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Tipps für Fahranfänger

Externer Beitrag; 12. Jan 2018, 13:25 Uhr
Bild: Fotolia.com © Alexander Raths # 34769466 --- Das „Begleitete Fahren ab 17“ ist eine tolle Möglichkeit für junge Autofahrer, sich an den Straßenverkehr zu gewöhnen.
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Tipps für Fahranfänger

Externer Beitrag; 12. Jan 2018, 13:25 Uhr
Oberberg - Aktuell besitzen rund 4,4 Millionen Deutsche im Alter von 18 bis 25 einen Autoführerschein - Hier gibt es Tipps für die jungen Fahrer.
Im Jahr 2017 wurden bislang insgesamt rund 16, 3 Millionen Fahrerlaubnisse allein für PKW erteilt. Das bedeutet konkret: es gibt jedes Jahr viele Fahranfänger auf den Straßen, die noch wenig Erfahrung haben und Verkehrssituationen falsch einschätzen. Schnell ist da mal ein Unfall passiert. Die folgenden Tipps helfen dabei, genau das zu vermeiden.

Zahlen und Fakten zur Unfallstatistik in Oberberg
Laut der aktuellen Verkehrsunfallstatistik der Polizei Nordrhein-Westfalen haben sich im vergangenen Jahr rund 640.000 Verkehrsunfälle in Nordrhein-Westfalen ereignet, 7.792 davon im Oberbergischen Kreis. Damit ist die Zahl im Vergleich zum Jahr 2015 (7.826 Unfälle) zwar leicht gesunken, dennoch sind die ermittelten Werte besorgniserregend.

Die meisten Unfälle in der Region passieren aufgrund nicht angepasster oder erhöhter Geschwindigkeit, die auf den teils unübersichtlichen und kurvenreichen Straßen im Oberbergischen Kreis verheerende Folgen hat. Außerdem ist das Bedienen des Handys während der Fahrt, was immerhin auf zwei Drittel der Autofahrer zutrifft, eine große Gefahrenquelle im Straßenverkehr.

Zudem gibt es immer mehr Unfälle aufgrund von Drogen- oder Alkoholeinfluss der Fahrer. Positiv sieht die Bilanz aber bei den Verkehrsunfällen aus, in die Kinder oder Senioren verwickelt waren.

Häufige Unfallursachen bei Fahranfängern
Das Risiko, einen Verkehrsunfall zu versuchen, ist bei Fahranfängern besonders hoch. Das Modell „Begleitetes Fahren ab 17“ ist grundsätzlich eine tolle Möglichkeit für Fahranfänger, sich allmählich an das selbstständige Autofahren im Straßenverkehr zu gewöhnen.

Bis zum 18. Geburtstag des Sprösslings fahren die Eltern als Beifahrer mit und können somit helfen, den Verkehr im Auge zu behalten. Dennoch fehlt es Fahranfängern an Praxis und Erfahrung, sie können gefährliche Situationen sowie schwierige Wetterverhältnisse noch nicht richtig einschätzen. Dazu kommen noch weitere Faktoren, die häufig zur Unfallursache werden.

Überhöhte Geschwindigkeit
Für etwa die Hälfte der Verkehrsunfälle ist überhöhte Geschwindigkeit die Ursache. Vor allem Fahranfänger unterschätzen beim zu schnellen Fahren, dass dadurch die Zeit, um auf veränderte Verkehrssituationen zu reagieren, deutlich kürzer ausfällt. Ein weiterer Gefahrenpunkt: Bei erhöhter Geschwindigkeit ist es schwieriger, den Wagen unter Kontrolle zu halten, wenn eine unvorhergesehene Situation eintritt, selbst wenn es sich um einen Kleinwagen handelt.

[Bild: Fotolia.com © Jürgen Fälchle # 33193844  --- Gas geben, bremsen, schalten – Fahranfänger haben diese Vorgänge noch nicht automatisiert.]

Fehler bei der Vorfahrtsregelung
Knapp ein Viertel der Unfälle von jungen Autofahrern bis 25 Jahre geschehen dadurch, dass sie Vorfahrtsregeln missachten. Nicht immer ist in Verkehrssituationen auf den ersten Blick zu erkennen, wie die Vorfahrt geregelt ist. Im Zweifelsfall ist daher ratsam, nicht einfach nach Gutdünken loszufahren, sondern kurz anzuhalten und sich über die Vorfahrtsregelung klar zu werden.

Zu wenig Abstand zum Vordermann
Fahranfänger haben noch kein ausgeprägtes Gespür für den richtigen Sicherheitsabstand zum Vordermann und wie sie diesen an die vorherrschenden Wetter- und Sichtverhältnisse anpassen müssen. Ein zu geringer Abstand kann allerdings schnell zu einem Auffahrunfall führen, wenn der vorausfahrende Wagen plötzlich bremst.

Viele unterschätzen den Bremsweg des eigenen Autos und fahren zu dicht auf. Dabei beträgt der Bremsweg selbst bei Geschwindigkeit von gerade einmal 30 Stundenkilometern schon 12 Meter – bei trockener Fahrbahn. Kommen Faktoren wie Nässe, Glätte und Laub dazu, wird der Bremsweg um einiges länger.

Konsum von Drogen und Alkohol
Obwohl allgemein bekannt ist, dass man als Fahrer weder Drogen noch Alkohol konsumieren sollte, weil sie die Fahrtüchtigkeit und die Reaktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen, passieren jedes Jahr immer noch zahlreiche Unfälle aufgrund von Drogen- und Alkoholkonsum. Selbst eine Alkoholmenge innerhalb der Promillegrenze ist gefährlich, weil Fahranfänger wegen mangelnder Fahrerfahrung selbst geringste Beeinträchtigungen nicht kompensieren können. Auch manche Medikamente wirken sich negativ auf die Fahrtüchtigkeit aus.  


