Bilder: Christian Melzer --- Wie hier in der Posthalterei mit ProAm & Friends' Helmut Müscher, Sandra Reinbott, Horst Rieger und Stephan Aschenbrenner (v.l.) zogen die Bands viele Leute in die Kneipen.
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Viel Jazz und Groove in acht Kneipen
Wiehl - Jazz in der Kneipe hatte sich schon vor dem neuen Konzept mit Seven Nights of Jazz zum absoluten Publikumserfolg entwickelt - Musik von Jazz bis Chicago Blues an einem schönen Frühsommerabend.
Von Vera MarzinskiUnterschiedliche Startzeiten hatten sich bewährt und so konnten die Kneipen-Pass-Besitzer wieder in Ruhe einen Konzertort nach dem anderen besuchen. Den Blues bekamen sie nicht, aber den absoluten Blues vom Feinsten: Big Walter & The Neighborhood im Sümpfchen. Guido Molzberger mit seiner groovenden Stimme hatte schon in anderen Formationen dort beim Jazz-in-der-Kneipe begeistert und schaffte es auch dieses Jahr wieder zum Publikumsmagneten zu werden.
[Bürgermeister Ulrich Stücker ließ sich auch von der Musik verwöhnen.]
Aber auch, wer nicht so der Blues-Fan ist, kam auf seine Kosten. Es war ja genug zur Auswahl im Angebot. Eigentlich sollten es nur sieben Lokalitäten laut Programmheft sein, doch dann waren es doch acht, denn im Tresor20 präsentierte das Duo Heike Kraske & Uwe Arenz Eigenkompositionen, Jazz-Standards und anspruchsvolle Latin- und Popsongs. So von Michael Kunze Die Sprache des Regens oder auch Beatlessongs. Mit warmer Stimme und viel Leichtigkeit variierte Heike Kraske von Scat- bis Leadgesang. Uwe Arenz glänzte mit swingenden Grooves und lyrisch-expressivem Spiel.
Den Anfang machten allerdings zwei andere Bands, die um 19:30 Uhr starteten eine halbe Stunde vor dem wunderbaren Duo. Wo passt Dixie besser hin, als in die Feuerwache Wiehl. Hier spielten die Dixie Friends Krombach traditionellen New-Orleans und Dixieland-Stil. Die Band ist ein mehrfacher Wiederholungtäter bei den Jazztagen und ist immer mit viel Spielfreude dabei. Was auch jedes Mal reichlich Publikum anzieht.
[Dixiemusik in der Feuerwache Wiehl mit den Dixie Friends Krombach.]
Ebenfalls schon mehrfach mit dabei: Red Clay. Die Jazzband der Musikschule der Homburgischen Gemeinden unter der Leitung von Henning Wolter hatte Jazz-Standards in ausgefeilten Arrangements dabei und als Trio-Stück Der Mond ist aufgegangen und auch ein Watermelon man. Den konnten die Jazz-Kneipen-Besucher auch in der Posthalterei hören, denn ProAm & Friends hatten unter anderem dieses Stück dabei. Zu dem üblichen Trio, die seit Jahren hier ihren Stammsitz beim Jazz-in-der-Kneipe haben, gesellten sich auch wieder Friends. Diesmal Sängerin Sandra Reinbott, Saxophonist Stephan Aschenbrenner, Posaunist Bernt Laukamp, Trompeter Helmut Münscher und Gitarrist Manuel Marcos.
[Das Publikum war ganz nah dran am Geschehen.]
Live-Musik präsentierte außerdem Six4Jazz im Waldhotel Tropfsteinhöhle. Hierhin konnten sich die Musikfreunde vom Shuttleservice der Feuerwehr bringen lassen. Die üblichen Standards bot das Trio Claudi-Adam-Schröder eher nicht. Sie haben ihren ganz eigenen und sehr brillanten Stil. Im Brauhaus swingte und groovte es mit den erfahrenen Spitzenmusikern. Vorneweg Gitarrist und Sänger Ali Claudi, der als deutsche Gitarren-Legende gilt und seit rund 45 Jahren ein Begriff in der Jazzszene ist.
Jazz in einem Mix aus Funk, Jazz, Blues, Latin und anderen Genres mit Titeln wie Flying Sultan oder Waldesruh hat Gold im Schuh erwartete die Gäste in der Black Box mit Spin Off. Stefan Heidtmann am Keyboard war schon am Donnerstag mit Between & Beyond beim Start der Seven Nights of Jazz dabei. Hier besonders speziell Michael Zirwes mit seiner Violine. Everything gonna be alright sang Big Walter im Sümpfchen noch bis Mitternacht und das passte auch perfekt zum diesjährigen Jazz in der Kneipe wieder mal ein voller Erfolg.