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Aggerstrand: Ein Ort für alle Generationen

Red; 24. Oct 2014, 13:24 Uhr
Bild: privat --- Wo vorher das alte Schwimmbecken des Ründerother Freibads verfiel, liegt heute eine malerische Badebucht.
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Aggerstrand: Ein Ort für alle Generationen

Red; 24. Oct 2014, 13:24 Uhr
Engelskirchen – Vor über einem Jahr wurde das Projekt Aggerstrand von der Gemeinde, dem Kreis und der AWO realisiert – Seitdem entwickelt sich der Mehrgenerationenpark und bietet verschiedenen Institutionen eine Heimat.
„An warmen Sommertagen planschen die Kinder in der Agger, die Mütter sitzen am Ufer und plaudern, die Jugendlichen spielen Basketball – das ist schon eine tolle Stimmung hier“, schwärmt Konrad Schneider, einer der Nachbarn am Aggerstrand. Er und der Nachbar Rainer Schmidt haben sich früher übers Kinderlachen im benachbarten Freibad gefreut. Als das dann vor 14 Jahren aus Kostengründen geschlossen werden musste, „hat uns schon das Herz geblutet“, erzählt Schneider. Umso froher seien er und Schmidt, dass sich an dessen Stelle der Mehrgenerationenpark mit dem Aggerstrand etabliert habe. Deshalb ist es für die beiden auch Ehrensache, von Freitag bis Sonntag „Schließdienst“ auf dem Gelände zu machen.

Genutzt wird das Areal von der AWO mit ihrem Naturkindergarten und den „Sonnenwichteln“, einem Ableger des Anonie-Pfülf-Familienzentrums. Die Sonnenwichtel verbringen viele Tage im Grünen. Ist das Wetter mal zu schlecht, gehen sie vorn neben dem Eingang in ihr festes Haus.

Die Jugendlichen finden gegenüber ihr Refugium. Den Betrieb des AWO-Jugendzentrums baut seit einem Jahr die Sozialpädagogin Carmen Barger auf. Seit dem 1. Juli steht ihr Dirk Sagowsky zur Seite. Der 52-jährige Sozialpädagoge will eine oder mehrere Bands auf die Beine stellen. Dabei können die Jugendlichen von seiner Erfahrung profitieren. Denn Sagowsky hob vor 20 Jahren das erste „Kinderrock-Festival“ im Kölner Jugendpark unter der Zoobrücke aus der Taufe. Er und Carmen Barger investieren viel Energie und viele Ideen ins Jugendzentrum, dabei versuchen sie, generationsübergreifende Initiativen voranzutreiben. Das können Singgruppen sein, Literatur- oder Geschichtszirkel.


Ein Projekt, das seit mehr als einem halben Jahr generationenübergreifend läuft, ist das „Repair-Café“ an jedem letzten Sonntag im Monat. Die Bürgerinitiative „Weitblick“ hat es aus der Taufe gehoben und betreibt es. Jung und Alt bringt ins Jugendzentrum, was repariert werden soll: Elektrogeräte ebenso wie Textilien, die kaputt sind oder geändert werden sollen. Da lässt sich der junge Biker vom alten Schrauber technisch auf die Sprünge helfen.

Rückenwind erhält der Mehrgenerationenpark mit Naturkindergarten, Jugendzentrum und Aggerstrand auch von den örtlichen Vereinen. Sie stiften gern den Erlös ihrer Feste für das Vorzeigeprojekt in ihrer Heimatgemeinde. So unter anderem die Hofgemeinschaft Stiefelhagen, die 1.100 € von ihrer 600-Jahr-Feier für einen Grillhütte spendete oder die Ründerother Schützen, die 400 € vom Pokalschießen gaben, oder der Gemeinnützige Verein Wiehlmünden, der ebenfalls 400 € fürs Jugendzentrum locker machte. Auch Private haben finanzielle Unterstützung geleistet wie ein Goldhochzeitspaar aus Ründeroth, das auf Geschenke verzichtet hatte.
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