und Westen des Oberbergischen Kreises die Warnstufe von Rot auf Orange herabgesetzt. Hier treten Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 60 und 85 km/h aus westlicher Richtung auf. Für den Süden und Osten gilt weiter die Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten bis 115 km/h aus westlicher Richtung. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Orkanböen bis 130 km/h gerechnet werden.



[Bilder: Michael Kleinjung --- Die Einsätze im Bergneustädter Stadtgebiet werden in der Feuerwehrwache in der Talstraße koordiniert.] 

14:50 Uhr„Den Höhepunkt scheinen wir hinter uns gelassen zu haben, aber Entwarnung kann man noch nicht geben“, erklärte Hans-Uwe-Koch, Abteilungsleiter vom Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz beim Oberbergischen Kreis. Mittlerweile sind der Leitstelle über 400 Einsätze gemeldet worden. Die meisten Meldungen gab es wegen umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste. „Es gab aber auch kleinere Brände“, so Koch. Beispielsweise war in Reichshof-Brüchermühle ein Baum in eine Stromleitung gefallen. „Es kommt dadurch immer wieder zu punktuellen Stromausfällen“, so Koch, der auch von beschädigten Telefonleitungen sprach. Betroffen ist das gesamte Kreisgebiet und jede Feuerwehr habe gut zu tun mit der Abarbeitung der Einsätze. Auch wenn die Qualität im Vergleich zu Sturmtief „Burglind“ deutlich zugenommen habe, gibt es bislang keine Meldungen von sehr großen Schäden.



[Bild: Jannis Roumidis  --- Umgestürzte Bäume blockieren die K 17 zwischen Eiershagen und Denklingen in Reichshof.]

14:30 Uhr: Um 10:34 Uhr erreichte die Polizei der erste Notruf, seitdem klingelte das Telefon im Minutentakt. Um 12:50 Uhr wurde die Polizei nach Gummersbach-Waldesruh gerufen, hier war ein Baum auf ein Auto gestürzt. Eine Person wurde eingeklemmt und verletzte sich laut Polizei schwer. Bis 13 Uhr wurden der Polizei 49 Gefahrenstellen gemeldet. Überwiegend handelte es sich dabei um umgekippte Bäume, aber auch Baustellenampeln und eine Straßenlaterne stürzten um. Blechteile mussten von den Bahnschienen entfernt werden, Oberleitungen waren umgeknickt und ein Baum drohte in einen Wintergarten zu stürzen. Außerdem ereigneten sich fünf Unfälle mit Sachschaden, in einem Fall war ein Verkehrszeichen auf ein Auto gestürzt, in den anderen vier Fällen Bäume. „Aktuell sind die Kollegen bei zwei Einsätzen“, konnte Polizeisprecherin Monika Treutler von einer Verschnaufpause für die Polizei berichten. Entwarnung geben will sie aber noch nicht.

[Bild: Wolfgang Schellberg --- Feuerwehreinsatz in Marienheide-Dürhölzen; hier stürzte die morsche Spitze einer Edeltanne auf die Straße.] 


14:20 Uhr: Tief „Friederike“ ist vom Deutschen Wetterdienst (DWD) nun offiziell zum Orkan heraufgestuft worden. Ein DWD-Sprecher erklärte, dass der Sturm Orkanstärke erreicht habe

14:15 Uhr: Wie die Deutsche Bahn mitteilt, kann der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen heute voraussichtlich nicht wieder aufgenommen werden. Ob die Züge am Freitag wieder rollen, sei noch nicht absehbar. Zunächst müssten die Schäden analysiert werden.

14 Uhr: Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist im Einsatz. Wie der stellvertretende Krisenmanager Volker Schmidt mitteilte, sind aktuell die Einheiten Derschlag und Marienheide im Einsatz, um die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu versorgen. Dies findet aktuell in Marienheide statt. „Da die Sturmeinsätze der Feuerwehren sicherlich noch bis in die späten Abendstunden andauern, werden wir auch noch an anderen Orten gebraucht“, so Schmidt. In Lindlar wurde der DRK-Meldekopf besetzt.

