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AWO-Kitas: Gespräche mit Bewerbern laufen

fj; 31. May 2016, 10:47 Uhr
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AWO-Kitas: Gespräche mit Bewerbern laufen

fj; 31. May 2016, 10:47 Uhr
Oberberg – Zum 31. Juli wird die AWO die Trägerschaft von sieben oberbergischen Kitas abgeben – Der Kreis führt Gespräche mit interessierten Bewerbern – Entscheidung voraussichtlich am 23. Juni.
Noch betreibt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Rhein-Oberberg insgesamt 19 Kindertageseinrichtungen (Kitas) im Kreisgebiet. Dies wird sich zum Ende des Kindergartenjahres (31. Juli) ändern: Bereits im April gab die AWO bekannt, dass sie die Trägerschaft von sieben Kitas aufgeben wird (OA berichtete). Betroffen sind die Nümbrechter Kitas Helene Lange und Anne Frank, die Bergneustädter Kitas Anna Zammert und Marie Schlei, in Waldbröl die Kita Büscherhof sowie der Kindertreff Eichen und in Reichshof-Heidberg die Kita Emma Schulze.

Damit ist der Kreis als Jugendhilfeträger in der Verantwortung und hat die Aufgabe, nach neuen Trägern zu suchen. Wie die Kreisverwaltung bekannt gab, gibt es bereits Bewerber. Mit diesen werden im Rahmen einer Interessensbekundung derzeit Gespräche geführt. Details über die Zwischenstände gab man hier jedoch nicht bekannt. Soweit möglich, soll jedoch bereits am 23. Juni, wenn der Jugendhilfeausschuss erneut tagt, eine Entscheidung über die künftige Trägerschaft getroffen werden.



Bis dahin heißt es abzuwarten, auch in Reichshof und der örtlichen Kita Emma-Schulze. In das Geschehen eingreifen kann die Gemeinde nämlich vorerst nicht. „Der Ball ist jetzt an der Kreispolitik als Jugendhilfeträger“, so Reichshofs Kämmerer Gerd Dresbach. Er hat die Hoffnung, dass der Kreis die AWO noch überzeugen kann, die Trägerschaft nicht abzugeben, noch nicht ganz aufgegeben. Hauptsache für ihn ist jedoch, dass es weitergeht, notfalls auch ohne AWO. Denn zu viele Kitas habe man in der Gemeinde nicht, jeder Platz wird benötigt. „Die Nachfrage nach Kita-Plätzen muss bedient werden, damit man in Reichshof Familie und Beruf problemlos zusammenbringen kann“, macht er deutlich, dass es für die Gemeinde auch um einen Standortfaktor geht. Verschärft wird die Situation seiner Meinung nach noch durch den Flüchtlingszuzug. „Wir brauchen jetzt eher mehr als weniger Plätze“, so Dresbach.

Mehr als seine „emotionale Beteiligung“ zum Ausdruck zu bringen, kann auch Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg momentan nicht. Dies tat er in Gesprächen mit der Leitung der Kitas Anna Zammert und Marie Schlei. Für ihn ist es nicht nur wichtig, dass es irgendwie weitergeht, sondern mit der vorhandenen Belegschaft. „Die Mitarbeiter leisten hervorragende Arbeit und zwischen ihnen, den Kindern und den Eltern ist ein gutes Vertrauensverhältnis entstanden. Das darf nicht kaputt gemacht werden“, so der Rathauschef. Die Nachricht, dass es bereits mehrere Bewerber gibt, ist auch bis nach Bergneustadt vorgedrungen. „Darum bin ich guter Hoffnung, auch wenn wir hier im Moment nur Abwarten können.“
  
Die Entscheidung, sieben Kitas abzugeben, begründet die AWO mit steigenden Personalkosten, die durch die Kindpauschalen nicht refinanziert werden können. An dieser Entscheidung hat bislang auch die Zusage des Kreises, eine Überbrückungshilfe zu zahlen, nichts geändert. Ebenfalls in finanzielle Schieflage geraten war das DRK, das ebenfalls eine finanzielle Hilfe vom Kreis erhält und bereits angekündigt hat, alle Kitas auch im nächsten Kindergartenjahr weiterzuführen.
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