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Kein Verständnis für „Fun-Schlamm-Strecke“

Leserbrief; 11. May 2016, 15:08 Uhr
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Kein Verständnis für „Fun-Schlamm-Strecke“

Leserbrief; 11. May 2016, 15:08 Uhr
Das Klimabündnis Oberberg befasst sich in einem Leserbrief kritisch mit der in Engelskirchen geplanten Offroad-Fahrzeugschulungsstrecke.
„Nun stehen schon wieder wirtschaftliche Interessen vor den Belangen des Natur- und Umweltschutzes. Anders ist der Beschluss des Engelskirchener Planungs- und Umweltausschusses zur Legalisierung der Offroad-Strecke, die das Stift Ehreshoven betreiben will, nicht zu bewerten. Auch wenn durch die nahe liegende Autobahn viel mehr Emissionen an die Umwelt abgegeben werden, so kann dies nicht eine Begründung dafür sein, die Offroad-Strecke zu genehmigen. Die Gemeinde Engelskirchen hat in der Vergangenheit bezüglich Umwelt- und Klimaschutz einiges getan. Eine Genehmigung der Offroad-Strecke steht dazu im krassen Widerspruch.

Wie will man dem Normalbürger erklären, dass jeder etwas für den Klima- und Umweltschutz tun muss, wenn die Gemeinde Engelskirchen mit einem Negativ-Beispiel voran geht. In der Vergangenheit wurde im Internet für die Offroad-Strecke intensiv geworben. Das Betreiben der Offroad-Strecke war zu diesem Zeitpunkt illegal. Zu Recht hat der Oberbergische Kreis dann auch einen Riegel davor geschoben. Falls nun die Gemeinde Engelskirchen eine „Änderung des Flächennutzungsplanes“ für Ehreshoven beschließt, so bedeutet dies nichts anderes, als im Nachhinein die Offroad-Strecke zu legalisieren. Es hat sich auch schon eine Firma im Schloss Ehreshoven angesiedelt, die alles, was zum Offroad-Fahren gehört, vermarkten möchte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Es ist ja einfach klar, dass man als Bürger, der für den Klimaschutz steht, eine
Schlamm-Fun-Strecke im Ehreshovener Privatwald nicht gutheißen kann – etwas anderes kann man ja von einem Gutmenschen nicht erwarten.

Man kann das Ganze auch ironisch betrachten und sich die positive Seite des Vorhabens anschauen: Endlich kann man einen Geländewagen dazu nutzen, wozu er gedacht ist, nämlich im Gelände zu fahren. Es ist gut, dass es ein „Fun-Schlamm-Reservat“ für solche Autos gibt, wo sie das machen, wozu sie gebaut worden sind: Trotz Unwegsamkeit zum Grillwürstchen kommen. Besser, als etwa in Wohngebieten durch den Vorgarten zu spuren, ist es eben im Privatwald das Können von PS, Drehzahl, Allrad-Antrieb und Ledersitzen zu üben. Man muss ja ein Reservat für Autos schaffen, sonst können sie ihre Bestimmung nicht leben. Muss man dann nicht auch eine Kreisbahn im Oberbergischen absperren, damit man endlich einmal ganz alleine ohne Stau immer im Kreis fahren kann, damit ein Auto das tun kann, wozu es gebaut ist, eben fahren, fahren, fahren und nicht stauen?

Klimabündnis Oberberg: Manfred Fischer, Wiehl - Ulrich Paulus, Reichshof - Matthias Weichert, Gummersbach   


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