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Mit sauberen Händen gegen Krankenhauskeime

db; 22. Oct 2014, 00:44 Uhr
Bild: Daniel Beer --- So geht’s richtig: Pflegekraft Ricarda Hoffmann zeigt die korrekte Hand-Desinfektion.
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Mit sauberen Händen gegen Krankenhauskeime

db; 22. Oct 2014, 00:44 Uhr
Engelskirchen - Am „Tag der Hände“ im St. Josef-Krankenhaus wurden Patienten, Besucher und Personal auf die Wichtigkeit der gründlichen Hand-Desinfektion aufmerksam gemacht.
Mit dem rechten Ellenbogen den Spender herunterdrücken. Mit der linken Hand das Desinfektionsmittel aufnehmen und anschließend mit beiden Händen ordentlich verreiben. Und nicht die Fingerzwischenräume, Fingerkuppen und den Unterarm vergessen. Für Pflegekraft Ricarda Hoffmann wie für alle ihre Kollegen eine Standardprozedur, die Hunderte Male am Tag durchgeführt wird. Durchschnittlich 32 Mal pro Patient müssen sich Ärzte und Pflegepersonal die Hände desinfizieren.



Krankenhäuser kämpfen mit solchen Maßnahmen schon seit Jahren gegen die Multiresistenten Keime, umgangssprachlich auch Krankenhauskeime genannt. Diese können eine große Gefahr für die Patienten sein. Mit der Aktion „Tag der Hände“ machten die Katholische Kliniken Oberberg in ihren Häusern in Lindlar und Engelskirchen gestern wieder auf die Wichtigkeit der Hand-Desinfektion aufmerksam. Nicht nur Ärzte und Pflegepersonal, sondern auch die Besucher sollten sich regelmäßig die Hände desinfizieren. Spender befinden sich in den öffentlichen Bereichen, auf den Gängen, in den Zimmern, quasi fast in jedem Raum.

Chefarzt Dr. Ferdinand Schulte berichtete, dass die Maßnahmen fruchten: „Der Verbrauch an Desinfektionsmittel ist angestiegen.“ Und auch die Zahlen seien gut. Von den 168 MRSA-Fällen (Multiresistenter Staphylokokkus aureus), die im Krankenhaus Engelskirchen vergangenes Jahr festgestellt wurden, sind fast 98 Prozent von außerhalb mitgebracht worden. Im Krankenhaus entstehen also nur wenige Fälle. Schulte: „Wir wollen uns aber trotzdem ständig verbessern.“ Deshalb informierten heute wieder die Hygienefachkräfte Sandra Jaster und Hans-Peter Heisterbach (er ist gerade in der Weiterbildung) über den richtigen Umgang mit dem Desinfektionsmittel.

Darüber hinaus werden Risikopatienten, beispielsweise Menschen, die in Pflegeheimen wohnen, automatisch besonders unter die Lupe genommen. In der Geriatrie wird bei jedem Patienten ein Abstrich gemacht. Das Krankenhaus steht auch im Kontakt mit dem Kreisgesundheitsamt und meldet alle Fälle von Multiresistenten Keimen. Für seine Bemühungen wurde das Krankenhaus bereits mit dem Qualitätssiegel MRSA des Netzwerks MRE (Multiresistente Erreger) ausgezeichnet.
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