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Karneval feiern, fast wie am 'Zuckerhoot'

mg; 19. Nov 2017, 09:55 Uhr
Bilder: Michael Gauger--- Wenn mehrere Vereine die Bühne rocken, dann ist tatsächlich Karneval in Lindlar angesagt.
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Karneval feiern, fast wie am 'Zuckerhoot'

mg; 19. Nov 2017, 09:55 Uhr
Lindlar – Die KG Rot-Weiß Lindlar startet auf dem Markplatz in die Session – Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit viel Lokalkolorit ließ kaum Wünsche offen.
Von Michael Gauger

Es war wieder fast wie eine Karnevalssitzung, nur eben unter freiem Himmel. Seit mehreren Jahren feiert man den Beginn der Karnevalssession mit einem bunten Bühnenprogramm, das Auftritte der lokalen Tanzvereine sowie bekannter Künstler und Gruppen aus dem kölschen Raum beinhaltet. Traditionell am Samstag nach dem „Elften im Elften“ hieß es pünktlich um 11 Minuten nach 11 Uhr zu den Klängen des Musikvereins Lindlar dann wieder „Lenkeln Alaaf“. Der „Bazillus Karnevalensis“ hatte zugeschlagen.

KG-Präsident Joachim Stüttem zählte noch fix von Fünf runter, da war auch Lindlar offiziell im Karnevals-Modus. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig schwang, passend mit Schürze bekleidet und geübtem Griff dem Hammer, um ebenso gekonnt ein Fass Freibier anzuschlagen. Dafür wurde er umgehend mit dem allerersten Sessionsorden belohnt. Bis zu diesem Zeitpunkt war noch kein Tropfen Kölsch geflossen, wie „Stütti“ erklärte. Die jecken Besucher fühlten sich bei Temperaturen knapp über dem Nullpunkt ohnehin eher zum Glühwein hingezogen, dessen Vorräte bereits gegen Mittag nachgefüllt werden mussten. So mancher Jeck hätte sich bestimmt über die Temperaturen gefreut, die das diesjährige Motto „Fiere wie am Zuckerhoot, künne mir in Lenkeln joot“ versprach. Im vergangenen Jahr noch mit Sonne verwöhnt, sah es Petrus diesmal etwas anders und schickte mal fix einen Schauer, Schutz boten im Vorfeld aufgestellte Zelte.



Moderator Philip Caucal kündigte „Et Klimpermännche“ Thomas Cüpper an, der mit kölschem Liedgut und Anekdoten den Eisbrecher machte. „Wenn man seine Figur halten will, muss man auch mal essen, wenn man keinen Hunger hat“, nahm er sich selbst auf die Schippe. Zu seinen Liedern schunkelten sich unter anderem die Abordnungen aus Fenke, Hartegasse-Süng, Engelskirchen, Ründeroth und Schmitzhöhe warm. „Nächstes Jahr haben wir auch wieder ein Prinzenpaar“, freute sich Caucal und holte als Ausgleich das designierte Dreigestirn der Nachbargemeinde Engelskirchen auf die Bühne.

„Das wird wohl der kälteste Auftritt der Session“ erkannte Mitmachsänger Ralf Dreßen richtig. Mit kalten Fingern musizieren zu müssen, ist bekanntlich nicht sehr angenehm, das Publikum nahm sich erneut in den Arm, sang kräftig mit und schunkelte weiter. Da dürften es die Mädels des SV Frielingsdorf etwas besser gehabt haben, als sie über die Bühne wirbelten. Aktiv ging es für die Jecken mit der Band Sixpack weiter, die alle direkt mit einbanden und den Markplatz zur imaginären Bobbahn umwandelten. So richtig rockig wurde es, als man sich einige Auserwählte der Vereine zum „Gitarrespielen“ nach oben holte.

Die Kindertanzgruppen der Sünger Butzen zeigten im Anschluss mit ihren Tänzen, was in ihnen steckt, bevor die Mädels des TSC Lindlar  die Bühne eroberten. Schunkelstimmung und Konfetti hatte Tacheles im Gepäck, die man wie alle anderen nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ. Anschließend hielt die junge Kölner Band Lupo das Stimmungslevel hoch.

Für den Endspurt im gut sechsstündigen Bühnenprogramm, bei dem die Zeit wie im Flug verging, sorgten der TuS Lindlar mit einer tänzerischen Darbietung und die Band LAX, die mit kölschen Countrypop die letzten Reserven der Karnevalisten mobilisierten, bevor DJ Ben Musik aus der Konserve zum Besten gab und sich das Geschehen später in die Gaststätten des Ortes verlagerte.
  
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