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Der Pfosten rettet Strombachs Derbysieg

pn; 23. Oct 2016, 01:30 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Marcel Mesenhöler und der TV Strombach dürfen nach dem Derbysieg vorerst durchatmen.
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Der Pfosten rettet Strombachs Derbysieg

pn; 23. Oct 2016, 01:30 Uhr
Oberberg - Im Duell der Torhüter hat Marvin Blech das nötige Quäntchen mehr Glück gegenüber Elmar Wolff - Nümbrecht siegt in doppelter Unterzahl - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘.
CVJM Oberwiehl – TV Strombach 21:22 (12:12).


[Kampf war Trumpf im Derby. Hier setzt sich Kreisläufer Andre Rischikov durch,]

Noch sechs Sekunden waren zu spielen, als die letzte Hoffnung des CVJM Oberwiehl auf einen Punktgewinn endgültig verstarb. Mirco Gröbner hatte in doppelter Unterzahl den letzten Wurf abgefeuert, doch das Geschoss landete lediglich am Pfosten und sorgte dafür, dass Strombachs Trainer Maik Thiele tief durchatmen durfte. „Es war ein glücklicher Sieg, aber auch nicht ganz unverdient“, weiß der TVS-Coach, dass dem angeknacksten Selbstvertrauen seines Teams derzeit nur Siege helfen. Denn auch in Wiehl hatten die Gäste vor allem mit den eigenen Nerven zu kämpfen. „Wir haben insgesamt nicht schlecht gespielt, der Ball fand aber nicht den Weg ins Tor, sondern nur zu Elmar Wolff“, lobte Thiele seinen ehemaligen Keeper, der im CVJM-Dress eine bärenstarke Leistung zeigte.



[Joscha Jaeger nimmt Maß.]

Aber auch CVJM-Coach Florian König konnte mit dem Auftritt seines Teams gut leben. „Ich sehe die Niederlage mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir erneut leer ausgegangen sind, aber wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht“, sah er ein hart umkämpftes Derby, in dem Oberwiehl aus seiner Sicht mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte. Die Anfangsphase gehörte noch den Gästen, die zum 2:4 vorlegten. Doch gestützt auf die Paraden Wolffs kippte die Partie über 5:4 zum 9:6. Strombach ließ sich aber keineswegs abschütteln, drehte das Spiel erneut zum 11:12 und kassierte erst mit der Pausensirene den Ausgleich.

[Florian König war trotz der neuerlichen Niederlage nicht völlig unzufrieden.]

Nach dem Seitenwechsel ging der TVS vorerst weniger fahrig mit seinen Chancen um und baute den Vorsprung zum 13:16 (35.) aus. Eine zügig genommene Auszeit Königs stoppte den Strombacher Spielfluss aber ebenso schnell wieder. „In dieser Phase haben wir uns zu viele Fehler geleistet, verlieren dann völlig den Glauben an uns und verfallen in alte Muster, obwohl wir eigentlich das bessere Team sind“, musste Thiele nun mit ansehen, wie die Begegnung über 16:18 (43.) zum 20:18 (50.) abermals kippte. Die Gäste durften sich nun bei ihrem Torhüter Marvin Blech bedanken, der die Vorentscheidung mit starken Paraden, darunter zwei wichtige Gegenstöße in der Schlussphase, verhinderte. Den Siegtreffer besorgte schließlich der nervenstarke Malte Meinhardt per Siebenmeter, nachdem Oberwiehls Marc Weschenbach 70 Sekunden vor dem Abpfiff die rote Karte gesehen hatte. „Dieser Sieg ist gerade für unsere Psyche Gold wert“, hofft Thiele auf einen nun eingeleiteten Aufschwung. Auch König versuchte das Positive zu sehen: „Die beiden Gegenstöße waren leider der Knackpunkt. Natürlich ist das derzeit eine schwierige Situation, aber wenn wir uns so weiterentwickeln, werden wir die Punkte noch holen.


Oberwiehl: Jannes Pulla (6/1), Mirco Gröbner (5/1), Jan Jäckel, Jared Wilkes (je 3), Andre Rischikov (2), Marc Weschenbach, Jonas Hesener (je 1).


Strombach: Malte Meinhardt (6/4), Thorben Schneider, Nico Blech (je 4), Joscha Jaeger, Philipp-Jonas Wilhelm (je 3), Fynn Schürmann, Marcel Mesenhöler (je 1).




HSV Bocklemünd – SSV Nümbrecht 25:27 (14:15).


Fröstelnd mussten die beiden SSV-Trainer Mario Jatzke und Patrick Seebaum das Spiel in Bocklemünd ertragen. Doch nicht die Leistung ihres Teams ließ es dem Duo kalt den Rücken runterlaufen, sondern die eiskalten Bedingungen in der Bocklemünder Sporthalle. „In der Halle waren es gefühlte 15 Grad, aber damit sind wir gut klar gekommen“, nahmen Jatzkes Schützlinge früh Temperatur auf. Bis zum Pausenpfiff lagen die Gäste stets in Front, wobei die Partie trotz der widrigen Umstände auf einem ordentlichen Niveau stattfand. „Es waren zwei gute Mannschaften, die aber viele kleine Fehler gemacht haben“, charakterisierte der SSV-Coach den ersten Durchgang. Lediglich nach dem Seitenwechsel gönnten sich die Gäste einen kleinen Durchhänger.

[Beide Trainer waren sich einig, kein schlechtes Spiel gesehen zu haben. Überragende Akteure waren beide Keeper.]

Gerade die stets zwischen einer 6:0 und 4:2 variierende Defensive des HSV bereitete Nümbrecht einige Probleme. Doch nachdem sich Tom Rydzewski im SSV-Gehäuse steigern sollte, übernahmen die Oberberger ab der 40. Minute erneut das Kommando. Spannend blieb es dennoch bis zum 24:25 (59.). Nümbrecht haderte nun mit einigen Entscheidungen der Schiedsrichter. „Sie haben identische Situationen auf beiden Seiten völlig unterschiedlich ausgelegt. Da hatten die Beiden leider nicht das glücklichste Händchen“, berichtete Jatzke. Sein Team ereiferte sich hierüber so sehr, dass man die letzten 90 Sekunden nach Zeitstrafen in doppelter Unterzahl über die Runden bringen musste. Doch die Partie kippte dank Patrick Martel und Christopher Suhr nicht mehr. Die beiden Rückraumakteure nahmen sich jeweils ein Herz und tüteten den wichtigen Auswärtssieg doch noch ein. „Hut ab vor den Jungs für diese Schlussminute. Dementsprechend haben wir den Sieg auch gefeiert“, sprach Jatzke von einer geschlossenen Mannschaftsleistung.


Nümbrecht: Mario Weissner, Christopher Suhr (je 4), Kevin Schieferdecker (2), Patrick Martel (3), Harry Roth (9/4), Marcel Samel, Daniel Funk, Ilja Schattner, Lukas Hemmersbach, Johannes Urbach (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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