[Bild: Fotolia.com © Monkey Business # 84476170 --- Überhöhte Geschwindigkeit, Trunkenheit am Steuer – aus Gründen wie diesen verursachen Fahranfänger jedes Jahr Verkehrsunfälle.]

Ohne Zwischenfälle durch die Probezeit
Nachdem sie ihre Führerscheinprüfung bestanden haben, beginnt für Fahranfänger die Probezeit, die zwei Jahre lang dauert. In dieser Zeit müssen sie zeigen, dass sie die Verkehrsregeln sowie das Fahrzeug beherrschen und sicher am Straßenverkehr teilnehmen können. Verstöße in der Probezeit werden mit entsprechenden Maßnahmen geahndet. Um das zu vermeiden, sollten Fahranfänger die folgenden Tipps kennen.

Sich Zeit nehmen
Bremsen, in den nächsten Gang schalten, lenken und dabei noch den Überblick über den Straßenverkehr behalten – oft muss man als Autofahrer viele Dinge gleichzeitig beachten und tun. Gerade für Fahranfänger, die noch keine Routine haben, ist das mitunter sehr schwierig. Umso wichtiger ist es, die Ruhe zu bewahren und sich genügend Zeit zu nehmen, damit es nicht zu einem Unfall kommt wegen Überforderung und Stress.
  
[Bild: Fotolia.com © Gerhard Seybert # 120724066 --- Fahranfänger sollten sich genügend Zeit nehmen, um die Verkehrslage richtig einzuschätzen.]

Konzentriert bleiben
Als Autofahrer, doch im Besonderen als Fahranfänger sollte man während der Autofahrt stets konzentriert bleiben, beiden Hände am Lenkrad lassen und den Blick auf die Straße richten. Denn schon ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit reicht aus, um in eine brenzlige Situation zu geraten und einen Unfall mit durchaus schwerwiegenden Folgen zu verursachen.

Sich nicht ablenken (lassen)
Damit eine gute Konzentration im Straßenverkehr gewährleistet werden kann, darf sich der Fahrer nicht ablenken (lassen). Das passiert aber schneller, als man gern zugeben möchte: Das Navigationsgerät einstellen, einen anderen Radiosender suchen, essen oder trinken während der Fahrt, ein Plausch mit dem Beifahrer – all das sind Faktoren, die die Aufmerksamkeit der Autofahrer in Anspruch nehmen und sie vom Straßenverkehr ablenken. Besonders gefährlich ist es, während der Fahrt mit dem Handy zu hantieren und Nachrichten zu tippen oder gar ohne Freisprechanlage zu telefonieren.

Die eigenen Fähigkeiten nicht überschätzen
Nicht selten fühlen sich Fahranfänger im Straßenverkehr wesentlich sicherer als sie es eigentlich sind. Wer aber sein Können überschätzt und leichtsinnig fährt, gerät schnell in eine gefährliche Situation, die in einem schweren Verkehrsunfall enden kann. Das kann ein riskantes Überholmanöver, die Missachtung der Vorfahrtsregeln oder ein anderes Verkehrsdelikt sein. Gerade wenn Gleichaltrige mit im Auto sitzen, wollen Fahranfänger mit ihren Fahrkünsten angeben und lassen sich auf eine riskante Fahrweise ein.
  

[Bild: Fotolia.com © animaflora # 90987092 --- Handy am Steuer ist längst als Risikofaktor im Straßenverkehr bekannt, der allerdings immer noch gern unterschätzt wird.]

Wer als Fahranfänger nicht konzentriert bei der Sache ist, zu schnell fährt und den Straßenverkehr nicht im Blick hat, kann schnell in eine brenzlige Situation kommen. Gerade in der Probezeit ist es aber ratsam, sich nichts zu Schulden kommen zu lassen. Verkehrsdelikte verschiedenster Art werden entsprechend der gesetzlichen Regelungen geahndet. Je nachdem, ob der Fahranfänger geblitzt wurde oder sogar einen Unfall mit Personenschaden verursacht hat, stehen unterschiedliche Bestrafungen dafür an, die von einem Bußgeld bis zur Verlängerung der Probezeit um weitere zwei Jahre reichen inklusive der Verpflichtung, an einem Aufbauseminar teilzunehmen  

Das erste eigene Auto
Sobald sie die Führerscheinprüfung bestanden haben, wollen die meisten Fahranfänger am liebsten künftig mit ihrem eigenen Auto durch die Gegend fahren. Bevor es aber soweit ist, gibt es einige Punkte zu klären. Die erste Frage in Sachen erstes eigenes Auto dreht sich darum, ob es ein Neuwagen oder ein gebrauchtes Auto sein soll. Die Entscheidung hängt vor allem von dem Budget ab, das für die Anschaffung und den Unterhalt eines Autos zur Verfügung steht.

Ein Neuwagen mit dem ein oder anderen technischen Extra verspricht zwar mehr Sicherheit, was besonders die Eltern eines Fahranfängers beruhigt, allerdings fallen dafür entsprechend hohe Kosten an, die schnell die 10.000-Euro-Marke knacken. Und das allein für die Anschaffung – für Sprit, Versicherung und Kfz-Steuer fallen monatlich weitere Beträge von mehreren hundert Euro an. Dazu kommen dann noch die Kosten für TÜV, Inspektion, Reifen und die Autopflege.

Diese Kosten fallen natürlich auch bei einem Gebrauchtwagen an, allerdings fällt hier die Anschaffung mit wenigen tausend Euro für gewöhnlich deutlich geringer aus und sind aufgrund ihres eh schon gebrauchten Zustands für noch unsichere Fahranfänger sicherlich die bessere Wahl.
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