Bild: privat --- Das rote T-Shirt steht symbolisch für die Arbeitsrechtsverletzungen in der Textilindustrie.
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Tatorte erregten Aufmerksamkeit
Gummersbach Die Mitglieder des Weltladens für fairen Handel in Gummersbach informierten am vergangenen Samstag mithilfe von Tatorten in der Fußgängerzone über Menschenrechtsverletzungen.
Warum liegen hier Bananen auf der Erde? Und auch noch ein Handy?, fragten Passanten verwundert in der Gummersbacher Fußgängerzone. Sie standen vor drei mit Flatterbändern abgesteckten Tatorten. Hier sind Menschenrechte verletzt worden, erklärte Hanne Gutermuth vom Weltladen für fairen Handel. Auch das rote T-Shirt symbolisierte die häufigen Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen in der Textilindustrie in den Entwicklungsländern. Dass schon siebenjährige Kinder in den Koltan-Minen im Kongo dafür eingesetzt werden, ist ein schlimmes Beispiel für die Missachtung von Menschenrechten, ohne dass man es dem Endprodukt, wie zum Beispiel einem Handy ansieht.Ziel dieser auffälligen, deutschlandweiten Aktion am Weltladentag war es, mit den Passanten über die verschachtelten, globalen Produktions-und Lieferketten und das dabei fehlende Verantwortungsbewusstsein ins Gespräch zu kommen. Vielfach würden menschenrechtliche Sorgfaltspflichten von Unternehmen gemäß den UN-Leitlinien (United Nations, Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte) durch stillschweigende Duldung übergangen.
Deshalb sammeln die Mitarbeiterinnen des Weltladens Unterschriften, die die Bundesregierung dazu auffordern, eine solche Sorgfaltspflicht für deutsche Unternehmen gesetzlich zu regeln. Listen liegen in den Weltläden in Derschlag und Gummersbach bis zum 1. Oktober aus. Diese werden dann von der Arbeitsgruppe des Weltladen-Dachverbands im Bundestag übergeben. Dies ist ein Beitrag unserer politischen Bildungsarbeit in den Weltläden und wir sind sicher, dass tausende Unterschriften aus dem gesamten Bundesgebiet etwas bewirken werden., so Ingrid Dreher, erste Vorsitzende des Weltladens.