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'Für das Freibad gibt es keinen Plan B'

fj; 18. Oct 2018, 06:05 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Auch wenn sich die Badegäste im Bergneustädter Freibad nur so tummeln, ändert dies nichts an der Tatsache, dass dem Verein zahlende Mitglieder fehlen, um sein Darlehen zurückzahlen zu können.
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'Für das Freibad gibt es keinen Plan B'

fj; 18. Oct 2018, 06:05 Uhr
Bergneustadt – Der Sport- und Förderverein Freibad Bergneustadt muss eine Darlehensschuld von 1,9 Millionen Euro zurückzahlen, die für die Renovierung des Bades im Jahr 2011 benötigt wurden – Dazu fehlen 750 zahlende Mitglieder.
32.700 Badegäste, über 3.500 verkaufte Familien-Tageskarten und mehr als 10.000 verkaufte Kinderkarten – der Sommer 2018 bescherte dem Freibad Bergneustadt Rekordzahlen, angesichts derer die Betreiber vom Sport- und Förderverein Freibad Bergneustadt eigentlich in Jubel verfallen müssten. Daran, dass dies nicht der Fall ist, ist eine andere Zahl schuld: 750. Genau diese Anzahl an Mitgliedern fehlt dem Verein, um den eigenen Liquiditätsplan zu erfüllen.

Rückblende: Um den Erhalt des damals sanierungsbedürftigen Freibads zu sichern, schloss der Verein einen Pachtvertrag mit der Stadt Bergneustadt. Diese blieb Eigentümerin der Flächen des einstmals städtischen Bades, übergab den Betrieb aber für 30 Jahre an den Verein. Dank einem breiten Spendenaufkommen und Krediten konnte dieser das Bad sanieren und 2012 wiedereröffnen.

Bis zum Ende des Pachtvertrags im Jahr 2042 muss der Verein laut eigenen Angaben eine Darlehensschuld von rund 1.900.000 € einschließlich Zinsen zurückzahlen, die für die Renovierung des Bades 2011 benötigt wurde. Dies kann laut Liquiditätsvertrag dann gelingen, wenn 1.000 Mitglieder einen jährlichen Mindestvereinsbeitrag von 20 € zahlen.


Acht Jahre nach Aufstellen dieser Rechnung steht nun fest: Sie geht nicht auf. Gerade einmal 250 Mitglieder zählt der Verein aktuell. „So sind wir nicht in der Lage, dringend benötigte Rücklagen zu bilden“, erklärt Ilona Häck vom Vereinsvorstand und stellt klar: „Selbst die Rekordeinnahmen dieses Sommers ändern daran nichts. Mit den Einnahmen können noch nicht mal die laufenden Kosten gedeckt werden.“ Spenden würden dem Verein zwar punktuell helfen, wirklich gebraucht werden aber Mitglieder, die jährlich und dauerhaft einen Beitrag von mindestens 20 € zahlen – und davon mindestens 750.

Eine Alternative gibt es für das Freibad Bergneustadt nicht: „Wenn der Verein aufgibt, ist die Stadt Bergneustadt als Stärkungspaktkommune aktuell nicht in der Lage, einzuspringen. Das Freibad müsste schließen,“ erklärt Uwe Binner, Sprecher der Stadtverwaltung, dass es neben dem Betrieb durch den Förderverein keinen Plan B für das Freibad gibt.

Wer durch eine Mitgliedschaft im Förderverein zum Erhalt des Bades beitragen möchte, findet unter www.freibad-bergneustadt.de einen Mitgliederantrag zum Download. Wer den Verein persönlich kennenlernen möchte, hat dazu am 10. November beim 51. Großen Sportabend des Stadtsportverbandes in der Burstenhalle (Beginn: 18 Uhr) Gelegenheit. Hier werden Mitglieder des Sport- und Fördervereins mit einem Stand vertreten sein und um Mitglieder werben. 
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