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Christoph Schindler löst das Viertelfinal-Ticket

pn; 17. Dec 2014, 21:44 Uhr
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Christoph Schindler löst das Viertelfinal-Ticket

pn; 17. Dec 2014, 21:44 Uhr
Gummersbach - Das Team von Emir Kurtagic rettet seinen Vorsprung in Hannover über die Runden und steht in der Runde der letzten Acht - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Viertelfinale wir kommen, hieß es nach 60 spannenden Pokalminuten für das Team von Emir Kurtagic. Lange ließen die Oberberger ihre Fans bei den heimstarken Recken zittern, doch letztendlich hatten die Gäste die besseren Nerven und Kraftreserven. Damit darf der VfL Gummersbach weiter von einer Teilnahme am Final Four in Hamburg träumen. Nur noch eine Begegnung steht zwischen den Blau-Weißen und dem diesjährigen Pokalhalbfinale. Der Gegner wird am 20. Dezember live während der Spitzenpartie zwischen Flensburg und Kiel in der Halbzeitpause auf Sport1 ausgelost.



TSV Hannover-Burgdorf – VfL Gummersbach 30:31 (17:18).


Dabei begann die Partie gar nicht nach dem Geschmack der Gäste. Hannover erzielte nicht nur den ersten Treffer, sondern fing auch schnell den ersten VfL-Angriff ab, so dass Csaba Szücs mit einem Doppelpack zum 2:0 (1.) vorlegte. Gummersbach ließ sich davon aber keineswegs beirren, kämpfte sich seinerseits in die Partie und ging beim 6:7 (10.) durch einen Siebenmetertreffer von Raul Santos erstmals in Führung. Auch in der Folge hatten die Gäste das Momentum auf ihrer Seite und legten durch weitere Treffer von von Gruchalla, Becker und abermals Santos zum 7:10 (15.) vor.


Hannovers Trainer Christopher Nordmeyer hatte genug gesehen und stoppte den VfL-Lauf jäh mit einer Auszeit. Und seine Worte sollten Früchte tragen. Während Gummersbach in den kommenden fünf Minuten in der Offensive überhaupt nichts gelang, spielten sich die Gastgeber in einen kleinen Rausch und erzielten fünf Treffer in Folge zum 12:10. Emir Kurtagic reagierte ebenfalls und beorderte seine Spieler ebenso zu einer einminütigen Unterbrechung. Der Hannoveraner Lauf war damit zwar gebrochen, doch die Gastgeber legten bis zum 17:15 (27.) durch den sicheren Siebenmeterschützen Lars Lehnhoff weiter vor.


Starke Defensivarbeit ließ die Partie bis zur Pause aber erneut kippen, so dass die Oberberger mit einem knappen Vorsprung in die Kabine gingen. Der zweite Durchgang versprach dementsprechend spannend zu werden. Beide Teams schenkten sich nach dem Seitenwechsel nichts, so dass die Partie bis zum 22:22 (39.) absolut offen blieb. Nun war es aber erneut die Gästemannschaft, die ihre Chancen etwas konsequenter ausnutze. Zwar ließ Raul Santos beim 22:24 (41.) einen Siebenmeter liegen, doch der Linksaußen machte es im folgenden Angriff sofort besser und erhöhte zum 22:25 (42.). Nordmeyer reagierte erneut und stellte seine Mannschaft um – jedoch ohne Wirkung. Hannover biss sich nun an der starken VfL-Defensive geradezu die Zähne aus, so dass Florian von Gruchalla und Gunnar Stein Jonsson die Führung komfortabel auf 22:27 (48.) ausbauten.


Doch in sicheren Gewässern war der VfL-Sieg damit noch längst nicht. Nordmeyer nahm seine letzte Auszeit und holte sein Team damit aus einer zehnminütigen Torflaute. Bereits beim 25:27 (50.) musste Gummersbach bereits wieder um den bereits sicher geglaubten Sieg zittern. Erst Mark Bult erlöste seine Farben per Siebenmeter zum 25:28 (52.), was eine spannende Schlussphase einläuten sollte. Bis zum 27:30 (55.) konnte der VfL seinen Vorsprung zwar verteidigen, doch eine Zeitstrafe gegen Raul Santos ließ die Recken noch einmal Morgenluft schnuppern. Nach dem 29:30-Anschlusstreffer (58.) durch Juan Andreu Candau erwies Csaba Szücs seinem Team einen Bärendienst und holte sich eine Zeitstrafe ab.


Den erlösenden Treffer erzielte schlussendlich Kapitän Christoph Schindler 40 Sekunden vor Schluss, der sich durchtankte und zudem eine weitere Zeitstrafe gegen Nationalspieler Sven-Sören Christophersen herausholte. Zwar musste keine sechs Sekunden später auch Julius Kühn auf die Strafbank, doch mehr als der 30:31-Anschlusstreffer sollte den Gastgebern nicht mehr gelingen. „Das war eine geschlossen starke Mannschaftsleistung. Wir sind natürlich überglücklich", freute sich Co-Trainer Jörg Lützelberger.  


Im Viertelfinale Anfang März wird auf den VfL voraussichtlich allerdings ein echter Brocken warten. Neben den Gummersbachern setzten sich auch der THW-Kiel, wenn auch äußerst knapp, der SC Magdeburg, die Füchse Berlin, Frisch Auf Göppingen, die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen durch. Einzige Überraschung ist der Zweitligist SC DHfk Leipzig, der Balinigen aus dem Wettbewerb warf.


Gummersbach: Raul Santos (9/2), Florian von Gruchalla, Alexander (je 4), Mark Bult (4/1), Gunnar Stein Jonsson, Christoph Schindler, Magnus Persson, Andreas Schröder (je 2), Joakim Larsson Julius Kühn (je 1).


Hannover: Lars Lehnhoff (9/6), Juan Andreu Candau (5), Kai Häfner (4), Vasko Sevaljevic, Sven-Sören Christophersen (je 3), Csaba Szücs, Timo Kastening (je 2), Hendrik Pollex, Joakim Andre Hykkerud (je 1).
  
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