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Innenpfosten! Der Trainer hatte den Ausgleich auf dem Fuß

lo; 23. Apr 2017, 21:05 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Das 1:0 für die Eintracht: Jonas Stiefelhagen bedient Salih Tatar.
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Innenpfosten! Der Trainer hatte den Ausgleich auf dem Fuß

lo; 23. Apr 2017, 21:05 Uhr
Oberberg - Hohkeppel gewinnt spannendes Derby gegen Wipperfürth - SVF fertigt desolaten SV Neubrück zweistellig ab - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga (AKTUALISIERT).
Eintracht Hohkeppel – VfR Wipperfürth 3:2 (1:2).

Ein Spieler aus der Reservemannschaft des SV Eintracht Hohkeppel avancierte im Derby zum Matchwinner: Jonas Klemke, 120 Sekunden zuvor eingewechselt, füllte die Joker-Rolle perfekt aus und erzielte das entscheidende 3:2. Damit wurde Klemke vom Unglücksraben zum Helden: Im vorherigen Match der Zweiten hatte er einen Elfmeter verschossen. Die Partie hätte beinahe noch eine andere Schlusspointe bekommen: VfR-Coach Norbert Scheider warf sich in der Endphase mangels Alternativen selbst ins Getümmel und verpasste den Ausgleich. Der Innenpfosten verhinderte das 3:3. „Der muss reingehen“, ärgerte sich Scheider über seinen Fehlversuch.       


[Salih Tatar und Methan Dalboy ohne Rücksicht auf Verluste.]

Hohkeppel begann druckvoll und attackierte früh, weshalb das Wipperfürther Aufbauspiel schnell zum Erliegen kam. Die erste dicke Gelegenheit verbuchte Nu-Phan Nguyen, der nach einem Zuspiel von Jonas Stiefelhagen am langen Pfosten freistand, aber ein Luftloch schlug (10.). Dann liefen die Gäste in einen Konter: Jendrik Müller schickte Stiefelhagen auf die Reise. Der Goalgetter bediente Salih Tatar, der keine Mühe hatte - 1:0. Der Rückstand weckte die VfR-Kicker auf. Sie zeigten fortan größere Präsenz in den Zweikämpfen und kauften Hohkeppel damit den Schneid ab.


[Wael Majouj biss auf die Zähne, obwohl er gestern in einen Autounfall verwickelt war. Kurz vor der Pause ging es für den VfR-Kapitän nicht mehr weiter.]

Dennis Tebelius konnte unbedrängt einen Traumpass auf Dean-Robin Paes spielen. Der junge Angreifer umkurvte Sascha Nußbaum und schob zum 1:1 ein. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit scheiterte Tatar am Außennetz, Stiefelhagen jagte die Kugel in die Wolken. Im direkten Gegenzug landete das Spielgerät über Umwege bei Paes, der sich erneut eiskalt zeigte. Die Hausherren monierten bei der Entstehung des 1:2 ein Handspiel, stießen mit ihren Protesten jedoch auf taube Ohren. „Die letzten 15 Minuten vor der Pause haben wir komplett verpennt“, sagte Eintracht-Coach Peyman Rabet, der auf insgesamt zwölf Feldspieler verzichten musste.

Trotz der Personalprobleme zogen die Hohkeppeler in Durchgang zwei ein Powerplay auf und schnürten die Hansestädter in der eigenen Hälfte ein. Mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich blieben ungenutzt. Tatar hatte Pech mit einem Pfostentreffer. Der VfR machte nur noch flüchtige Bekanntschaft mit dem gegnerischen Strafraum, besaß dann aber die DIE Konterchance zum 1:3. Ado Turnic unterlag Nußbaum im Eins-gegen-Eins-Duell.


[Der Doppelpack von Dean-Robin Paes reichte Wipperfürth nicht zum Sieg.]

„Wenn uns in dieser Situation das dritte Tor gelingt, wäre das Spiel wahrscheinlich gelaufen gewesen“, mutmaßte Scheider. Sergej Zimmerling, der kurz vor dem Pausentee für den angeschlagenen Wael Majouj in die Abwehrzentrale gerückt war, wollte wenig später den Ball ins Aus trudeln lassen. Tatar spitzelte das Leder vor der Linie zu Stiefelhagen, der seine Flaute beendete und das 2:2 markierte. Aushilfskraft Klemke war schließlich der umjubelte Mann im Waldstadion.