13:50 Uhr: Zahlreiche Bäume wurden durch Orkantief 'Friederike' umgeworfen und blockieren Straßen. Wie in Wiehl-Bieberstein, wo es kein Vorbeikommen gibt.


[Bild: Jens Knotte.]

13:15 Uhr: 330 Einsätze verzeichnete die Rettungsleitstelle bislang. „Die Tendenz ist steigend“, so Hans-Uwe-Koch, Abteilungsleiter vom Amt für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz beim Oberbergischen Kreis. Alle Meldeköpfe sind besetzt und Koch schätzt, dass alle Feuerwehreinheiten im Einsatz sind. Die Schäden werden nach Priorität abgearbeitet. Immer wieder kommt es zu Straßensperrungen durch umgestürzte Bäume. In Marienheide und Lindlar wurden zwei Personen durch umherfliegende Gegenstände leicht verletzt. Binnen zwei Stunden registrierte die Leitstelle mehr Einsätze, als bei Sturmtief „Burglind“ insgesamt. „Vor allem die Meldungen von Bäumen, die auf Häuser gestürzt sind, haben zugenommen“, so Koch weiter. Derzeit habe man bei der Leitstelle das Gefühl, dass der Wind abschwächt, aber die Intensität der Einsätze zunimmt.
  
12:50 Uhr: Mittlerweile gibt es auch Stromausfälle in Teilen Gummersbach und auch in Wiehl. Die AggerEnergie erklärt, dass das Mittelspannungsnetz so aufgebaut ist, dass Störungen schnellstmöglich behoben werden können.
  


[Das Bild dieser umgestürzten Lärche im Garten seines Hauses in Wipperfürth schickte uns OA-Leser Bernhard Wald.]  

12:25 Uhr: Die oberbergischen Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Die Feuerwehrleute sind dabei äußerst schnell und effektiv, wie unser Fotograf Michael Kleinjung am Südring in Bergneustadt beobachten konnten. Binnen zwei Minuten war die Straße wieder passierbar. Danke an die Rettungskräfte.


12:15 Uhr: Haben Sie interessante Informationen oder Bilder zu den stürmischen Verhältnissen in Oberberg? Schicken Sie sie an redaktion@oberberg-aktuell.de.

12:10 Uhr: Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilt, wurden in den Niederlanden, wo Orkantief „Friederike“ bereits heute Morgen wütete, Windspitzen zwischen 100 und 140 km/h gemessen. Auf deutscher Seite lag der Höchstwert bisher bei 127 km/h.

12 Uhr: Seit 10 Uhr am heutigen Morgen steht auch das Telefon bei der Polizei nicht mehr still. „Es knallt im ganzen Kreis“, konnte Polizeisprecherin Monika Treutler von zahlreichen Notrufen berichten. Bäume sind umgestürzt, Baustellenschilder fliegen umher und Dächer werden abgedeckt. Am OBI-Markt in Gummersbach stürzte eine Werbetafel auf einen parkenden Wagen, in Nümbrecht-Marienberghausen ist ein Baum auf ein Auto gefallen. „Zum Glück blieb es bisher bei Sachschäden“, so Treutler. Die Polizei rät, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte seine Geschwindigkeit anpassen, da mit herumfliegenden Gegenständen zu rechnen ist. Lose Gegenstände, zum Beispiel im Garten, sollten gesichert werden, damit sie nicht zu Geschossen werden.


[Auch in Marienheide-Kalsbach stürzten Bäume auf die Straße, wie OA-Leser Jakob Warkentin mit seiner Kamera festhielt.]

11:55 Uhr: Das Museum und Forum Schloss Homburg ist heute für den Besucherverkehr geschlossen. „Aufgrund des Sturmes haben wir uns aus Sicherheitsgründen entschieden, das Museum am heutigen Donnerstag nicht zu öffnen“, sagt Dr. Gudrun SieversFlägel, Leiterin des Kultur- und Museumsamtes des Oberbergischen Kreises. Morgen soll Schloss Homburg wieder für Besucher geöffnet sein.

