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Sparkasse widmet sich dem Mauerfall

js; 4. Nov 2014, 21:46 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Zur Ausstellungseröffnung konnten die Beteiligten von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt und die Ideengeber des christlichen Initiatorenkreises interessierte Gäste begrüßen.
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Sparkasse widmet sich dem Mauerfall

js; 4. Nov 2014, 21:46 Uhr
Bergneustadt – In der Bergneustädter Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle wurde heute Abend eine Ausstellung zum Mauerfall vor 25 Jahren eröffnet – Die 20 Plakate mit zahlreichen Hintergrundinformationen können bis zum 14. November kostenlos angesehen werden.
Die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt hatte heute zu einem besonderen Empfang in die Bergneustädter Hauptgeschäftsstelle geladen. Am Abend eröffnete man eine Ausstellung, die sich in Text und Bild, mit dem Mauerfall vor 25 Jahren beschäftigt. 20 Plakate mit zahlreichen Abbildungen und Hintergrundinformationen geben Einblick in die Zeit vor, während und nach dem Mauerbau.


[Frank Grebe begrüßte die Gäste.]


„Es war ein Ereignis, das Deutschland und Europa für immer verändert hat“, stellte Oberbergs Sparkassenchef Frank Grebe in seiner Begrüßungsrede fest. Er selbst fühle sich durch den Mauerfall am 9. November 1989 immer an seine 16 und 19 Jahre alten Töchter erinnert. „Die beiden können in einem vereinten Deutschland aufwachsen“, so Grebe, der erklärte, dass es für ihn in seiner Jugend immer selbstverständlich gewesen sei, in einem geteilten Deutschland zu leben. Diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei, die Sparkasse möchte dennoch auf das Thema aufmerksam machen. „Wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, was in der Zeit vor dem Mauerfall geschah“, sagte Grebe.


Nach den Begrüßungsworten trat Eröffnungsredner Michael Kalisch ans Podium. Er gehört als Pfarrer der Evangelischen Kirche Wiedenest zu den Impulsgebern für die Ausstellung. Die evangelischen Allianz Bergneustadt und verschiedene Freikirchen und Kirchen erinnern am 9. November mit einem ökumenischen Gottesdienst an den Mauerfall (OA berichtete). Gemeinsam sind sie auf die Sparkasse zugegangen, um eine passende Ausstellung umzusetzen. Kalisch freute sich heute über den gefunden Rahmen, der einem breitem Publikum Zugang gewährt.


[Pfarrer Michael Kalisch sprach die Eröffnungsrede.]


In seiner Rede zeichnete Kalisch die Geschichte des Mauerfalls nach. Besonders am Herzen lag ihm die friedliche Revolution, die das Ende der DDR besiegelte. „Die Friedensgebete waren ein magnetischer Anziehungspunkt für Menschen mit dem Wunsch nach Frieden und Veränderung“, so der Pfarrer, über die Zusammenkünfte an der Leipziger Nikolaikirche. Seien es bei der ersten Veranstaltung im November 1982 noch 700 Betende gewesen, hätten sich am 9. November 1989, zwei Tage nach den Ausschreitungen am 40. Jahrestag der DDR, rund 70.000 Menschen zusammengefunden.

Damals sei ein Plakat mit den Aufschrift „Leute, keine sinnlose Gewalt, reißt euch zusammen“ an der Nikolaikirche gehisst worden. Diesen Leitspruch bezog Kalisch auf aktuellle eruopäische und weltweite Konflikte und plädierte für eine friedliche Lösung. „Man sollte nicht mit Aggressionen und Gewalt reagieren. Mit einer Kerze in der Hand kann man nicht die Faust ballen“, so seine abschließenden Worte. Mit einem Teelicht in der eigenen Hand erinnerte er erneut an die friedlichen Demonstrationen in Leipzig, bei denen das Aufstellen von Kerzen als stummer Protest galt.




Nach den einführenden Worten flanierten die Gäste durch die kleine, aber dennoch informative Ausstellung. Hier und da hielt man an, um genauer nachzulesen und sich mit dem Nebenmann über die damaligen Ereignisse, neu gewonnene Informationen oder die eigenen Erfahrungen auszutauschen. Schon vor der offiziellen Eröffnung und nach dem Aufbau der Stellwände konnte Geschäftsstellenleiter Joachim Lüllau neugierige Sparkassenkunden beim Rundgang beobachten. Viele seien andächtig stehen geblieben. Interesse vonseiten der Schulen sei ebenfalls bekundet worden. Zwei Schulklassen hätten sich bereits für einen Besuch angemeldet. Gerne würde man seine Räumlichkeiten nach dem Ausstellungsbesuch für den Politikunterricht zur Verfügung stellen, so Lüllau, der auf weitere Anfragen hofft.


Die Ausstellung in der Bergneustädter Sparkassen-Hauptgeschäftsstelle erfolgt in Zusammenarbeit mit der „Bundesstiftung Aufarbeitung“ und kann noch bis zum 14. November kostenlos besucht werden.
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