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'Wiehl hilft': 10 Euro gegen den Hungertod

fj; 22. Sep 2018, 08:02 Uhr
Bilder: Wiehl hilft e.V. --- Die Moringa-Kindertafeln liegen immer in der Nähe von Kliniken und werden von Krankenschwestern und Köchinnen betreut.
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'Wiehl hilft': 10 Euro gegen den Hungertod

fj; 22. Sep 2018, 08:02 Uhr
Wiehl – Der Verein „Wiehl hilft“ bekämpft mit seinen Tafeln erfolgreich die Unterernährung von Kindern in ganzen Regionen des Kongo – In Kasai stößt der Verein an seine Grenzen, hier spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab.
Proteine, Vitamine, Mineralstoffe – alles, was eine gute Ernährung braucht findet sich in den Blättern des schnell wachsenden Moringa-Baums. „Moringa ist ein ‚all-in-Lebensmittel‘, das uns geholfen hat, unsere Arbeit im Kongo völlig neu aufzustellen und die Unterernährung in ganzen Regionen erfolgreich zu bekämpfen“, sagt die Wiehlerin Kerstin Schumacher-Schröder, 1. Vorsitzende des Vereins  „Wiehl hilft“. Das persönliche Engagement der Mutter zweier erwachsener Kinder begann vor 16 Jahren mit der Übernahme einer Patenschaft für einen damals neunjährigen Jungen. Aus einer Patenschaft wurden viele und nach einem ersten Besuch im Kongo im Jahr 2007 gründete Schumacher-Schröder aus dem Wunsch heraus, noch mehr zu bewirken, den Verein „Wiehl hilft“.


[Kerstin Schumacher-Schröder kümmert sich auch vor Ort im Kongo um die Buchhaltung.]

„Wiehl hilft“ konzentrierte sich zunächst auf die Vermittlung von Kinder-Patenschaften. Im Kampf gegen die lebensbedrohende Unterernährung, von der in vielen Regionen der Demokratischen Republik Kongo insbesondere Kinder betroffen sind, waren all diese Bemühungen aber ein Tropfen auf den heißen Stein. Dies änderte sich, als die ebenfalls im Kongo tätige Entwicklungshelferin Elfriede Schüle den Moringa-Baum für die Arbeit des Vereins entdeckte. Endete der anfängliche Versuch, Essensausgaben für Kinder mit importierter Zusatznahrung zu etablieren, in einer finanziellen Sackgasse, brachte der Einsatz von Brei aus dem einheimischen Moringa-Bäumen den erhofften Durchbruch.


[Der Moringa-Brei enthält alle wichtigen Nährstoffe.]

17 sogenannter Kindertafeln unterhält der Verein derzeit im Kongo. „In jeder Tafel bekommen 40 bis 70 Kinder  täglich Moringa-Brei zu essen und nach durchschnittlich 60 Tagen haben die Kleinen ihr Idealgewicht erreicht“, so Schumacher-Schröder. Damit sie dieses auch halten, werden die Angehörigen der kleinen Patienten parallel mit Moringa-Samen versorgt und im Anbau der Pflanze geschult. Lediglich zwei Prozent der Kinder, die von der Tafel versorgt wurden verlieren ihr Idealgewicht wieder – 98 Prozent können es dauerhaft halten. „Nach einer Zeit können wir so in ganzen Regionen die Unterernährung bei Kindern ausmerzen. Dann ziehen wir weiter in die Gebiete, in denen unsere Hilfe gebraucht wird“, erklärt Schumacher-Schröder das erfolgreiche Prinzip des Wiehler Vereins. 



Ein solches Gebiet ist die Region Kasai. Laut Unicef spielt sich hier seit über eineinhalb Jahren eine humanitäre Tragödie ab: In der Folge eines brutalen Konflikts sind Hunderttausende Menschen geflohen, verstecken sich teils im öden Buschland. Wer in sein Dorf zurückkehrt, findet dies oft zerstört vor. Hunderttausende Kinder, so Unicef, seien akut vom Hungertod bedroht. „Die Lage ist dramatisch“, weiß auch die Wiehlerin Schumacher-Schröder. „Wiehl hilft“ hat alleine in dieser Region acht neue Kindertafeln eröffnet – und steht vor einem riesigen Finanzierungsproblem.


[In der Region Kasai sind Tausende Kinder vom Hungertod bedroht.]

„Die Not und der Bedarf sind so groß, dass wir all die Kinder, die vom Hungertod bedroht sind, gar nicht versorgen können“, so die Wiehlerin. Dringend gesucht werden darum „Kindertafel-Paten“, die sich durch eine regelmäßige Spende im Kampf gegen den Hunger engagieren möchten. „Mit einer Spende von 10 € im Monat können wir ein Kind für einen Monat ernähren. In diesem Gebiet sind immer noch flüchtende Kinder ohne Versorgung. Wir hoffen, dass wir mit den Schulungen über Moringa und dessen Anwendung sehr viele Menschen dort erreichen können““, wirbt sie um Paten.

Weitere Informationen erhalten Interessierte unter www.wiehl-hilft.de sowie persönlich von Kerstin Schumacher-Schröder, Tel.: 0171/54 99 233.
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