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Postapokalypse aus der Feder einer Gummersbacherin

lt; 26. Nov 2015, 16:45 Uhr
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Postapokalypse aus der Feder einer Gummersbacherin

lt; 26. Nov 2015, 16:45 Uhr
Gummersbach – Mit „Gegen das Zwielicht“ veröffentlicht die Gummersbacher Jungautorin Carolin Kippels am 30. November ihren zweiten Roman – Lesung am 12. Dezember.

[Bild: Marvin Kupper --- Carolin Kippels veröffentlich mit 20 Jahren ihren zweiten Roman.]

Nach ihrem Psycho-Thriller „social PsYCHo“ (2013) präsentiert die 20-jährige Psychologie-Studentin Carolin Kippels aus Gummersbach ihren zweiten Roman. „Gegen das Zwielicht“ lautet der Titel des Werks, das sie am 30. November im Ullstein-Forever-Verlag veröffentlichen wird. Die Dystopie spielt 100 Jahre nach einem alles vernichtenden Krieg. In dieser schwierigen Zeit müssen Kippels Protagonisten ihren Weg, auch zu sich selber, finden. „Im Studium haben wir uns viel mit Persönlichkeitseigenschaften auseinandergesetzt und herausgefunden, dass das Verhalten eines Menschen in Extremsituationen nicht eingeschätzt werden kann“, erzählt die junge Frau, die in Köln studiert. „Daher kam die Idee zu diesem Roman. Ich brauchte eine Umgebung, in der Menschen dramatischen Umständen und Situationen ausgesetzt sind.“


Ging es in ihrem Erstlingswerk noch um einen Psychopaten, wendet sie sich in ihrem neuen Roman nun anderen Themen zu. „Im Studium geht es immer wieder auch um kriminelle Persönlichkeiten. Da wollte ich mich im Alltag mal auf andere Bereiche konzentrieren“, erklärt Kippels. Das spiegelt sich in ihrem neuen Roman wider: Nach dem Krieg haben sich über die Zeit eine neue Zivilisation und verschiedene Lebensphilosophien gebildet. Sieben Bezirke werden von einem Regenten beherrscht, der den Menschen Sicherheit und Schutz vor Feinden bietet. Seine Untertanen leben dafür in einer strengen Klassengesellschaft. Im Fokus der Handlung steht der junge Sichem, der der untersten Schicht angehört und eine verbotene Freundschaft mit Klara, der Tochter des Regenten, eingeht. Als die unterste Schicht ausgelöscht werden soll, muss sich Sichem zwischen dem Kampf um Gerechtigkeit und seiner Aufgabe als Leibwächter der Herrscherfamilie entscheiden.



„Menschen verhalten sich in drastischen Ausnahmesituationen meistens ganz anders als sonst. Da geht die Moral schon mal unter“, erläutert Kippels die Probleme innerhalb ihres gesellschaftskritischen Romans. Allerdings habe auch die derzeitige Lage in der realen Welt sie dazu geführt, ein Buch mit solch einem prekären Hintergrund zu schreiben. Besonders die Forderung nach einem gewissen Lebensstandard, ohne die Konsequenzen dafür zu kennen oder tragen zu wollen, ärgere sie. Vor allem aber wolle sie in ihrem Buch darauf hinweisen, dass Menschen oft falsch eingeschätzt werden. „Da wird das stille Mäuschen zu einer starken Person, während der mit der großen Klappe plötzlich keinen Ton mehr von sich gibt“, lächelt Kippels.

Am 12. Dezember stellt sie ihren Roman in der Mayerschen Buchhandlung in Gummersbach vor. Im Januar folgt eine Lesung. Zunächst wird „Gegen das Zwielicht“ ausschließlich als E-Book erhältlich sein.  
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