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Stehende Ovationen für Gus Anton

uh; 6. Apr 2019, 14:09 Uhr
Bilder: Martin Hütt --- Gus Anton wurde der Ehrenring der Stadt durch Bürgermeister Frank Helmenstein überreicht.
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Stehende Ovationen für Gus Anton

uh; 6. Apr 2019, 14:09 Uhr
Gummersbach - Zum 20. Mal wurde im Rathaus der Stadt Gummersbach der Ehrenring verliehen - Gus Anton erhielt diese Auszeichnung für sein jahrzehntelanges kulturelles Engagement.
Von Ursula Hütt

Ein ganz Großer der Gummersbacher Kulturszene wurde gestern im Rathaus der Stadt ausgezeichnet. Wie Bürgermeister Frank Helmenstein in seiner Laudatio betonte, hatte der Rat Ende Februar beschlossen, Gus Anton für besondere Verdienste um die Stadt auf kulturellem Gebiet den Ehrenring zu verleihen.

[Immer ein Lächeln auf den Lippen: Gus Anton mit seiner Frau Ursula.]

In einem Rückblick betrachtete der Bürgermeister die wichtigsten Meilensteine der künstlerischen Schaffenszeit. Anton, der am 16. März 1938 in Remscheid geboren wurde, war von April 1972 bis Juli 2006 Kulturbeauftragter der Stadt Gummersbach. Bereits im Jahr 1970 übernahm er die Leitung des Quartettvereins „Die Räuber“. Er begleitete den Neubau des Gummersbacher Theaters und bekam 1974 die Aufgabe des Intendanten übertragen. Mit der Einführung von Eigenproduktionen des Gummersbacher Theaters im Jahr 1978 entstanden im Laufe der Zeit 51 Produktionen. Es folgten Gastspiele in 24 deutschen Städten.

Im Sommer 2006 wurde die Gummersbacher Finanzsituation von massiven Konsolidierungsmaßnahmen bestimmt, die auch im kulturellen Bereich deutlich zu spüren waren. Durch die Einführung der „Rathauskonzerte“ im Ratssaal, die „Baustellenkonzerte“ im ehemaligen Hohenzollernbad sowie die Konzerte im Hotel Wyndham Garden und im Foyer des Kreishauses als Matinee konnte die drohende Lücke geschlossen. Gus Anton war langjähriger Geschäftsführer der Musikschule und Gründer des Stadtverbandes der kulturtragenden Vereine in Gummersbach. Helmenstein überreichte den Ehrenring an Anton für seine besonderen Verdienste und Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem und sozialem Gebiet zum Wohle der Stadt Gummersbach.


In seiner Dankesrede begrüßte Gus Anton den stellvertretenden Landrat Prof. Dr. Friedrich Wilke, Kreisdirektor Klaus Grootens und den ehemaligen Landrat Hagen Jobi sowie die zahlreichen Gäste und Weggefährten. Zu Beginn seiner Rede stellte er aber auch die Frage, ob man für etwas geehrt werden muss, dass man von Herzen macht.


[Stehende Ovationen für Gus Anton bei seiner Ehrung.]

Er erinnerte an die Eigenproduktionen und die Arbeit mit dem Ensemble, das für ihn stets wie eine große Familie war. Erstere waren bekannt und beliebt in anderen deutschen Städten und sorgten, neben dem Handball, für die Bekanntheit der Stadt. Während seiner Zeit als Intendant gastierten namhafte Schauspieler, wie Elisabeth Flickenschildt und Maria Schell, in Gummersbach. Die Sparmaßnahmen im Bereich Kultur sieht Anton kritisch. „Wer Kultur zum Nulltarif will, der hat nichts verstanden“, mahnte er die Anwesenden.

Ein besonderes Anliegen war für den Geehrten stets die Förderung junger Musiker. Sigrid Althoff war einst eine seiner Schülerinnen. Heute begleitet sie fast jedes Konzert des Quartettvereins „Die Räuber“ auf dem Klavier. Auch die Feier zur Verleihung des Ehrenringes gestaltete sie musikalisch, gemeinsam mit ihrer Tochter Alexandra. Nach seiner bewegenden Dankesrede, wie auch nach der Rede des Bürgermeisters, gab es stehende Ovationen.  
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