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Kinder und Erzieher: Keine Lobby, kein Geld

bv; 25. Apr 2016, 18:24 Uhr
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Kinder und Erzieher: Keine Lobby, kein Geld

bv; 25. Apr 2016, 18:24 Uhr
Oberberg - Ein Weiterbetrieb der oberbergischen Kindertagesstätten kann nur funktionieren, wenn Mitarbeiter auf Gehalt verzichten - ein Trauerspiel im reichsten Land Europas.
Deutschland wäre so gern ein kinderfreundliches Land, würde sich am liebsten als der innovative Vorreiter präsentieren, der von der Kita bis zum Studium dafür sorgt, dass sich Eltern, Kinder und Heranwachsende wohl und optimal begleitet fühlen. Doch dem ist aus vielen unterschiedlichen Gründen nicht so. Man nehme nur das Trauerspiel um den Betrieb der Kindertagesstätten - in Oberberg wie auch im ganzen Land. Dabei geht es überhaupt nicht darum, welche Landesregierung in welcher Zusammensetzung was beschlossen hat.

Fakt ist: Im gesamten System ist zu wenig Geld. Oder man kann es auch anders sagen: An der Unterfinanzierung der Kindertagesstätten und den dramatischen Folgen für die Träger lässt sich ablesen, wie wichtig Kinderförderung in diesem Land erachtet wird. Und wenn man dann noch sieht, wie üppig immer noch in anderen Bereichen Subventionen verteilt werden, bleibt nur Wut. Offensichtlich entscheidet die Stärke der Lobby darüber, wer was bekommt - und die Lobby der Kinder ist klein.

Erzieher gehören zudem nicht gerade zu den Berufsgruppen, in denen hohe Gehälter gezahlt werden. Viele Beschäftigte arbeiten Teilzeit - oft ungewollt. Wenn die Zukunft der Kindertageseinrichtungen jetzt auch davon abhängt, dass möglichst viele der Erzieher auf Gehalt verzichten, dann ist das skandalös. Wir vertrauen Menschen unsere Kinder an, vertrauen auf ihre Fähigkeiten, auf ihre Nerven, auf ihre Bereitschaft, sich immer wieder mit neuen Situationen auseinanderzusetzen und den Kleinsten den Weg in eine solidarische Welt zu ebnen, und bezahlen sie dann grottenschlecht - wie in vielen anderen sozialen Berufen im Übrigen auch. Ist das noch normal?    

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