11:50 Uhr: Die AggerEnergie meldet eine Störung im Raum Marienheide. Derzeit sind im Süden der Gemeinde mehrere Haushalte ohne Strom. Wahrscheinlich ist hier ein Baum in eine Stromleitung gestürzt. „Wir sind in erhöhter Alarmbereitschaft, um die Störungen schnellstmöglich zu beheben“, so Pressesprecher Peter Lenz.


[Bild: privat --- Auf dem Parkplatz an der Grundschule in Lindlar-Frielingsdorf stürzte ein Baum auf einen parkenden Wagen.]

11:35 Uhr: Das Regionalforstamt Bergisches Wald rät, den Wald heute und in den nächsten Tagen zu meiden. Denn viele Bäume hat das vorherige Sturmftief „Burglind“ angeschoben, das heißt sie stehen schief, weil die Wurzelteller schon teils aus der Erde gehebelt sind. Einzelne Windwurfbäume sind auch an Baumnachbarn angelehnt oder es hängen Kronenteile abgebrochener Bäume in Nachbarkronen. Diese Bäume oder Kronenteile können durch neue Sturmböen gelöst werden und zur Erde stürzen. In vielen durch den Sturm angerissenen Fichtenbeständen besteht zudem die Gefahr, dass weitere Bäume an den Boden geworfen werden, denn die jetzt exponierten Bäume sind nicht an den Freistand angepasst.


[Einen Hochsitz  warf 'Friederike' in Wiehl-Hübender um, wie OA-Leser Jens Knotte mit diesem Bild zeigt.]

11:30 Uhr: Im Kapellenweg in Engelskirchen-Loope ist ein Baum auf ein Wohnhaus gestürzt. Auch wurde gerade der erste Einsatz gemeldet, bei dem Orkantief „Friederike“ ein Häuserdach abgedeckt hat. Dies muss ebenfalls im Raum Engelskirchen geschehen sein.

11:25 Uhr: Immer mehr Meldungen von umgestürzten Bäumen werden gemeldet. Unser Titelbild entstand aktuell auf dem Südring in Bergneustadt.


[Bild: Birgit Pauquet-Chulek --- Abgeknickte und heruntergefallene Äste an einer Straße in Lindlar.]

11:15 Uhr: Die Unwetter-Meldeköpfe in den einzelnen Feuerwehrwachen werden jetzt besetzt, um die Einsätze besser und schneller zu koordinieren. Die ersten heftigen Sturmböen haben nämlich nun auch den Oberbergischen Kreis erreicht. Viele Feuerwehren melden umgestürzte Bäume auf Straßen. Beispielsweise auf der L 237 in Wipperfürth-Klaswipper, auf der Leppestraße und L 299 in Lindlar oder in Nümbrecht-Harscheid sowie in Oberelben.
   
11:10 Uhr: Der Oberbergische Kreis ist für die Berufskollegs und Förderschulen zuständig. Bei den meisten Einrichtungen lief der Unterricht bis 10:20 Uhr uneingeschränkt. Das Kaufmännisches Berufskolleg Gummersbach beendete nach der 1. Stunde den Unterricht. Bei der Förderschule Vollmerhausen werden die Kinder nach Absprache nach Hause befördert. Die OGS bleibt offen für Eltern, die keine Betreuungsmöglichkeiten haben.


[Auf einer Zufahrt zur Waschanlage des Tankcenters Wiehl lag dieser große Ast.]

11:05 Uhr: In ganz NRW werden Eltern jetzt aufgerufen, ihre Kinder von der Schule abzuholen. Viele Busunternehmen könnten nicht gewährleisten, dass die Schulbusse fahren und die Schüler abgeholt werden können.

11 Uhr: „In NRW ist ab sofort bis auf Weiteres der Zugverkehr eingestellt“, teilte die Deutsche Bahn mit.

10:55 Uhr: Dem Landesbetrieb Straßen.NRW liegen aktuell noch keine Hinweise von gesperrten Straßen vor. „Alle Straßenmeistereien wurden informiert“, so Sprecher Johannes Szmais. Auf der Sülztalstraße sollen heute Morgen bereits einige Bäume umgestürzt sein, allerdings nicht auf dem Gebiet des Oberbergischen Kreises.
  

[Bild: Cathrin Zurkuhlen.]

