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Der Traum platzte acht Sekunden vor Schluss

uk; 25. Apr 2015, 20:34 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Die Enttäuschung war dem VfL-Nachwuchs ins Gesicht geschrieben, die sich hier bei ihren Fans bedanken.
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Der Traum platzte acht Sekunden vor Schluss

uk; 25. Apr 2015, 20:34 Uhr
Gummersbach - Der 23:21 (10:12) Sieg reichte der VfL-C-Jugend nicht im Halbfinale der Westdeutschen Meisterschaft - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum', AggerEnergie und die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

Die C-Jugend des VfL Gummersbach hat das Finale um die Westdeutsche Meisterschaft hauchdünn verpasst. Nach dem 22:25 in der ersten Partie besiegten die Gummersbacher die Wölfe Niederrhein im Halbfinalrückspiel zwar im 23:21, doch das war in der Endabrechnung ein Treffer zu  wenig, um das Finalticket zu buchen.

VfL Gummersbach - Wölfe Niederrrhein 23:21 (10:12).

Der grausame  K.o. ereignete sich schlappe acht Sekunden vor der Schluss-Sirene. Gäste-Linksaußen Philip Bruns springt in den Kreis und lässt Gummersbachs starkem Keeper Joonas Klama mit einem platzierten Wurf keine Abwehrchance. Wimpernschläge später sinkt alles, was mit dem VfL Gummersbach zu tun hat, zu Boden oder schlägt die Hände vor das Gesicht.


[Zwischen Freude und Enttäuschung lagen nur Sekunden.]

Auf den Rängen der SCHWALBE arena sorgt dieser eine, dieser alles entscheidende Treffer zum 21:23 aus Sicht der Gäste für mindestens genauso große, kollektive Depression wie auf dem Parkett. Dort, wo kurz zuvor noch enthusiastischer Jubel dominierte, herrscht nun die totale Eiszeit.

Nach der 22:25-Niederlage im Hinspiel benötigten die Blau-Weißen in heimischer Halle einen Sieg mit drei Toren Unterschied bei weniger als 22 Gegentreffer der Gäste, um ins Finale um die Westdeutsche Handballmeisterschaft der C-Jugend einzuziehen. Und 43 Sekunden vor Ultimo schienen die VfL-Youngster tatsächlich am Ziel ihrer Träume angekommen zu sein. Da hatte Pierre Busch mit seinem Tor exakt jenen Drei-Tore-Vorsprung (23:20) herausgeworfen, den die Gummersbacher Talente zum Gesamtsieg über die Wölfe gebraucht hätten. Im Falle einer Torgleichheit hätten nämlich die mehr erzielten Auswärtstore zu Gunsten der Jungs von Gummersbachs Trainer Jörg Lützelberger entschieden. 

Dass die Partie einen solch dramatischen Schlussakkord erleben würde, war zunächst nicht einmal im Entferntesten abzusehen. Für die zahlreichen technischen Fehler und Fahrkarten der Gummersbacher bedankten sich die Gäste in der Anfangsphase nämlich mit 
gelungenen Gegenstößen, sodass die Gäste nach einer knappen Viertelstunde schon mit 1:7 in der Vorhand war. Als Lützelberger dann aber eine Auszeit nahm und die Deckung umstellte, fanden die zuvor konfusen Nachwuchs-VfL'er plötzlich ins Spiel und starteten eine furiose Aufholjagd.


Bis zur Pause verkürzte man auf 10:12 und beim 14:14 (30.) hatte Maurice Meyer erstmalig den Ausgleich geschafft. Von nun legte Gummersbach meistens einen Treffer vor, den die Löwen aber postwendend konterten.

[Bis kurz vor Schluss träumte der VfL vom Endspiel um die Westdeutsche Meisterschaft.]

Beim 20:18 nahm der blau-weiße Traum fünf Minuten vor Schluss dennoch  konkrete Konturen an und war dann sogar Realität. Eine kurze freilich, denn die Wölfe bissen
noch einmal zu. Lützelberger mochte allerdings rein gar nicht mit den Seinen hadern. "Natürlich sitzt die Mannschaft tief enttäuscht in der Kabine und mir geht es nicht anders. Kompliment aber an die Jungs, wie sie sich aus einer aussichtslosen Lage noch einmal zurückgekämpft haben."

VfL: Pierre Busch, Fynn Gonschor, Tom Kiesler  (je 5), Maurice Meyer, Simon Dax, Joshua Knipp, Niklas Klama (je 2) 


  
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