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Ein Trainer und sein schäbiges Verhalten

bv; 17. Dec 2014, 16:01 Uhr
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Ein Trainer und sein schäbiges Verhalten

bv; 17. Dec 2014, 16:01 Uhr
Gummersbach - Der Abgang von Caslav Dincic beim Handball-Oberligisten TuS Derschlag war stillos.
Von Bernd Vorländer

Dass der TuS Derschlag das Kapitel Caslav Dincic schnell geschlossen hat und auch beim Thema Schiedsrichter-Schelte zurückgerudert ist, war sicherlich sinnvoll. Allzu klein war die Münze, auf die sich der frühere Coach und sein Verein zunächst zurückgezogen hatten, indem sie eine Verschwörung der Unparteiischen gegen die eigene Oberligamannschaft witterten. So etwas ist natürlich völliger Unsinn und zumindest sehr fragwürdig, wenn man solche Behauptungen in die Welt setzt, ohne Beweise vorzulegen. Die gibt es natürlich nicht. Insofern bleibt die banalste aller Erklärungen: Emotion. Die ist aber immer ein schlechter Ratgeber. Schließlich gibt es Gute und Schlechte - Spieler, Schiedsrichter und Trainer.

Apropos Trainer - mag Caslav Dincic früher auch als Spieler und Trainer erfolgreich gewesen sein, über seine charakterlichen Qualitäten sagt dies eben noch nichts aus. Wie er die Schiedsrichter-Kritik nutzte, um sich in Derschlag abzusetzen und wenige Tage später in der lukrativeren Frauen-Bundesliga zu unterschreiben, war ein schäbiges Verhalten. Schon in der Vergangenheit war seine Darstellung auf der Trainerbank im Umgang mit den eigenen Spielern mehr als fragwürdig. Und der Groll gegen vermeintlich wenig profihafte Strukturen beim Oberligisten ist auch an den Haaren herbeigezogen. Dincic wusste genau, dass er einen Viert- und eben keinen Erstligisten trainierte, der ihn freilich als "Fulltime-Trainer" profimäßig entlohnte. Der TuS Derschlag sollte mit Michiel Lochtenbergh schnell wieder Ruhe in sein Team bekommen. Schließlich kann man immer noch aus eigener Kraft die Meisterschaft erreichen.    
  
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