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Immer erreichbar - und bald am Ende?

bv; 11. Oct 2016, 14:23 Uhr
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Immer erreichbar - und bald am Ende?

bv; 11. Oct 2016, 14:23 Uhr
Oberberg - Und wieder redet unser 'Drickes' Klartext. Liebenswürdig, direkt und nachdenklich spießt er den Alltag auf. Heute geht es darum, dass man Rezepte gegen den täglichen Stress finden muss.
Geht Ihnen das auch so: Es ist Oktober und man fragt sich, wo das Jahr geblieben ist. Und sehr schnell hat man dann den geflügelten Satz im Kopf: Dieses Jahr ist mal wieder viel schneller vorüber gegangen als alle zuvor. Ist natürlich Unsinn, aber unser Gefühl sagt uns, dass wir mal wieder viel zu wenig Zeit hatten für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Das zu tun, wonach uns der Sinn steht, sich mit den Menschen zu beschäftigen, die uns wichtig sind, die Welt mit offenen Augen zu sehen, statt in unseren Verpflichtungen zu ersticken.

Was zugenommen hat, ist der Druck, dem wir oft hoffnungslos ausgeliefert sind. Die Arbeitsbelastung hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen und ist wissenschaftlich längst bewiesen.

Jeder zweite Berufstätige liest mittlerweile auch im Feierabend und am Wochenende regelmäßig seine dienstlichen Nachrichten. Gut 66 Prozent - und damit die Mehrheit der Beschäftigten -  empfinden die ständige Erreichbarkeit als eine Belastung für ihr Privat- und Familienleben, so jedenfalls eine Untersuchung aus dem Sommer 2016. Damit einher gehen gesundheitliche Beschwerden. Schlafstörungen, Unruhe und fehlendes Abschalten sowie Dauerstress sind die Folgen. Ausbaden müssen dies dann Partner und Familie. Die Chance, den leeren Akku in der Freizeit mit Freunden und Familie aufzuladen, wird immer kleiner, wenn der Job einen sieben Tage die Woche nicht los lässt.


Ja und, was soll jetzt diese Bestandsaufnahme, wenn man doch nichts machen kann, werden viele fragen? Doch, man kann etwas ändern – wenn man einen Willen und einen Plan hat. Wer Gesundheit und Partnerschaft nicht dauerhaft gefährden möchte, muss dem permanenten Stress die rote Karte zeigen. Da ist dann auch mal Klartext notwendig, um deutlich zu machen, dass die persönliche Belastungsgrenze im Job wie bei zahlreichen Freizeit-Aktivitäten nicht beliebig nach oben verschoben werden kann. Damit man auch im Oktober noch sagen kann: Dieses Jahr war toll, intensiv und hatte viele schöne Momente für mich.   

Herzlichst

Ihr Drickes

Bernd Vorländer 
     
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