Oberberg - Die HSG Gummersbach/Derschlag startet gegen einen schwachen Soester TV mit einem wichtigen Sieg in die Mission Klassenerhalt.

Von Peter Notbohm


HSG Gummersbach/Derschlag – Soester TV 23:18 (10:11).


[Vladislav Vesselinov organisierte die Derschlager Deckung hervorragend.]

Die Anspannung war HSG-Trainer Michiel Lochtenbergh nicht nur vor der Partie, sondern auch lange Zeit während der Begegnung auf der Bank anzusehen. Schließlich galten die Soester Gäste bereits vor dem Anpfiff als direkter Konkurrent im Abstiegskampf, so dass ein Sieg Pflicht war für die neugegründete Gummersbacher Spielgemeinschaft. Dabei lief die Premiere auf dem Epelberg alles andere wie am Schnürchen. Bei den Transfers von Albin Xhafolli aus Hildesheim sowie den beiden Niederländern Pascal Lucassen und Rudger ten Velde kam es zu Fehlern bei den Verbänden, so dass die HSG kein Risiko einging und auf die eventuell nicht spielberechtigten Neuzugänge verzichtete. Auch die Technik sollte noch nicht komplett mitspielen. Anfang der zweiten Hälfte fiel die Computeranlage des Kampfgerichts aus, so dass die gut 200 Zuschauer eine fünfminütige Extrapause spendiert bekamen. Doch diese Kinderkrankheiten waren am Ende schnell vergessen, schließlich hatte die HSG nach 60 intensiven Minuten ihren ersten Sieg eingefahren.





Dies allerdings auch gegen einen Gegner, der in dieser Form große Schwierigkeiten bekommen wird, die Klasse zu halten. Beide Teams starteten mehr als nervös und überhäuften sich zunächst mit Fehlern. HSG-Kreisläufer Vladislav Vesseliniov erlöste die Zuschauer erst nach sechs Minuten mit dem 1:0. In der Folge präsentierten sich die Gastgeber gerade in der Defensive mit ihrer 3:2:1-Deckung und einem zunächst gut aufgelegten Tom Landgraf im Gehäuse äußerst stark und kauften dem unbeweglichen und körperlich schwachen Gästerückraum immer wieder den Schneid ab. Doch nach dem 6:3 (17.) verpasste es das Lochtenbergh-Team weiter Boden gut zu machen. Soest konterte nach einer Auszeit mit vier Treffern zum 6:7 (21.) und gab diesen Vorsprung bis zur Pause auch nicht mehr her.


[Michiel Lochtenbergh merkte man die Anspannung zum Saisonauftakt an - Tom Landgraf entschärfte in der Anfangsphase einige wichtige Bälle.]

In der Kabine fanden die Hausherren aber wieder zur Besinnung. Zwar legte Julian Vukoja noch zum 10:12 vor, danach bissen sich die Gäste aber erneut die Zähne an der Derschlager Defensive aus. Beim 16:12 (40.) durch Alexandre Brüning war eine erste Vorentscheidung gefallen. Über 19:15 (50.) machte sich auch die Verletzung von Lukas Bader nicht bemerkbar. Spätestens nach einer spektakulären Doppelparade von Max Hamers (53.) war der Wille der Gäste auch gebrochen. „Wer nur sieben Tore in einer Hälfte wirft, kann kein Spiel gewinnen“, kommentierte STV-Trainer Dirk Lohse die Niederlage seines Team nach dem Abpfiff der souveränen Schiedsrichter. Der krankheitsbedingte Ausfall ihres Spielmachers sei nicht zu kompensieren gewesen, zumal in der Schlussphase die Kräfte nachgelassen hätten. Lochtenbergh war hingegen glücklich über die ersten Zähler. „Im Angriff haben wir zwar nicht so gut agiert, dafür aber in der Defensive sehr gut gestanden. Mit den zwei Punkten können wir sehr gut leben, auch wenn wir heute eigentlich die 30 Tore hätten knacken müssen. Die Jungs haben bis zur letzten Sekunde für einander gekämpft“, sprach der Coach von einer geschlossenen Mannschaftsleistung.


HSG Gummersbach/Derschlag: Marko Curcic (5), Alexandre Brüning (5/2), Vladislav Vesselinov, Alexander Arnold, Lukas Bader (je 3), Philipp Pfeil (2/1), Sebastian Schoeneseiffen, Armand Civil (je 1).


Soester TV: Kevin Bekel (5), Alexander Brauckmann (4), Anton Schönle (3), Robin Bekel (2), Max Lör (2/1), Finn Voss-Fels, Julian Vukoja, (je 1).


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