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„50 Kilometer in maximal 50 Minuten“

fj; 25. Nov 2015, 16:20 Uhr
Bild: Fenja Jansen/Archiv --- Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero karthaus (li.) und sein Gummersbacher Amtskollege Frank Helmenstein wollen die RB 25 attraktiver machen.
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„50 Kilometer in maximal 50 Minuten“

fj; 25. Nov 2015, 16:20 Uhr
Oberberg – Die Bürgermeister Frank Helmenstein und Dr. Gero Karthaus haben sich mit konkreten Forderungen zur Attraktivierung der Zugstrecke RB 25 an die Bezirksregierung gewandt.
50 Minuten für 50 Kilometer – so lautet eine der sechs Forderungen, welche die beiden Bürgermeister Frank Helmenstein (Gummersbach) und Dr. Gero Karthaus (Engelskirchen) an die Bezirksregierung Köln gestellt haben. Das Land Nordrhein-Westfalen arbeitet derzeit an der Aufstellung eines neuen Bedarfsplans im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Bezirksregierungen forderten ihre Kommunen auf, Maßnahmen aus ihrer Region zu nennen, die bei der Bedarfsplanaufstellung berücksichtigt werden sollen. Eine Gelegenheit, die die beiden Bürgermeister nur zu gerne ergriffen.

„Neben der Autobahn ist die RB 25 zwischen Marienheide und Gummersbach die Lebensader des Oberbergischen. Wir engagieren uns gemeinsam für eine Attraktivierung dieser Strecke und haben uns dazu mit sechs konkreten Forderungen an die Bezirksregierung gewandt“, erklärte Helmenstein. All diese Maßnahmen sollen im Ergebnis kürzere Fahrzeiten möglich machen, getreu dem Motto „50 Kilometer in maximal 50 Minuten“.

Zunächst fordern die Rathauschefs die Einrichtung eines 20-Minuten-Taktes über den gesamten Tag und die gesamte Strecke im Regionalbetrieb. In den morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzenzeiten soll ein Regional-Express-Betrieb mit weniger Haltepunkten etabliert werden. Außerdem fordern sie den Bau und die Finanzierung von Parkplätzen an den Haltestellen sowie langfristig einen zweigleisigen Ausbau der Strecke sowie die Elektrifizierung der Strecke für leistungsfähige Fahrzeuge und die Entwicklung einer Antriebslösung für den Bereich des Tunnels Hoffnungsthal.



Damit diese Forderungen nicht verhallen, wollen die Bürgermeister sowohl den Landrat als auch die oberbergischen Landtagsabgeordneten um politische Unterstützung bitten. „Wenn dann auch die Stadt Köln einsieht, dass auch sie von unseren Maßnahmen profitiert, haben wir einen weiteren wichtigen Partner gefunden“, ist sich Karthaus sicher. Denn Köln kann schon heute kaum mehr ausrechend Wohnraum für all die Menschen stellen, die in der Rhein-Metropole leben wollen. Mit einer besseren Zuganbindung könnte das Oberbergische Köln hier entlasten. „Ich gehe von einem massiven Zuzug in unsere Region aus, wenn die Fahrzeit auf unter 60 Minuten verringert werden könnte. Die Lebenserhaltungskosten hier sind erschwinglich, wenn man dann auch noch schnell in die Metropolregion Köln-Bonn gelangen könnte, wäre dies eine erhebliche Standortverbesserung“, sieht Helmenstein auch die Vorteile für die eigene Region.

Und die hören hier noch längst nicht auf. Mit einer verkürzten Fahrzeit und häufigeren Abfahrzeiten würden auch Ortschaften außerhalb von Gummersbach, wie das Aggertal, als Wohnort für Studenten am Campus Gummersbach attraktiv. „Mit unseren Forderungen sehen wir uns als Vertreter der Menschen und der Wirtschaft im Oberbergischen Kreis, so Helmenstein und Karthaus. Bis Ende 2018 soll der ÖPNV-Bedarfsplan entwickelt werden. Danach wird er dem Landtag zur Abstimmung vorgelegt. Nach 2017 wird mit der konkreten Planung und Umsetzung der im ÖPNV-Bedarfsplan enthaltenen Maßnahmen begonnen. „Sicher ist ein zweigleisiger Ausbau nicht so schnell umzusetzen, wie die Einführung eines Regional-Express-Betriebes. Aber auch mit der gestaffelten Umsetzung der Forderungen kommen wir unserem Ziel näher: 50 Kilometer in maximal 50 Minuten“, so Karthaus.
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