10:50 Uhr: Die Eisbahn auf dem Bergneustädter Rathausplatz ist aktuell geöffnet. „Allerdings gab es zahlreiche Absagen von Schulen“, so Stefan Tsolakidis von den Organisatoren. Heute Abend soll um 19 Uhr der Eisstock-Cup ausgetragen werden. „Wir werden das Wetter genau beobachten. Wenn es zu gefährlich ist, wird die Bahn natürlich geschlossen“, so Tsolakidis weiter. Nach dem Sturm hat man noch bis zum 4. Februar die Möglichkeit, auf dem Neustädter Eis zu laufen.
   
10:40 Uhr: Den Höhepunkt des Orkantiefs erwarten Experten in Oberberg zwischen 11 und 17 Uhr. Bislang ist es windig, aber verhältnismäßig ruhig. Einzelne Bäume sind aber bereits umgestürzt. Auf der B 483 in Radevormwald muss gerade ein Baum von der Feuerwehr beseitigt werden.
   

[Bild: Jutta Wehren --- Der umgestürzte Baum am Pfarrer-Braun-Haus in Lindlar.]
  
10:15 Uhr: Die Deutsche Bahn rät ihren Kunden, sich vor der Fahrt über den Zug zu informieren. Die Züge werden heute langsamer fahren, um auf eventuelle Gefahren reagieren zu können. Dadurch kann es zu Verspätungen oder Ausfällen kommen. Aktuell liegen auf der Strecke der RB 25 aber keine Störungen vor.

10:10 Uhr: Auswirkungen hat „Friederike“ auch auf den Waldbröler Vieh- und Krammarkt. „Wir kommen auf zwölf Stände“, erklärte Marktmeister Günter Härting, der Verständnis für die Händler hat. „Wenn die Klamotten nass werden oder Schirme und Zelte brechen, dann sind die Kosten höher, als die Einnahmen“, so Härting. In der Markthalle und auf dem Platz sind aber einige Kaufleute anzutreffen. „Noch ist vom Sturm nichts zu sehen und es gibt auch Besucher“, so Härting.



[Der elfjährige Fynn beobachtete beim Blick aus dem Fenster, wie dieser gewaltige Baum in der Franz-Schubert-Straße in Gummersbach auf eine Garage stürzte; die Feuerwehr rückte mit der Drehleiter an.]

9:55 Uhr: „Noch ist es ruhig“, erklärte Kreisbrandmeister Frank-Peter Twilling, der die Wetterlage genau im Auge behält. Weitere Maßnahmen wurden noch nicht getroffen, aber die einzelnen Feuerwehrwachen wurden bereits gestern Abend „sensibilisiert“.

9:30 Uhr: Die Schulen im Oberbergischen Kreis haben unterschiedlich auf die Sturmmeldung reagiert. Das Wüllenweber-Gymnasium Bergneustadt beschloss heute Morgen, dass der Unterricht für die Schüler entfällt, aber ein Betreuungsangebot für die Kinder, die dennoch zur Schule kommen, besteht. „Nach Rücksprache mit der Stadt haben wir uns dazu entschieden“, so die stellvertretende Schulleiterin Monika Türpe. Von den rund 600 Schülern kamen heute Morgen ungefähr 30 zum Gymnasium. Um 9:30 Uhr war aber kein Schüler mehr vor Ort. Das Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium will derweil am frühen Vormittag entscheiden, ob der Schultag verkürzt wird. Am besten sollten die einzelnen Schul-Homepages aufgerufen werden, um sich zu informieren. Eltern dürfen selbst entscheiden, ob ihr Kind aufgrund des angekündigten Sturms zur Schule kann oder nicht.

9:15 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt bis heute Abend 18 Uhr vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten bis 115 km/h aus westlicher Richtung. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Orkanböen bis 130 km/h gerechnet werden. Mögliche Gefahren sind: Es können zum Beispiel Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden. Auf herabstürzende Äste, Dachziegel oder Gegenstände soll geachtet werden. Fenster und Türen sollen geschlossen bleiben und Gegenstände im Freien gesichert werden. Man soll Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten und sich möglichst nicht im Freien aufhalten.
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