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Menschenkette: Über 60 Oberberger machten mit

Red; 26. Jun 2017, 12:58 Uhr
Bild: privat --- Oberberger protestieren in Belgien.
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Menschenkette: Über 60 Oberberger machten mit

Red; 26. Jun 2017, 12:58 Uhr
Oberberg – Auch aus dem Oberbergischen reisten zahlreiche Atomkraft-Gegner gestern nach Belgien, um gegen den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Tihange 2 zu protestieren.
50.000 Menschen bildeten gestern eine rund 90 Kilometer lange Menschenkette um das Atomkraftwerk Tihange 2 in Belgien. Sie protestieren damit gegen den Weiterbetrieb des AKW trotz Materialschäden. Mit dabei waren auch zahlreiche Oberberger. Per Bus reisten allein 53 Atomkraftgegner aus Oberberg, Siegen-Wittgenstein und dem Märkischen Kreis nach Flémalle (südwestlich Lüttich/Liège). Hinzu kamen weitere rund 15 Oberberger, die ihre Teilnahme an der Menschenkette mit einem Tagesausflug nach Wallonien verbunden hatten.



Der Hausärzteverband Oberbergischer Kreis hatte seine Mitglieder zur Teilnahme an der Menschenkette aufgerufen, um vor den gesundheitlichen Risiken auch für Oberberg zu warnen. Und tatsächlich nahmen mehrere oberbergische Ärzte an der Menschenkette teil. Sogar eine ganze Belegschaft reiste als Betriebsausflug aus einer oberbergischen Praxis zur Menschenkette.

Die Bürger von Flémalle nahmen den Einfall der Atomkraft-Gegner in ihrer Stadt teils verblüfft, teils freudig mit Hubkonzerten und Applaus zur Kenntnis. Für die Oberberger eine Bestätigung, dass sich das Engagement in Belgien gelohnt hat, um auf die Risiken von Tihange 2 aufmerksam zu machen. Denn Tihange 2 liegt nur 170 Kilometer Luftlinie von Gummersbach entfernt. Bei der meist vorherrschenden Wind-Strömung blieben also auch dem Oberbergischen bei einem Leck des Reaktor-Druck-Behälters nur noch Stunden.
  
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