Gummersbach - Eine dichte Rauchwolke stand gestern Abend über Herreshagen, weil ein großer Berg aus Haus- und Gewerbemüll in einer Halle bei Remondis brannte - Nach vier Stunden war der Brand gelöscht - 100.000 € Schaden (AKTUALISIERT).

Von Nils Hühn

Zahlreiche Feuerwehren der Stadt Gummersbach wurden gestern Abend gegen 20:30 Uhr zu einer unklaren Rauchentwicklung aus einer Abfallentsorgungshalle nach Herreshagen alarmiert. Da sich die Notrufe allerdings häuften, ließ die Leitstelle noch auf der Anfahrt der ersten Kräfte Großalarm auslösen. Pechschwarzer Rauch quoll aus der Halle 2 des Abfallentsorgers Remondis. Auch aus großer Entfernung war die Rauchsäule gut sichtbar. Der Qualm zog Richtung Südosten (Innenstadt, Becke, Reininghausen und Bernberg) ab. In der 50 Meter x 50 Meter großen Halle brannte ein mindestens 10x15x4 Meter großer Müllberg in einer Abfallbox lichterloh.

Um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen, wurden große Mengen an Löschschaum benötigt. Erste Maßnahmen beschränkten sich auf eine Verhinderung der Ausdehnung des Brandes mit einem massiven Löschangriff, teilte die Einsatzleitung heute mit. Nach dem Öffnen eines Hallentores wurde der Abfall mittels Radlader und Bagger aus der Halle geschafft, in Container verladen und das Brandgut abgelöscht. Nach Entfernen des Abfalls aus der Box wurde zwischen einer Prallwand und einer Brandwand ein weiterer Brandherd festgestellt und mit Schaum abgelöscht.  

Vor Ort waren die Einheiten Gummeroth, Hülsenbusch, Gelpetal, Strombach/Lobscheid, Windhagen, Gummersbach, der Einsatzleitwagen der Einheit Niederseßmar, sowie die hauptamtliche Feuerwache. Zur überörtlichen Unterstützung wurde die Feuerwehr Bergneustadt mit einem Logistikfahrzeug alarmiert. Die Feuerwehr wurde durch die Fachbereiche der unteren Wasserbehörde und des Ordnungsamtes unterstützt. Zur Sicherstellung des Grundschutzes der Stadt Gummersbach wurden die Einheiten Niederseßmar, Lantemicke und Berghausen alarmiert. Zur Versorgung der Einsatzkräfte und zur Ablösung des Regelrettungsdienstes wurde das Deutsche Rote Kreuz Oberberg alarmiert. Insgesamt wurden 96 Einsatzkräfte vor Ort eingesetzt.   

Der Messzug des Oberbergischen Kreises, bestehend aus den Einheiten Brunohl und Lindlar-Remshagen, war vor Ort und nahm Proben, um mögliche Schadstoffe in der Luft ausfindig zu machen. Allerdings waren die genommen Proben zu keinem Zeitpunkt kritisch. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen und dem Betreiber klappte reibungslos, so Detlev Hayer, Leiter der Gummersbacher Feuerwehr.

Der Rettungsdienst musste glücklicherweise nicht eingreifen. Es gab keine Verletzten. Von der Firma Remondis war niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Inwieweit der Betrieb in Herreshagen beeinträchtigt ist, ist unbekannt. Bereits im Juli 2012 war es an gleicher Stelle zu zwei Großbränden gekommen: Zwei Großbrände in Verwertungshalle von Remondis. Die Polizei teilte unterdessen mit, dass sich der Müll selbst entzündet habe. Dies ergaben die Ermittlungen der Beamten vor Ort. Die Schadenshöhe wird auf 100.000 € geschätzt, so Polizeisprecher Jürgen Dzuballe. Die Brandermittler haben damit ihre Arbeit beendet.