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Ein Debakel? Nein, Köln eben
Oberberg - Und wieder redet unser 'Drickes' Klartext. Liebenswürdig, direkt und nachdenklich spießt er den Alltag auf. Heute geht es um die Kölner Wahl-Stilblüten.
Jetzt mal ehrlich eine Bananenrepublik erwartet man gemeinhin ziemlich weit weg, eher dort, wo staatliche Strukturen, Zuverlässigkeit und die Orientierung an Regeln Fremdworte sind. Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Schlechte liegt so nah. Vor den Toren des Oberbergischen liegt offenbar der Hort des bundesdeutschen Dilettantismus. In Köln ist wieder einmal etwas schief gegangen. Kaum schwappen die Wogen der Empörung nicht mehr ganz so hoch, dass bei der vergangenen Kommunalwahl versehentlich zahlreiche Stimmzettel falsch gezählt wurden, da macht sich die Verwaltung der Domstadt schon wieder zum Kasper. Die Stimmzettel zur Oberbürgermeisterwahl entsprechen nicht den gesetzlichen Vorgaben, denn die Parteinamen sind überdimensioniert groß. Damit, so die Bezirksregierung, werde Parteikandidaten ein Vorteil gegenüber Einzelbewerbern eingeräumt.Also müsste alles neu gedruckt werden? Eigentlich ja. Pech nur, dass schon Zehntausende Kölner per Briefwahl abgestimmt haben, mit den falschen Wahlzetteln. Was nun? Das weiß auch die Verwaltung der Millionenstadt nicht so genau. Ein Debakel: Eigentlich nicht Köln eben. Vielleicht sollten die Oberberger beim nächsten Urnengang schon weit im Vorfeld einige Wahlhelfer abstellen. Nötig wärs.
Schöne Grüße
Ihr Drickes
Bernd Vorländer