Bilder: Vera Marzinski --- Ziel des 'Bürgerforums' ist es, aus den 12 Bürgervorschlägen ein Bürgerprogramm zu erstellen. Rege Beteiligung bei der Auftaktveranstaltung.
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Zukunftsgestaltung mit Bürgerforum
Wiehl - Bei der Auftaktveranstaltung zum Bürgerforum in der Wiehltalhalle kristallisierte sich eine 'Top 3' von Vorschlägen aus der Bevölkerung heraus - Nun geht es online weiter.
Wiehl durchlebte bereits infrastrukturell schwierige Situationen, nun möchte die Stadt mit dem Bürgerforum eine Zukunftsperspektive bieten, so Bürgermeister Werner Becker-Blonigen bei der Auftaktveranstaltung zum Bürgerforum in der Wiehltalhalle. Dies könnten Rat und Verwaltung nicht alleine bewerkstelligen, deshalb sei die aktive Beteiligung der Bürger notwendig. Wiehl muss sich immer wieder neu finden, betonte er. Moderator Andreas Kleinsteuber von "IKU_Die Dialoggestalter" erläuterte den Ablauf und die Phasen des Bürgerforums. Am Ende des Prozesses sollen für die vier Felder Arbeiten und Wohnen, Bildung und Betreuung, Sicherung sozialer Strukturen, Freizeit und öffentlicher Raum - jeweils eine Ideengrundlage geschaffen werden, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden kann. Sie schreiben das Bürgerprogramm, niemand anders, erklärte Kleinsteuber.Michael Schell, Erster Beigeordneter der Stadt Wiehl, erklärte, dass er unter anderem für "Wiehl 2030 zuständig sei. Für diesen Horizont müsse sich die Stadt Wiehl neu ausrichten. An vielen Stellen sei dies erforderlich und dafür das Bürgerforum ein guter Eckpunkt. Bereits zwei Workshops hat die Stadt Wiehl durchgeführt und sich für die Teilnahme am Projekt Bürgerforum der Bertelsmann-Stiftung beworben. Inhaltlich hält sich Rat und Verwaltung komplett raus, so Schell. Die Bertelsmann-Stiftung, die das Ganze in fünf Städten initiiert bereits 2011 fand ein ähnlich konzipiertes Bürgerforum in 25 Städten statt - hat Wiehl ausgesucht. Fast gleichzeitig mit Wiehl sind 2014 Karlsruhe, Oldenburg, Marburg und Remseck am Neckar (hier nur Ortsteil Hochdorf) beteiligt. Die großen Städte haben wesentlich weniger Beteiligung als Wiehl. Hier meldeten sich 160 Einwohner an.
[Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen betonte: "Wiehl muss sich immer wieder neu finden.]
Eine optimale Mischung aus verschiedenen Altersgruppen hatte sich in Wiehl zusammengefunden. Ein Stück Demokratie praktizierte man pro Tisch es musste jeweils ein Vorschlag ausgearbeitet werden, auf den man sich geeinigt hatte. Abstimmungen gab es zwischendurch an den Pinnwänden. Aufgrund der Vielfalt der Themen konnten die Mitwirkenden zu Experten werden. "Ein spannender und anstrengender Tag sagte Barbara Wiwianka aus der Wiehler Innenstadt, die zur Teilnahme zudem auch noch die Tischvertreterrolle übernommen hatte. Schwierig sei, sich bei der großen Auswahl auf drei konkrete Themen festzulegen, betonte sie.
[Intensive Diskussionen fanden bei der Auftaktveranstaltung zum "Bürgerforum" in Wiehl an den einzelnen Tischen statt.]
Im Feld Bildung und Betreuung wurde ein Haus des Ehrenamtes, eine Interessenbörse sowie Miteinander leben, wodurch die Vernetzung vorangetrieben werden soll, festgelegt. Begegnung für Jung und Alt ist einer der Themenvorschläge im Feld Freizeit und Öffentlicher Raum. Außerdem Flexibilität und Jugend und Alte gehören zusammen. Im Feld Sicherung sozialer Strukturen konnten die Top drei Integration, "Aktives Leben braucht Mobilität und Einkaufen von zu Hause herausgearbeitet werden. Außerdem Koordination und Sicherung des Ehrenamtes. Attraktives Wohnen für alle Generationen fällt in das Feld Arbeiten und Wohnen. Hier sind weitere Themen Pilotprojekt Ansiedlung junger Menschen und Mehrgenerationenkonzept sowie Lebensqualität incl. Schaffung und Erhaltung zeitgemäßer Arbeitsplätze.
Auf der Onlineplattform www.wiehl.buergerforum2014.de geht es jetzt weiter. Die stellte Volker Vorwerk (buergerwissen) vor nachdem sich für jedes Feld Onlineredakteure gemeldet hatten. Bis zum 25. Oktober 2014 können alle Wiehler Bürger ab 16 Jahre online Ideen für Wiehl mitentwickeln. Die Politik prüft anschließend die Umsetzung.