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„Abrüsten statt aufrüsten“

ks; 20. Apr 2019, 17:35 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Die Aktivisten „marschierten“ von Niederseßmar über das Steinmüllergelände bis hin zum Lindenplatz.
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„Abrüsten statt aufrüsten“

ks; 20. Apr 2019, 17:35 Uhr
Gummersbach – Bei der heutigen Abschlusskundgebung des Ostermarsches forderten die Teilnehmer ein friedliches Europa ohne neuen Rüstungswettlauf.
Von Katharina Schmitz
  
„Einen Atomkrieg hätte keine Seite gewinnen können.“ Gerhard Jenders erinnerte bei der heutigen Abschlusskundgebung des Ostermarsches auf dem Gummersbacher Lindenplatz an das nukleare Aufrüsten der USA und der ehemaligen Sowjetunion in den 1980er Jahren. „Zu Hunderttausenden haben wir damals protestiert. Und wir haben gewonnen.“ Doch der im Jahr 1987 unterzeichnete INF-Vertrag wurde im Februar dieses Jahres von den Amerikanern und im Anschluss von den Russen aufgekündigt. Nun befürchten die Aktivsten neben der Modernisierung von Waffen auch einen erneuten Rüstungswettlauf.





[Gerhard Jenders, Organisator des Ostermarsches, thematisierte in seiner Rede dieAufkündigungen des INF-Vertrages.] 

Rund 100 Personen nahmen heute am Ostermarsch Oberberg teil, der auf dem Lindenplatz endete. Dort versammelten sich die Teilnehmer, um poetischen, lyrischen und musikalischen Beiträgen sowie Reden zu lauschen. Thematisiert wurden bei der Abschlusskundgebung nicht nur der INF-Vertrag und der mögliche Rüstungswettlauf. Auch über die Politik, den wachsenden Nationalismus sowie den Klimawandel wurde gesprochen. Heidi Melhorn forderte unter anderem, dass sinnlose Streitigkeiten in den Parteien bereinigt werden müssten. Zudem bemerkte sie, dass „die Kleinstenunserer Gesellschaft der Politik schutzlos ausgesetzt“ seien. Diese würden ihre Stimme nun wie die Schwedin Greta Thunberg in der globalen Bewegung „Fridays for
Future“ erheben und zeigen, „was ein gesunder Menschenverstand“ sei.



[Die Abschlusskundgebung fand auf dem Gummersbacher Lindenplatz statt.]

Nachdem Rüdiger Drallmeyer über die „Öffnung aller Herzen, aller Grenzen und des Verstandes“ gesungen hatte, trug Monica Weispfennig einen Text der Leichlingerin Vera Steden vor. Europa würde weder Gloria noch Glanz brauchen. Es würde eine solide Pflege benötigen. Neben einem friedlichen Europa ohne Rüstungsindustrie und Waffenexporte fordern die Aktivisten auch ein Europa, das ressourcen- und klimaschonend agiert und andere Länder nicht länger ausbeutet. Und in Bezug auf die anstehende Europawahl fordert Steden: „Geht wählen und wählt ein lebendiges Europa.“
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