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Ärger über verschärfte Auflagen

ls; 27. May 2018, 16:23 Uhr
Bilder: Alexander Arnold --- Die Sieger der Schießwettbewerbe ehrte der Vorsitzende Stefan Schnell gestern Abend.
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Ärger über verschärfte Auflagen

ls; 27. May 2018, 16:23 Uhr
Gummersbach – Beim gestrigen Festkommers der Gummersbacher Schützen gab es Kritik an den Behörden, aber auch viele positive Töne - Corsofahrt am Sonntag im Bild (AKTUALISIERT).
Von Leif Schmittgen


Der Vorsitzende des Gummersbacher Schützenvereins, Stefan Schnell konnte seine Kritik an den Behörden während des Festkommerses gestern Abend nicht hinter dem Berg halten: „Warum wird eine Lüftungsanlage direkt neben einem großen Eingangstor zur Auflage für den Schießstandbetrieb gemacht“, haderte der Schützenchef an den neuen Vorgaben, die den Schützen der Kreisstadt jüngst das Leben schwer machten. „Die Bürokratie wird vor allem kleinere Vereine hart treffen“, wagte der Vorsitzende mit Sorge einen Blick über den Tellerrand hinaus.  

[Stefan Schnell (re.) überreichte den Hans-Jost-Gedächtnispokal an den Kompanieführer aus Mühlensessmar, Marin Potthoff.] 

In den eigenen Reihen sieht er das Problem weniger, denn die Kassen der Grünröcke seien gut gefüllt, was auch an der gestiegenen Mitgliederzahl liege: 1073 Schützenbrüder sind derzeit in der Kreisstadt gemeldet und auch im Nachwuchsbereich habe man aktuell „deutlich zugelegt“. Jene Bürokratie sei es auch gewesen, die das Schießen um den Hubert-Sülzer-Pokal in diesem Jahr hatte ausfallen lassen müssen. „Wir sind guter Dinge, dass es bald wieder stattfinden kann“, sagte Schnell, der ansonsten viel Positives zu verkünden hatte: Er freute sich besonders, ein tolles Schützenjahr mit seinem Zwillingsbruder Olaf als Regent erlebt zu haben, aber auch die vielen Teilnehmer bei den sportlichen Wettbewerben machten ihn glücklich.

 

Beim beliebten Kampf um den Hans-Jost-Gedächtnispokal, der alljährlich unter den Vereinskompanien ausgetragen wird, geht es nicht nur um die Schießergebnisse, unter anderem ist nämlich auch die Mannstärke beim Antreten entscheidend. „Wir hatten noch nie ein so knappes Ergebnis“, freute sich Schnell über den Ehrgeiz seiner Schützenbrüder. Der Kompanie „Mühlensessmar“ übereichte er den Wanderpokal. Die Abordnungen „West“, „Stadtmitte“ und „Berstig“ waren knapp auf die Plätze verwiesen worden. Vereinssieger und damit diesjähriger Träger der Meisterkette wurde Tim Mertel mit 293 Ringen. Weibliche Mitglieder gibt es im GSV zwar nicht, trotzdem wird ein Damenpokal ausgeschossen: Über diesen freute sich in diesem Jahr Monika Fischer, die 290 Ringe holte. 90 Ringe schoss Ingo Lütke und ist damit Träger des Hofpreises.  

[Während der Pause gab es ein großes Höhenfeuerwerk.]

Ein besonderes Highlight war es für Schnell, den Platz am Mikrofon für den „Festbuchmacher“ Udo Wiesener freizumachen. Denn Wiesener ehrte Gerhard Pomykaj für das Erstellen der historischen Beiträge in der Festschrift, die über viele Jahre immer fundiert und interessant gewesen seien. Der Stadthistoriker Pomykaj war vor wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedet worden und in seine Heimat nach Bochum zurückgekehrt. Er bleibe dem GSV aber auch weiterhin treu, versprach er.  

In die „Reserve“ des Vereins verabschiedete Stefan Schnell die beiden Zugführer Bernd Erlinghagen und Frank Prädel, die für ihre Dienste ein Präsent erhielten. Musikalisch wurde der Festkommers durch den Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Iseringhausen. Unter anderem zählten Landrat Jochen Hagt, Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein, eine starke Abordnung der Müllenbacher Schützen sowie erstmals eine Delegation der Grünröcke aus Hardt-Hanfgarten, zu den Festgästen in der gut besuchten Schützenburg. Während der Pause gab es ein großes Höhenfeuerwerk, von dem auch die vielen Besucher auf dem Festplatz begeistert waren.
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