Archiv

Ein Abend voller Leidenschaft

uk; 18. Oct 2017, 23:37 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Schwerstarbeit musste die Deckung der Löwen gegen den Tabellenführer der Dritten Liga West verrichten.
ARCHIV

Ein Abend voller Leidenschaft

uk; 18. Oct 2017, 23:37 Uhr
Gummersbach - Im Achtelfinale des DHB-Pokals überzeugt Handball-Drittligist Ferndorf gegen den Deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen und begeistert trotz der Niederlage 3.150 Fans in der Gummersbacher SCHWALBE arena.

Von Uli Klein  

TuS Ferndorf - Rhein Neckar Löwen 24:28 (13:15).

Am Ende hatte sich der haushohe Favorit durchgesetzt, doch fast alle der 3.150 Besucher in der Gummersbacher SCHWALBE arena jubelten am Mittwochabend dem Underdog zu. Und das völlig zu Recht: Drittligist TuS Ferndorf hatte dem  Deutschen Meister und aktuellen Bundesliga-Tabellenführer Rhein Neckar Löwen einen grandiosen Kampf mit viel Schweiß und noch mehr Herzblut geliefert und musste sich dem Starensemble aus dem Kraichgau lediglich mit 24:28 (13:15) geschlagen geben.  Eine leidenschaftliche Vorstellung, die man in der Arena von einem Heimteam seit Monaten,  wenn nicht Jahren, vermisst hat. So zogen die Löwen mühevoll in das Viertelfinale der DHB-Pokals ein.


[Mehr als einmal schaute die Deckung des Deutschen Meisters verdutzt, als sich der Underdog aus Ferndorf durchzusetzen wusste.]

Von der ersten Sekunde an demonstrierten die Jungs aus dem Siegerland, dass man in der Wahlheimat keineswegs fremdelte und sich noch weniger in der Rolle des demütigen Sparringspartners sah. Vielmehr ging man so beherzt zur Sache, dass die Meisterspieler aus dem Süden nicht nur einmal entgeistert ins johlende Publikum schauten. Gestützt auf einen bärenstarken Ex-Gummersbacher Lucas Puhl im Kasten sowie den überragenden Torjäger Jonas Faulenbach in der Offensive schwang sich auch der Rest des Ferndorfer Teams zu einer Topleistung auf.


Nach einem schnellen 2:0 nach zwei Minuten baute der TuS den Vorspung nach acht Minuten auf 6:3 aus. Und auch nach 17 Minuten lag der Drittligist (9:7) in Führung. Bei den ohne Superstar Andy Schmidt angetretenen  Gästen bemerkte man erst jetzt, welch frechen Gegner man an diese Abend hatte. Dann zogen die Favoriten aber an und warfen bis zur Pause einen kleinen Vorteil heraus.


[Ferndorfs Torhüter Lucas Pohl hielt überragend und begeisterte die eigenen Fans ein ums andere Mal.]

Und als die Löwen nach dem Wechsel mit einem 8:1-Lauf auf 23:14 (45.) stellten, drohte den tapferen Hausherren doch eine zu erwartende Klatsche. Aber der Underdog hielt - auch dank des ebenfalls überzeugenden Puhle-Vertreters Kai Rottschäfer zwischen den Pfosten - noch einmal aufopferungsvoll dagegen und kämpfte sich bis drei Minuten vor Ultimo sogar bis auf drei Tore (23:26) heran. Der Jubel der Fans war dem TuS nach dem Schlusspfiff gewiss.
  
WERBUNG