Gummersbach - Für die nähere Zukunft des VfL Gummersbach wird das Abschneiden in der kommenden Spielzeit entscheidend sein - Ansonsten drohen Spielerverkäufe.

Ganz klar: Der VfL Gummersbach hat in den vergangenen Jahren zunehmend Freude bereitet und nach dem Fast-Abstieg kontinuierlich an Statur gewonnen.
Man ist auf dem besten Weg - anders als etwa ein anderer "Großer" der Vergangenheit, der TV Großwallstadt - den ruhmreichen Namen wieder zum Klingen zu bringen. Es wurde klug eingekauft und der junge VfL genießt Ansehen in jedem Winkel der Republik. In der abgelaufenen Spielzeit hätte es mit ein wenig mehr Konstanz sogar schon zu einem sechsten oder siebten Platz gereicht.

Alles also im Lot? Ja und Nein. Ja, weil der VfL in der Region eine große Begeisterung geweckt hat und die SCHWALBE arena zu einer echten Pilgerstätte geworden ist. Darauf kann man auch in Zukunft bauen.  Nein, weil die echte Herausforderung noch wartet. Mit Carsten Lichtlein hat man einen Top-Keeper und eine Identifikationsfigur weiter an den Verein binden können, und mit Kevin Nyokas im rechten Rückraum nachgebessert. Die Verantwortlichen sind bis an die Grenzen des finanziell Machbaren gegangen. Und das aus gutem Grund, denn die kommende Saison wird vorentscheidend sein. Man will und muss sich möglichst nahe an das Konzert der Top-Mannschaften heranspielen. Dazu braucht es einerseits einen breit aufgestellten Kader, der auch Verletzungen wegstecken kann. Zum anderen ist Kontinuität von Beginn an entscheidend. Will man mit Berlin, Göppingen und Melsungen um die Plätze vier bis sechs spielen, ist jedes Spiel wichtig, Schwächephasen in der Saison wird man sich nicht erlauben können.


Der Weg nahe ans internationale Geschäft ist eigentlich schon in der nächsten Spielzeit Pflicht, soll der positive Weg weiter bestritten werden. Die Verträge der beiden Top-Youngster Julius Kühn und Simon Ernst laufen bis 2018. Wer Kühn bei Olympia in Rio gesehen hat, wird wissen, dass spätestens zum Jahreswechsel lukrative Verträge bei ihm eintrudeln werden. Und Ernst reift allmählich zu einem Aufbauspieler von internationalem Format. Beide wird man nur halten können, wenn die sportlichen Erfolge frisches Geld in die Kasse bringen. Ansonsten wäre man bereits 2017 zu einem Verkauf gezwungen, um mit der Ablöse für adäquaten Ersatz zu sorgen.

Insofern, die nächste Saison ist für den Weg des VfL die wichtigste seit Langem.