„Die Jungs haben Gas gegeben und Moral gezeigt. Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben“, erklärte ein erleichterter Rabet, der den Wipperfürthern Respekt zollte. „Sie haben alles reingeschmissen und großen Charakter gezeigt.“ In der Tabelle helfen dem Vorletzten die freundlichen Worte indes nicht weiter. „Die Leistung hat absolut gestimmt, sowohl kämpferisch als auch spielerisch. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen“, resümierte Scheider.        

Torschützen
1:0 Salih Tatar (17. Jonas Stiefelhagen), 1:1 Dean-Robin Paas (37. Dennis Tebelius), 1:2 Dean-Robin Paes (45.+2), 2:2 Jonas Stiefelhagen (76. Salih Tatar), 3:2 Jonas Klemke (79.).

Eintracht Hohkeppel
Sascha Nußbaum; Lukas Dappen (77. Jonas Klemke), Tobias Mibis, Fabian Reudenbach, Jendrik Müller (90.+5 Rene Kirchner), Carsten Gülden, Kasra Ghareh Chaee, Nu-Phan Nguyen, Leon Heber (90.+1 Rene Louven), Jonas Stiefelhagen, Salih Tatar.

VfR Wipperfürth
Pascal Görg; Fabian Elffering, Wael Majouj (41. Sergej Zimmerling), Dennis Chaborski, Felix Schymatzek, Guido Bosbach (85. Norbert Scheider), Björn Pfeiffer, Julian Dewald, Dennis Tebelius Methan Dalboy, Dean-Robin Paes (53. Ado Turnic).


[VfR-Trainer Norbert Scheider ("Für ein paar Minuten reicht es noch") griff aktiv ins Geschehen ein und hätte beinahe zum Lucky Punch ausgeholt.]

SV Frielingsdorf – SV Neubrück 11:0 (4:0).
           
Auch wenn das Endergebnis etwas anderes vermuten lässt: Eine Fußball-Gala sahen die Zuschauer in der ONI-Arena nicht. Dafür waren die Gäste, die erst kurz vor dem geplanten Anpfiff anreisten und offensichtlich nicht mit der notwendigen Einsatzbereitschaft ausgestattet waren, viel zu schwach. Die Frielingsdorfer mussten nicht ansatzweise an ihren Grenzen gehen, um den Abstiegskandidaten mit einem solch klaren Resultat abzufertigen. „Es war schwierig, gegen diesen Gegner, der das Spiel nicht ernstgenommen hat, die Spannung hochzuhalten“, zeigte Trainer Dennis Lüdenbach Verständnis dafür, dass bei seinen Schützlingen längst nicht alles funktionierte.

Innenverteidiger Johannes Kisseler war in der Defensive chronisch unterbeschäftigt und sorgte zusammen mit Tim Geisler für die schnelle 3:0-Führung. Anschließend wurde ein Neubrücker wegen eines Verbalfouls straffällig und kassierte die Rote Karte. Philipp Fabrizius markierte  vor dem Kabinengang den vierten Treffer für den SVF, der nach Wiederbeginn ein fröhliches Scheibenschießen veranstaltete, an dem sich Björn Meyer, Tim Menzel, Tristan Wolf, erneut Kisseler, Philipp Schmidt, Lüdenbach und Etienne Parmentier aktiv beteiligten. Zum Abschluss verabschiedete sich ein Kölner Akteur mit Gelb-Rot frühzeitig in den Feierabend.       
         
Tore
1:0 Johannes Kisseler (10.), 2:0 Tim Geisler (19.), 3:0 Johannes Kisseler (22.), 4:0 Philipp Fabrizius (44.), 5:0 Björn Meyer (53.), 6:0 Tim Menzel (55.), 7:0 Tristan Wolf (62.), 8:0 Johannes Kisseler (71.), 9:0 Philipp Schmidt (80.), 10:0 Dennis Lüdenbach (80.), 11:0 Etienne Parmentier (85.).

Besondere Vorkommnisse
Rot gegen einen Neubrücker Akteur (24. Beleidigung)
Gelb-Rot gegen einen Neubrücker Akteur (87.).

SV Frielingsdorf
Robin Spiegel; Gianluca Fliegner, Marvin Cortes, Johannes Kisseler, Tim Menzel, Etienne Parmentier, Dennis Lüdenbach, Markus Ubl (69. Michael Scheider), Tim Geisler (46. Björn Meyer), Tristan Wolf, Philipp Fabrizius (46. Philipp Schmidt).
  

SV Westhoven-Ensen - TuS Lindlar 1:2 (0:1).

Die Partie fand bereits am 13. April statt (zum Bericht).

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