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Aufstieg ohne Wenn und Aber

pn; 31. Aug 2014, 00:05 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Der TV Bergneustadt will dieses Jahr zurück in die Verbandsliga.
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Aufstieg ohne Wenn und Aber

pn; 31. Aug 2014, 00:05 Uhr
Bergneustadt – Die Handballsaison 2014/15 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Handball-Ligen – Heute: Landesligist TV Bergneustadt.
Von Peter Notbohm

Ein verlorenes Jahr liegt hinter dem TV Bergneustadt. Mit dem Ziel gestartet, die großen Beiden aus Frechen und Rheindorf zumindest ärgern zu können, lief die Mannschaft von Ralph Weinheimer sehr schnell den eigenen Ansprüchen hinterher. „Mit dem Aufstieg selbst hätten wir nichts zu tun gehabt, aber Platz drei war durchaus möglich. Die Rückrunde wurde dann aber zum Motivationsproblem, nachdem der Zug abgefahren war“, will der Coach die Saison nicht schönreden. Dabei wusste sein Team gerade gegen die starken Gegner zu überzeugen, ließ aber auch leichtfertig viele Punkte gegen die vermeintlich Kleinen liegen. „Am Ende waren alle froh, dass diese Übergangssaison, in der wir uns unter Wert verkauft haben, vorbei war“, weiß Weinheimer, dass er uns sein Team dieses Jahr liefern müssen.



Kommen und Gehen

Denn der TV Bergneustadt hat sich durchaus spektakulär verstärkt. Mit den Kakuschki-Brüdern holte man zwei gestandene Oberligaspieler zurück auf den Bursten, die das kleine Handball-Einmaleins beim TVB gelernt haben und in Derschlag seit Jahren zu den Leistungsträgern gehörten. Für Linksaußen konnte mit Timo Bay ein nicht weniger bekanntes Gesicht auch vom TuS Derschlag gewonnen werden. Marcel Neese, ebenfalls ein Ur-Bergneustädter, kehrt vom TV Strombach II nach einem kurzen Intermezzo zurück und bringt Torhüter Karl Schumacher aus der A-Jugend des TVS gleich mit. Reaktiviert wurde zudem Daniel Kleinjung, der nach langjähriger Pause wieder anfangen will und seine Qualitäten in der Defensive habe, wie der Coach sagt.


[Ralph Weinheimer mit seinen Neuzugängen.]

„Wir haben uns aber nicht nur sportlich verstärkt, sondern vor allem auch charakterlich eine Klasse zugelegt“, bezeichnet Weinheimer die Vorbereitung bereits jetzt als die beste, die er je erlebt habe. Verlassen haben den TVB bereits während der Saison Fabian Felsenheim (Studium in Aachen) und Jens Achenbach (Knieverletzung). Ein Quartett zog es dagegen zum Ligakonkurrenten aus Strombach. Dawid Goluch, Nils Meyer und Christian Georgewitsch waren vergangene Saison noch Stammkräfte, während Jürgen Baltres aufgrund fehlender Spielanteile bereits im Laufe der Rückrunde den Verein wechselte. Zurück nach Derschlag geht außerdem Christoph Haselbach, der die gesamte Saison bereits beim TuS mittrainierte.

Stärken und Schwächen

„Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, zählt für uns nur der Aufstieg“, redet Weinheimer nicht lange um den heißen Brei herum. Hiervon muss der TVB allerdings wirklich verschont bleiben, denn der Kader ist in der Spitze zwar mit mehreren Ausnahmespielern bestückt, verfügt allerdings nicht wirklich über eine eigentlich nötige Tiefe. Denn gerade die älteren Spieler werden über eine lange Saison mit Blessuren zu kämpfen haben und stehen auch nicht unbedingt für den Vollgashandball, den Weinheimer gerne 60 Minuten durchziehen würde. Einen Linkshänder suchte man vergeblich, was auch den Übungsleiter wurmt. „Hier hätten wir nach dem Abgang von Christian Georgewitsch gerne nachgelegt, aber mit der Landesliga kann man nur sehr schlecht argumentieren“, will der Coach auch aus diesem Grund unbedingt zurück in die Verbandsliga.

[Nicht weniger als den Aufstieg setzt sich Weinheimer als Ziel.]

Und diesen Weg will Weinheimer  vor allem mit einem Team bestreiten. Über die Fähigkeiten eines Stephan Kakuschki am Kreis, die Spielmacherqualitäten eines Mathias Kakakuschki oder die Shooterstärken eines Nico Ries und Holger Madgzack muss man nicht viele Worte verlieren. „Natürlich sind das alles Ausnahmespieler, aber wir müssen als Mannschaft funktionieren“, sieht Weinheimer hier schon große Fortschritte zur Vorsaison, in der oftmals die nötige Konzentration gegen die Hinterbänkler der Liga zu wünschen übrig ließ. Eine große Stärke soll aber auch das eigene Publikum sein. Der TVB will den Bursten wieder zu einer Festung machen und sich von seinen Fans zu Siegen tragen lassen. Im Kampf um den Aufstieg erwartet Weinheimer vor allem die Gegner aus Rheindorf und Longerich.„Aber es gibt viele Teams, wo man stolpern kann“, warnt er noch einmal keinen Gegner zu unterschätzen.

Fazit

Der TV Bergneustadt hat massiv aufgerüstet und Ralph Weinheimer ist mit seinem Team in der Bringschuld. Ein verpasster Aufstieg würde wohl das Ende der Zusammenarbeit von Trainer und Verein bedeuten. Die Vorbereitung und die Erfolge beim BSP-Cup zeigen aber, dass der TVB bereits auf einem sehr guten Weg ist. Bleibt der Kader von schweren Verletzungen verschont, geht der Kampf um Platz eins dieses Jahr definitiv über den TV Bergneustadt.

Tests und Tore
TVB - TV Strombach 27:30
TVB - HSG Gelpetal/Wallefeld 27:15
TVB - HSG Niederpleis/St.Augustin 22:17

Abgänge
Fabian Felsenheim (DJK Westwacht Weiden)
Jens Achenbach (Karriereende)
Dawid Goluch
Nils Meyer
Christian Georgewitsch
Jürgen Baltres (alle TV Strombach II)
Christoph Haselbach (TuS Derschlag)


Zugänge
Timo Bay
Mathias Kakuschki
Stephan Kakuschki (alle TuS Derschlag)
Marcel Neese (TV Strombach II)
Karl Schumacher (A-Jugend TV Strombach)
Daniel Kleinjung (reaktiviert)

Spielerkader

Torhüter
Adrian Piechulla
Karl Schumacher
Christian Wolf

Feld
Timo Bay
Manuel Jäger
Mathias Kakuschki
Stephan Kakuschki
Victor Klassen
Daniel Kleinjung
Patrick Kunert
Holger Magdzack
Marcel Neese
Nico Ries
Christian Schneider
Thorben Schneider
Nils Welke

Trainer
Ralph Weinheimer

Co-Trainer
Patrick Kielgast

Betreuer
Klaus Kakuschki  
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