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Strombach blamiert sich in Nümbrecht

pn; 19. Dec 2014, 11:30 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Nümbrechts Janik Lang warf gegen den Oberligisten Strombach in der Verlängerung den entscheidenden Treffer.
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Strombach blamiert sich in Nümbrecht

pn; 19. Dec 2014, 11:30 Uhr
Oberberg - SSV-Reserve besiegt den Oberligisten nach Verlängerung - Bergneustadt hat Nümbrecht I am Rande der Niederlage - TuS konzentriert sich wieder auf den Handball und hat gegen muntere Oberwiehler kaum Probleme (AKTUALISIERT).


Zunft-Kölsch-Pokal (Viertelfinale)

TV Bergneustadt – SSV Nümbrecht 22:23 (12:11).


Einen intensiven und spannenden Pokalabend erlebten die zahlreichen Zuschauer auf dem Bergneustädter Bursten. „Meine Mannschaft ist letztlich leider nicht für ihren aufopferungsvollen Kampf belohnt worden“, war TVB-Coach Ralph Weinheimer zwar enttäuscht, ob des Viertelfinalaus, aber auch stolz auf das Spiel seines Teams. SSV-Trainer Mario Jatzke haderte hingegen mit der Einstellung seiner Truppe: „Es ist das eingetreten, was ich befürchtet habe. Wir haben das Spiel zu leicht genommen und uns das Leben selbst schwer gemacht, indem wir Bergneustadt ins Spiel kommen lassen haben.“ Alleine im ersten Durchgang ließen die Gäste elf Großchancen fahrlässig liegen, so dass der TVB zur Pause knapp führte.


Auch nach dem Seitenwechsel blieb es spannend. Zünglein an der Waage wurden schließlich die Schiedsrichter, mit denen die Gastgeber nachher mehr als haderten. „Unsere Zeitstrafen konnte man durchaus geben, aber auf der anderen Seite wurden gleiche Aktionen nicht gleich bestraft“, schimpfte Weinheimer auf das ständige Unterzahlspiel in der Schlussphase. Allerdings müsse sich sein Team auch an die eigene Nase fassen. In der entscheidenden Phase habe man unnötige Fehler gemacht, die der SSV gnadenlos mit Gegenstößen bestrafte. Nümbrecht setzte sich zwischenzeitlich auf vier Treffer ab und rettete den Sieg schließlich über die Zeit. Der 22:23-Anschlusstreffer fiel erst drei Sekunden vor dem Ende.


Bergneustadt: Timo Bay (6/2), Mathias Kakuschki (5/1), Thomas Voss, Thorben Schneider, Marcel Neese (je 3), Stephan Kakuschki, Holger Magdzack (je 1).


Nümbrecht: Stefan Ufer (10), Mario Weissner (6), Björn Lefherz, Harry Roth (je 3), Ilja Schattner (1).




SSV Nümbrecht II – TV Strombach 33:32 n.V. (30:30 – 17:12).


„Ich hätte aus Compliance-Gründen ohnehin nicht ins Brauhaus gedurft“, versuchte TVS-Trainer Maik Thiele die Pokalblamage seiner Mannschaft noch mit Galgenhumor zu nehmen. Letztlich ließ er aber kein gutes Haar am Auftritt des Oberligisten: „Das war eine Frechheit zum Jahresende.“ Ohne jede Einstellung präsentierten sich die Strombacher, die ohne Mittelmann und die beiden Torhüter Marek Worbel und Adam Turowski antraten, bei einer aufopferungsvoll kämpfen Nümbrechter Reserve. „Wir wollten die Partie ja eigentlich absagen. Nachdem ich aber gesehen , mit welcher Körpersprache sich der TVS hier warm gemacht hat, habe ich meine Jungs auf den Sieg heiß gemacht“, ließ Christian Mertens, der den verhinderten Patrick Seebaum vertrat, sein ohnehin dezimiertes Team fast 70 Minuten durchspielen.


Wie schon beim kleinen Südkreisderby waren es Janik Lang und Marcel Samel, die die Akzente setzten. Nümbrecht führte durchgängig bis zum 30:27 (58.). Durch eine offene Manndeckung konnte sich der Oberligist aber zwei Sekunden vor dem Abpfiff doch noch in die Verlängerung retten und ging beim 31:32 sogar erstmals in Führung. Der SSV kippte die Partie mit einem Kraftakt aber ebenfalls und wurde Sekunden vor dem Ende durch den Treffer von Janik Lang belohnt. „Wenn man ohne Abwehr und Einstellung spielt, hat man keine Chance“, hatte Thiele lediglich für die Offensivleistung von Dominik Heimes lobende Worte übrig. Mertens freute sich dagegen bereits auf das Nümbrechter Vereinsduell im Halbfinale im kommenden Jahr.



TuS Derschlag – CVJM Oberwiehl 35:28 (17:13).


Kein Pokalspiel wie jedes andere war für den TuS Derschlag das Duell mit dem Verbandsligisten aus Oberwiehl. „Aufgrund der vielen Schlagzeilen der letzten Tage war das nicht einfach für die Jungs, die noch recht jung sind und so etwas noch nicht erlebt haben“, ordnete Derschlags neuer Trainer Michiel Lochtenbergh die Partie ein. Umso erfreulicher sei jedoch die Reaktion der Mannschaft gewesen. Bereits am Montag habe das Team beteuert, unbeirrt weitermachen zu wollen und nach dem laut ausgefallenen Abgang von Caslav Dincic den Handball wieder in den Vordergrund stellen zu wollen. Und das tat sie gegen den CVJM auch. Aber auch für die Gäste war das Spiel eine Charakterfrage, nachdem man sich am Wochenende in Aachen noch vorführen ließ. „Es war ein guter Jahresausklang“, urteilte CVJM-Coach Holger Faulenbach letztlich.


[Der neue TuS-Trainer Michiel Lochtenbergh will sich zunächst auf seine Bankaufgaben konzentrieren und die Mannschaft in den Vordergrund stellen. Nur im Notfall will er nach dem Auskurieren seiner Verletzung noch einmal ins Spielgeschehen eingreifen.]


Denn ohne Auswechselspieler verkaufte sich seine Mannschaft gegen ebenfalls dezimierte Derschlager recht teuer. In einer fairen Partie, in der vor allem die Angriffsreihen dominierten, fielen zahlreiche schöne Tore. Oberwiehl blieb dabei lange Zeit in Schlagdistanz, musste den TuS zur Pause aber auf vier Treffer davonziehen lassen. Auch nach dem Seitenwechsel pendelte der Vorsprung lange in diesem Bereich, ehe die Südkreisler zehn Minuten vor dem Ende plötzlich auf zwei Tore verkürzten. Damit waren die Kraftreserven des CVJM allerdings erschöpft, Derschlag schaltete noch einmal einen Gang hoch und fuhr letztlich einen standesgemäßen und nie gefährdeten Sieg ein.


Oberwiehl: Jan Jäckel (13/3), Christopher Suhr (8), Dominik Krieg (3), Marco Dabringhausen, Jens Frey (je 2).

Derschlag: Alexandre Brüning (9/1), Marko Curcic, Mathis Pötzsch (je 6), Gregor Pohl (4/1), Jacques Martel, Vladislav Vesselinov (je 4), Fynn Meyer, Lukas Flick (je 1).
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